Einen Monat später hatte Ash sein Wort gehalten; er war sauber geblieben, er hatte sich bemüht und er war jeden Tag pünktlich auf der Arbeit erschienen. Sein Alkoholverbrauch war auf ein Minimum beschränkt worden (auch wenn er sich schwertat, da wirklich von weg zu kommen) und er hatte nicht ein einziges Mal nachgegeben und sich weitere Drogen geholt. Er war versucht gewesen, mehrmals und er war mehrmals fast schwach geworden, aber er hatte sich daran erinnert, was er Eden schuldig war. Was er ihr und Aiden und auch sich selber und besonders seinen Eltern schuldig war.
Einmal in der Woche nahm Margery sich eine Stunde Zeit für ihn und hörte ihm zu, wenn er darüber sprach, was er erlebt und getan hatte. Sie versuchte ihm Ratschläge zu erteilen, die ihm seine beste Freundin nicht schon längst gegeben hatte und sie war darauf bedacht, einen persönlicheren Umgang mit ihm zu pflegen und ihr geschäftliches Ich etwas nach hinten zu schieben. Sie wollte ihm eher eine Freundin sein und nicht nur eine Psychologin. Eden war ihr mehr als dankbar dafür.
Kilian hatte endlich seinen Verband am Fuß verloren und konnte sich nun endlich wieder vollends sportlich betätigen, ohne Sorge zu haben, sich weiterhin zu verletzen. Er und Ash gingen wieder regelmäßig zum Sport, sei es, um zusammen etwas zu unternehmen, oder sei es, weil sie die alten Zeiten wiederaufleben wollten. Die Vormittage, die er nun im Sportstudio verbrachte, hatte Freya sich frei genommen, um auf ihre Tochter aufzupassen und an den Nachmittagen übernahm er diese Tätigkeit wieder, bis sie am Abend wieder nach Hause zurückkehren würde.
Dadurch, dass der Sommer immer näher rückte, standen immer wieder neue Prüfungen und Klausuren. Aiden, Marina und Hayden versanken im Lernstoff und verbrachten ihre Nachmittage nach der Schule immer häufiger in der Bibliothek oder zusammen bei einem von ihnen im Zimmer, wo sie sich gegenseitig abfragten und Aufgaben lösten. Anscheinend hatte Marinas Verlangen danach, gute Leistungen auf ihrem Zeugnis zu bringen, die beiden Jungs (und ganz besonders Aiden) dazu angespornt, sich ebenfalls reinzuhängen. Auch wenn es noch immer schwierig für die junge Frau war, wirklich glücklich zu sein (es kam nicht nur einmal vor, dass sie zusammenbrach und sich schlechter redete, als sie eigentlich war), so fand Ash es doch schön, dass Aiden so für sie da war, wenn sie Halt brauchte. Allem Anschein nach, machten ihre Eltern Marina immer noch einiges an Druck, was die spätere Berufslaufbahn anging.
Auch Jared musste sich zunehmend auf seinen Abschluss vorbereiten. Sein Informatikstudium ging langsam in die Endphase und in den letzten vier Wochen hatte Ash Janets Zwilling lediglich drei Mal zu Gesicht bekommen, jedes Mal im Badger. Auch schien Jared sich langsam immer mehr mit dem Arbeitsplatz seiner Schwester angefreundet zu haben, denn wann immer er nun da war, machte es ihm kaum noch etwas aus, wenn Janet einen Kaffeefleck auf ihrer Schürze hatte. Tatsächlich schien er ziemliches Interesse in ihre Kollegin entwickelt zu haben. Ash hatte ihn mal dabei erwischt, wie er die junge Frau asiatischer Herkunft etwas zu lange angestarrt hatte.
Und auch Eden hatte ihr Versprechen gehalten. Das Versprechers, welches sie zusammen mit Ash gegeben hatte, dass es langsam Zeit für eine Typenveränderung wäre. Also war sie einfach eines schönen Dienstages in den Friseursalon ihres Vertrauens spaziert und hatte sich ihre Haare schneiden lassen. Statt den langen, seidigen Strähnen, die ihr bis über die Schulterblätter reichten, trug sie nun kurze und ziemlich freche Fransen, die ihr einen viel zu verwegenen Ausdruck verliehen, als es Ash lieb war. Trotzdem hatte er sich dabei erwischt, wie er Jared nachgemacht hatte und hatte gestarrt. Etwas zu lang, wenn er Janet Glauben schenken konnte.
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Ashes of Eden
General FictionMit der Entlassung aus dem Krankenhaus, beginnt für Ash Whelan eine neue Chance, sein Leben endlich wieder in die richtige Bahn zu lenken. Während seine eigenen Gedanken dabei die größten Hürden darstellen, die er überwinden muss, schleicht sich auc...