o25 || T W E N T Y - F I V E

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Yvonnes Stimme hörte sich über das Telefon anders an. Sie klang viel süßer, viel verlockender, als wenn Ash ihr gegenüberstand. Es war, als hätte die verbotene Frucht aus der Geschichte von Adam und Eva eine menschliche Gestalt angenommen, wäre die Schlange zugleich, die ihn verleiten wollte, in das süße Fruchtfleisch zu beißen und sich in ihrer Kombination aus Verlockung und Gefahr zu verlieren.

„Was willst du?", fragte er und konnte sie kichern hören. Dieses süßliche Kichern, in welches er sich verlieben könnte, erneut.

„Begrüßt man etwa so eine alte Freundin?", war ihre Antwort und er musste die Augen verdrehen. Aiden sah ihn fragend an.

„Ich hab keine Zeit", sagte Ash kurz angebunden. „Ich muss - "

„ – mit deinem kleinen Bruder über dein kleines Problem reden, hm?", schnurrte sie am anderen Ende und er fror kurz ein.

„W-Was? Woher weißt du das?" Sein Blick huschte die dunkle Straße entlang. Es regnete noch immer und selbst mit Aidens schützendem Schirm waren sie vor den platschenden Tropfen nicht sicher, die noch immer in ihre Gesichter flogen. Ashs Herz schien schneller zu schlagen, seine Atmung beschleunigte sich.

„Nun", fing Yvonne an und das süßliche Aroma in ihrer Stimme wurde von einem bitteren Nachgeschmack vertrieben, „ich hab da so meine Quellen, Tiger. Außerdem kenne ich so ein, zwei Leute, die du sicherlich nicht als meine regelmäßigen Kunden erwarten würdest."

„Was meinst du? Wovon bitte redest du?", knurrte Ash und der Griff um sein Handy verstärkte sich unangenehm. Die scharfen Kanten des Smartphones schnitten in seine Haut. „Wenn du meinem Bruder zu nahekommst, dann - "

„Ach, es ist nicht dein süßer Bruder, du Dussel", sagte sie und lachte kurz auf. Aiden schaute irritiert drein und versuchte Ashs Blick zu erfassen, aber sein Bruder wich ihm aus. „Obwohl er schon eine kleine Trophäe wäre, nicht wahr?" Ash konnte sich vorstellen, dass Yvonne wirklich breit grinste. Sowas machte ihr Spaß, das machte ihr Freude, ihn zu quälen und mit seinen Ängsten zu spielen. Es interessierte ihn nicht, was sie mit ihm anstellte, aber sie konnte – nein, sie durfte seinem Bruder nicht zu nahekommen. Sie würde ihn auch noch zerstören.

„Du hast es doch schon längst erraten, nicht wahr?"

Ash ballte die Fäuste und biss die Zähne aufeinander. Er wusste es, aber er konnte es nicht sagen. Nicht vor Aiden. „Was willst du", knurrte er und öffnete kaum den Mund. Sie lachte wieder.

„Das weißt du. Ich will dich." Seine Gedanken rasten im Kreis, er schwitzte und sein Blick fiel auf Aiden, der ihn leicht besorgt, aber hauptsächlich verwirrt anstarrte. Was würde er sagen, wenn er es wüsste... wenn er wüsste, mit wem er gerade über was sprach? Aiden würde ihn hassen. „Ich lass gerne von meinem netten Kunden ab, wenn du dich mit mir triffst. Einen Neuanfang, hm? Wie klingt das, Tiger?"

Ashes of EdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt