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Nachdem Eden Janet geholfen hatte, sich für ihr Date mit dem süßen Café-Jungen vorzubereiten, fühlte sie sich irgendwie leichter und befreiter. Sie wusste, sie hatte sich unnötige Sorgen und Gedanken gemacht und sie hätte sich eigentlich gar nicht erst auf den Weg zu ihrer Freundin machen sollen, aber nun, da diese Sache zwischen ihnen geklärt war, hatte sie auf einmal ein ganz anderes Bild von ihr. Janet wirkte in Edens Augen wesentlich reifer und erwachsener. Sie konnte sich kaum vorstellen, wie es war, wenn sie immer mit dem Gedanken leben müsste, dass sie die Person, die sie eigentlich liebte, nicht an sich heranlassen konnte. Janet liebte Ash zwar, aber sie war so stark, dass sie ihn nicht ihr Leben bestimmen ließ. Vielleicht konnte sie ihre Gefühle für ihn nicht ausstellen, aber sie konnte definitiv dafür sorgen, dass er nicht immerzu präsent war und sie mit in den Abgrund zog.

Auch wenn Eden davon überzeugt war, dass Ash sich langsam aber sicher wieder an die Oberfläche kämpfte, so wusste sie auch, dass es mit ihm noch lange nicht vorbei war. Eine kleine Erschütterung könnte dafür sorgen, dass er den ganzen zurückgelegten Weg wieder zurückstürzte und wieder in den Armen seiner Mätresse landen würde – und sie wusste nicht einmal, ob sie den Alkohol oder doch Yvonne meinte. Er hatte lange nicht mehr getrunken, er hatte lange nicht mehr den Kontakt mit seiner alten Flamme gesucht und dennoch... Eden hatte Angst, dass er so einfach wieder in seine alten Verhaltensmuster fallen würde. Er hatte die wöchentlichen Stunden mit Margery abgesagt, weil er sie nicht mehr für nötig hielt und natürlich, für den Moment benötigte er sie wirklich nicht mehr. Aber sie kannte ihren besten Freund doch.

Er konnte ihr nichts vormachen. Zum einen hielt er sich wahrscheinlich immer noch nicht für zeitaufwendig genug, damit er mit Margery sprechen könnte und zum anderen hatte er einfach nur Angst, sie zu enttäuschen, wenn er rückfällig werden würde. Er tat zwar gerne so, als würde er niemanden brauchen, aber besonders Eden konnte ihn manchmal lesen wie ein offenes Buch. Ash war nicht ganz so mysteriös und verschlossen, wie er es gerne wäre, soviel stand fest.

„Also gut", ertönte Janets Stimme und einen Moment später kam sie aus dem Badezimmer. Auf dem Boden konnte sie das Handtuch sehen, unachtsam zur Seite geworfen, und auch einige andere Klamotten, die sie anprobiert aber für nicht ausreichend empfunden hatte. „Entweder ich behalte das jetzt an, oder ich muss wohl oder übel nackt gehen."

Eden kicherte. „Wogegen niemand etwas einzuwenden hätte, wenn wir ehrlich sind." Janets Wangen wurden leicht rosa und sie blickte unschlüssig an sich herunter. Auch wenn das gelbe Top vielleicht nicht ganz ihre Farbe war, so stand es ihr gut und es passte gut zu der engen Hose, die sie trug. Eden würde so mit ihr ausgehen, ganz klar. „Aber so kannst du auch gehen, dein süßes Date wird dich ganz sicherlich mit offenen Armen empfangen. Du hast mir immernoch nicht seinen Namen verraten, so ganz nebenbei." Eden wollte nicht zu aufdringlich erscheinen, aber wie eine gute Freundin das so tat, musste sie natürlich alles aus der armen Janet herausquetschen, bevor sie losging. Das gehörte sich so.

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt