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Der Geruch von Regen lag in der Luft, als Ash das Fenster öffnete

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Der Geruch von Regen lag in der Luft, als Ash das Fenster öffnete. Der stickige Geruch aus dem Schlafzimmer verflog nicht sofort, doch der würzig-süße Geschmack des Schlafes wurde aus der Atemluft gefiltert und das gefiel ihm schon viel besser. Ash war schon vor einigen Stunden aufgewacht – mitten in der Nacht, um genau zu sein – doch hatte sich damit begnügt, sich in seinen Laken herumzuwälzen und an die schwarze Decke zu starren. Die Schatten im Zimmer hatten sich mit der Zeit immer mehr verflüchtigt und als die Sonne schließlich gänzlich aufgegangen und ihren Schein durch die Fensterläden geworfen hatte, konnte er sich nicht mehr wehren und war aufgestanden. Erst hatte es so ausgesehen, als wäre er alleine gewesen – es hätte ihn nicht überrascht. Samstags hatte sein Vater immer eine Wochenkonferenz im Büro und seine Mutter mochte es, die Einkäufe Frühs zu erledigen. Doch im zweiten Augenblick hatte er dann leise Geräusche – Stimmen und Musik – aus dem Wohnzimmer vernommen. Ein kurzer Blick später hatte gezeigt, dass Aiden rücklings auf dem Sofa lag, das Handy über den Kopf gestreckt und irgendein Video laufend.

Ash hatte sich für wenige Minuten ins Badezimmer zurückgezogen und sich dann frisch gewaschen in die Küche gesetzt. Gerade, als er sich eine Schüssel mit Frühstücksflocken füllen wollte, klingelte es an der Tür. Zu seinem Unglück, war Aiden schneller.

„Was willst du denn hier?", fragte er mit eiskalter Stimme und Ash sprang alarmiert auf. Durch die nur schwach aufgezogene Tür konnte er nicht sehen, wer dastand, konnte aber wohl an der Antwort hören, wer es war.

„Ich bin hier, um mit deinem Bruder zu reden. Darf ich reinkommen?", erwiderte Yvonne süßlich und Ash eilte sofort in den Flur. „Da ist ja das Objekt meiner Begierde schon."

„Yvonne, was willst du hier?", zischte er leise und versuchte seinen kleinen Bruder abzuschirmen, auch wenn es nichts bringen würde.

„Wie gesagt", sagte sie langsam und verdrehte die Augen. „Ich will mit dir reden, Ash."

„Schlechter Zeitpunkt, Yvonne", antwortete er schnell und versuchte dem tödlichen Blick von Aiden auszuweichen.

„Es ist aber... irgendwie wichtig." Die junge Frau hatte die Hände ineinander verschränkt und knetete ihre Finger durch, dass Ash fast die Sorge hatte, sie würde sie noch brechen. Sie wirkte nun auf einmal viel nervöser. „Ich muss wirklich mit dir reden."

Ash seufzte und wandte sich dann an Aiden. „Lässt du mich kurz mit ihr alleine?", fragte er und sein Bruder verschränkte die Arme. Sein Blick sagte deutlich aus, dass er das ganz klar nicht wollte, er nickte aber kurz angebunden und verschwand wieder im Wohnzimmer. Als die Tür hinter ihm zugefallen war, blickte Ash sie direkt an. Yvonne wirkte irgendwie anders.

„Danke", sagte sie ehrlich und wollte schon hineingehen, doch er versperrte ihr den Weg.

„Nein, lass uns das hier klären", erwiderte er kühl und sie schluckte kurz.

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt