"Wer hat dich so verletzt?" fragte ich Jul, welcher sich sofort zu mir drehte.
"Es ist schon lange her, eigentlich schon fast ein Jahr." er sah mich an. "Es ist für mich nichts mehr, aber die Vergangenheit verletzt."
Ich nickte, ich wusste was er meinte, im Moment glücklich aber die Vergangenheit zieht einen runter und es fühlt sich an als ob man ertrinken würde, in einem Meer aus Erinnerungen und Gefühlen.
"Sie hat mich die Welt bunt sehen lassen, alles war für mich wie aus gold und selbst der volle Mülleimer bereitete mir schon Freude, wenn ich nur an sie dachte. Es muss wohl die Nebenwirkung des Verliebtseins sein.
Ich hätte alles für sie getan, ich habe alles für sie getan. Von Traumreisen bis Haus, ich habe alles getan, doch es machte sie nur das Geld dahinter glücklich.
Aber ich wollte sie glücklich sehen, also gab ich all mein Geld für sie aus. Nichts für mich.
Es vergingen Monate, vor den Kameras waren wir ein Traumpaar, aber ich habe mir so sehr gewünscht sie würde privat auch so an mir hängen, oft hat sie mich aus dem Haus geschmissen, wollte mich gar nicht sehen.
Ich habe sie alles mit mir machen lassen, selbst wenn ich zerbrochen bin. Ich wollte einfach nur sie, sie für immer. Es gab nichts besseres.
Dann eines Abends, ich hatte sie Wochen nicht gesehen. Mein Herz zerriss sich selbst von dem Gefühl. Also zog ich mich an, ich fuhr so schnell ich konnte zu ihr.
Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich komme. Ich wollte sie überraschen, ich dachte sie würde sich freuen oder mich wenigstens auch vermissen.
Also parkte ich, schlich mich ins Haus und sah es dann. Sie begnügte sich mit ihrem Ex, es ist nicht nur, dass er bei ihr war. Es war die Art wie sie ihn ansah, die Art wie ich immer angesehen werden wollte.
Sie sagte Sachen, diese habe ich nur vor Kameras gehört. Ich stand lange in der Tür, unfähig mich zu bewegen, stumm liefen mir Tränen und ich hoffte es wäre ein Traum."
Erst jetzt merkte ich, er weinte selbst gerade.
Wir hatten uns auf sein Bett gesetzt und er saß neben mir.
Ich lehnte mich nur an ihn, ich wollte nicht dass er sich alleine fühlte.
"Sie bemerkte mich, sie schrie mich an, beschimpfte mich. Ich war in einer ganz anderen Welt. In Gedanken hörte ich die schönen Wörter. Ich war nie ein gewaltätiger Mensch, aber ich schlug sie. Und es fühlte sich so gut an, das verleitete mich dazu in sie einzuprügeln. Ihre Nase, ihre Lippe und ihre Wange bluteten, dann viel sie in Ohnmacht. Ihr Ex lies sie auch alleine.
Ich ging auch, nachdem ich lange weinend neben ihr lag und bloß ihre Hand hielt.
Wir haben vor meinem Management geredet und alles privat geklärt, als Entschuldigung nahm sie das Haus, welches mehr einer Villa ähnelte und $500.000 von mir."
Erst jetzt wurde mir bewusst wie sehr er sich vor mir öffnete, wieder drückte ich mich an ihn und nahm seine Hand, welche er jedoch weg zog.
Ich war nicht böse, ich verstand es. Er druchlebt gerade innerlich seine Vergangenheit.
"Ich habe mich gehasst, ich war so sauer, dass sie mich nur benutzt hat weil ich reich bin."
"Geld ist nicht alles, Geld gibt einem alles was man will, aber nimmt alles was man hat." murmelte ich.
Er nickte nur stumm. Er wollte nicht weiter reden, ich verstand es.
Und so saßen wir stumm nebeneinander.
Er hat mir gerade etwas sehr persönliches gesagt, er hat mir den Grund für sein Ritzen genannt. Alles nur aus Selbsthass, so wie bei mir.
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Missed {Old Version}
Teen FictionDrei Jahre hat die junge Jessica Flins nicht mehr in ihrem Bett geschlafen. Drei Jahre kämpft sie schon um ihr Leben, jeden Tag. Doch jetzt ist sie am Ende ihrer Kräfte und wartet nur noch auf den Tod; der mit jeder Schneeflocke näher zu kommen sche...