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Durch die trübe und verdreckte Windschutzscheibe eines Autos konnte Eden erkennen, dass der Wind ihre Haare vollkommen durcheinandergebracht hatte

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Durch die trübe und verdreckte Windschutzscheibe eines Autos konnte Eden erkennen, dass der Wind ihre Haare vollkommen durcheinandergebracht hatte. Die meisten Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, also griff sie mit zwei Fingern in das dünne, schwarze Band und zog es gänzlich herunter. Ein paar Mal schüttelte sie ihre Haare aus, stopfte das Zopfband in ihre Hosentasche und ging dann weiter. Ash, der zwei Meter weiter bemerkt hatte, dass sie stehen geblieben war, wartete mit den Händen in den Hosentaschen auf sie. Sie waren in der Fairgreen Road und das Badger war nur noch wenige Meter entfernt, doch er sah alles andere als begeistert aus. Sie konnte erkennen, dass ihn ein paar Gedanken quälten und Eden wusste auch genau, welche das waren. Deswegen überraschte es sie auch nicht, als er an der Eingangstür stehen blieb und ganz kurz seufzte, so, als wolle er etwas Unangenehmes hinter sich bringen.

„Du willst rein, hm?", fragte er leise und zuckte dabei mit den Schultern. „Ich werd nach Hause gehen, hab noch was zu tun."

Eden hob eine Augenbraue. Natürlich wusste sie, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte, aber warum sollte sie ihn darauf ansprechen? Es war sein gutes Recht, dass er Dinge vor ihr geheim hielt, besonders, wenn sie mit seiner Besserung zu tun hatten. Manchmal mussten auch beste Freunde Geheimnisse voreinander hüten. „Sicher", sagte sie stattdessen und lächelte. „Ich hatte eh vor noch was mit Janet zu unternehmen."

„Die Lästerschwestern vereinen sich wieder?" Er setzte ein kurzes Grinsen auf. „Dann halt ich dich nicht auf. Bis später." Ash wand sich um und schritt dann weiterhin mit Händen in den Taschen die Straße entlang. Die Wolken am Himmel sahen so aus, als wollten sie jeden Moment entweder verschwinden oder ihren Inhalt auf die Welt unter ihnen herabregnen lassen, deswegen öffnete sie schnell die Tür des Badgers und trat ein.

Es war brechend voll. Am Tresen standen bestimmt zehn Leute und warteten auf ihre Bestellung und ausnahmslos jeder Tisch war besetzt. Die lauten Gespräche der Gäste dröhnten in Edens Ohren und auf den ersten Blick konnte sie Janet nicht ausmachen, entdeckte sie dann jedoch hinter dem Tresen, wo sie mit erschreckend panischem Ausdruck Pappbecher mit Kaffee füllte und kleine Törtchen auf Teller verteilte und sie an die Leute verteilte. Es sah nicht so aus, als hätte sie gerade eine Sekunde Zeit, deswegen lehnte Eden sich an die Wand an der Westseite, dort, wo auch die Tür zu den Toiletten war, und beobachtete.

Es mussten zwanzig Minuten vergingen, ehe die richtige Person endlich das Café betrat. Janets Ablösung, eine junge Frau nahöstlicher Herkunft, erschien mit feuchten Haaren und einem tropfenden Regenschirm in der Hand im Café und lief schnell durch eine Tür hinter dem Tresen, nur um keine Minute später in ihrer Arbeitskleidung zu erscheinen. Sie band sich gerade noch die Schürze zu, als Janet sie schon lautstark anfuhr. Eden konnte nicht viel verstehen, aber die andere Kollegin entschuldigte sich mit vielen „aber der Regen" und „einen Platten" und „dann war da dieser Hund", doch Janet schien einfach nur froh zu sein, dass sie nicht mehr alleine war.

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt