Mit der Entlassung aus dem Krankenhaus, beginnt für Ash Whelan eine neue Chance, sein Leben endlich wieder in die richtige Bahn zu lenken. Während seine eigenen Gedanken dabei die größten Hürden darstellen, die er überwinden muss, schleicht sich auc...
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Eden erwischte sich immer öfter dabei, wie sie eine gewisse Eifersucht auf Janets Glück entwickelte. Wann immer ihre Freundin nun von ihrem neuen Freund erzählte, spürte sie dieses kleine Stechen in der Magengegend, als hätte sich eine Nadel ihrer Oma dort festgesetzt. Noch redete sie sich ein, dass das vollkommen normal war. Sie war lange Zeit alleine gewesen, da war es doch nur natürlich, wenn sie ein wenig neidisch auf das neugefundene Glück war. Es war vielleicht nicht einmal so, dass sie sich selbst unglaublich nach dieser Art von Beziehung sehnte, es war mehr das Gefühl, ausgelassen zu werden. Janet hatte mittlerweile weniger Zeit für sie. Nicht, dass sie sie dafür beschuldigen würde. Es war nur natürlich. Janet war glücklich und Eden war auch glücklich für sie. Und trotzdem konnte sie nichts dagegen tun.
Sie wusste natürlich, dass ihre Freundin sie nicht vergessen würde. Diese Beziehung war frisch und neu und selbstverständlich investierte sie ihre Zeit und Kraft darin. Eden hatte auch schon den perfekten Plan, wie sie wieder etwas mit ihrer Freundin unternehmen konnte, ohne dass sie dafür ihren neuen Freund vernachlässigen müsste.
Der Juni war angebrochen und das bedeutete, dass der Geburtstag von Janet und Jared kurz vor der Tür stand. Im letzten Jahr hatten die beiden nur eine kleine WG-Party gefeiert, aber dieses Jahr wollte Eden die ganz großen Geschütze auffahren. Immerhin gab es besonders viel zu feiern, zu bereden. Zu bejubeln. Kilian war über seinen Schatten gesprungen, Ash war weitestgehend trocken und frei, seinen Worten nach, war Yvonne endgültig verschwunden und Jared und Janet hatten ihre Beziehung wieder gekittet. Und in Edens Leben lief auch nicht alles nur schlecht.
Es wäre nur die perfekte Gelegenheit dafür, um all das zu feiern und gleichzeitig zu zelebrieren, dass die Zwillinge dem Tod noch ein Jahr näherkamen. Ein Viertel Jahrhundert hatten die beiden nun schon hinter sich gebracht und hoffentlich würden sie noch mehr vor sich haben.
Eden lächelte leise in sich hinein, als sie auf den Kalender an ihrer Tür blickte. Noch drei Tage, dann wäre es soweit. Dann hätte sie genug Urlaub, um alles für die beste Geburtstagsparty vorzubereiten, die diese Stadt je gesehen hatte.
„Hast du dich hier verschrieben, Liebes?", fragte ihre Großmutter und stierte mit gerunzelten Augenbrauen auf einen Einkaufszettel in ihrer Hand. Die Falten um ihre Augen und ihren Mund herum zogen tiefe Furchen und Schatten lagen in ihrer Haut. In solch einem Moment wurde Eden immer wieder bewusst, wie alt ihre Großmutter eigentlich war.
„Was meinst du?", erwiderte Eden und erhob sich von ihrem Schreibtischstuhl.
„Drei Kilo Mehl", las sie vor. „Drei Kilo Zucker. Zwanzig Eier? Willst du eine ganze Armee versorgen?" Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und Eden grinste ebenso.
„Nein, das ist doch für Janets Geburtstag! Ich mach Kuchen!"
„Ah. Und ich habe schon an meinen Lesekünsten gezweifelt..."
