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Jared ließ sich um kurz vor drei im Badger blicken

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Jared ließ sich um kurz vor drei im Badger blicken. Sein Gesichtsausdruck sagte ganz deutlich, dass er lieber nicht hier wäre, aber er verkniff sich wohl einen Kommentar und setzte sich lediglich zu Ash an den Tisch. Dieser hatte sich dazu entschlossen gehabt, Janet solange noch Gesellschaft zu leisten, bis ihr Zwillingsbruder ankommen würde, denn auch dann würde Eden bald Schluss haben, um ihm den Arsch aufzureißen. Als Jared sich setzte, achtete er darauf, seine Hände nicht auf den Tisch zu legen.

„Hallo", sagte er gereizt und Ash hob eine Augenbraue. „Ich hasse es hier."

„Das weiß ich. Janet ist sich umziehen", erwiderte er und Jared seufzte und versuchte gar nicht erst, es zu unterdrücken.

„Hoffentlich beeilt sie sich."

„Wie läuft deine Therapie?", fragte Ash und sein Gegenüber bedachte ihm mit einem Blick, als würde er überhaupt nicht das Recht haben, dieses Wort in den Mund zu nehmen, dann erschien aber ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

„Ziemlich gut, eigentlich. Meine Therapeutin sagt, ich mache große Fortschritte. Sie hat mir gesagt, ich solle mehr normale Sachen im Haushalt machen. Also, solch widerwärtige Dinge wie Geschirr abwaschen." Er schüttelte sich kurz, als würde er sich an den Ekel von getrockneten Essensesten erinnern. „Ob ich eine Haushaltshilfe einstellen sollte?"

„Das würde Janet aber gar nicht gefallen", erwiderte er grinsend.

„Ja, wahrscheinlich", meinte Jared mit müdem Gesichtsausdruck. Er sah aus, als hätte er nicht gut geschlafen. „Wie auch immer: Was wirst du wieder illegales anstellen?"

„Ich hoffe doch, gar nichts", ertönte Janets Stimme und sie trat neben die beiden. Sie hatte ihre Arbeitsuniform gegen etwas Bequemeres getauscht und sich ihre Tasche über die Schulter geworfen. „Obwohl du im Knast bestimmt gut aufgehoben wärst." Sie lächelte und drückte ihrem Bruder kurz die Schultern.

Dann warf sie sowohl Ash als auch Jared jeweils ein kleines, unförmiges Ding zu. Beim Auffangen stellte er fest, dass es sich um einen Glückskeks handelte und er nun krümelige Finger hatte. „Die hat Kim selber gebacken, die Neue. Sie sagt, sie will sie gerne ins Sortiment aufnehmen, wenn der Chef sie lässt."

Jared betrachtete den Keks mit einer gewissen Abscheu in den Augen, als müsste er sich nun sehr zusammenreißen, sich nicht zu übergeben, weil er etwas in den Händen hielt, was ein fremder Mensch hergestellt hatte und von ihm nun auch noch erwartet wurde, es zu essen. „W-Wie nett", brachte er hervor.

„Sie schmecken ein bisschen trocken", meinte Janet, als sie gemeinsam das Badger verließen und sie ihren Glückskeks bereits in zwei Hälften gebrochen und sich die eine in den Mund gesteckt hatte. „Aber ansonsten ganz lecker. Oh." Sie zog einen Zettel aus der zweiten Hälfte und rollte ihn auf. „Richtig."

„Und, was hast du für eine tolle Lebensweisheit?", fragte Ash mit einem schiefen Grinsen.

„Gar keine. Kim war der Meinung, dass sie lieber irgendwelche sehr tiefgründigen Fragen aus dem Internet abschreiben muss, damit die Leute im Café was zu bereden hätten. Sie ist so naiv." Janet blickte kurz auf ihren Zettel und Ash nutzte den Moment, um sich seinen Keks in den Mund stecken – natürlich nachdem er seine Frage vorher entfernt hatte. Sie hatte Recht; er schmeckte etwas trocken, sonst aber gut. „Wenn du jetzt sterben würdest, wie würde man sich an dich erinnern?", las Janet vor und verdrehte die Augen.

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt