Ich saß lange da. Der Husky sah mich nur an, mal saß er, mal lag er. Einmal schlief er.
Ich genoß einfach nur die Wärme und verlor die Angst vor dem Tier. Es war als ob der Hund mich versteht und bei mir bleiben will. Vielleicht ist er auch alleine. Vielleicht sucht er einfach nur jemanden der bei ihm bleibt. Ich schloss die Augen was wohl der ultimative Beweis war das ich keine Angst mehr hatte.
Ich musste wohl eingeschlafen sein den als ich aufwachte platschte der Regen auf das Dach von dem Haus, ich sah wieder vor mich. Der Regen fiel wie fäden durch die Atmosphäre.
Doch der Husky war weg, innerlich trauerte ich doch dann hörte ich es japsen neben mir und fuhr zusammen und dreht mich nach links zu dem Geräusch. Der Hund mit der blutverschmierten Schnauze saß neben mir und schaute genauso in den Himmel wie ich. Er sah so unschuldig aus, so als ob niemand ihm was zu leide tun könnte. Ich fing an in meiner Tasche zu wühlen was seine Aufmerksamkeit erregte, er jedoch liegen blieb. Vielleicht weil er wusste das ich angst vor ihm hatte oder er zu schwach war. Ich holte ein Stück Fleisch raus und sah ihn an. Sein Blick wechselte von mir zu dem Fleischstück und zurück.
"Du hast wahrscheinlich Hunger" flüsterte ich leise und hielt es ihm hin. Er rappelte sich auf und fraß es so vorsichtig wie ich es nie gehalten hätte aus meiner Hand. Dann setzte er sich nah neben mich so dass ich seinen Atem an meiner Seite fühlte, wie sein Bauch sich hob und legte.
Ich sah wieder in den Himmel. Er war grau und ich erinnerte mich an die Zeiten wo ich alleine unter der Brücke saß und den Rehen zusah wie sie ihre Wege gingen, wie die Mäuse durch das Dickicht jagten und der Fuchs sie nur ganz knapp verfehlte. Wie die Vögel zwitscherten und die Bäume rauschten.
Aus Reflex legte ich meinen Arm um das Tier neben mich welches zusammen zuckte. Er war wahrscheinlich genauso in Gedanken war wie ich. Er sah mich kurz an und legte dann seinen Kopf auf seinen Schoß.
Ich fühlte mich kurz wie Geborgen, als ob jetzt nichts schlimmes mehr kommen kann, als ob das alles ist was ich je haben wollte. Der Regen wurde lauter doch ich sah am Horizont schon den Sonnenschein. Was ist dann? Was soll ich jetzt tun? Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss weiter vielleicht finde ich dann ein anderes Haus, der Mann wird vielleicht wieder kommen und selbst wenn nicht es ist zu unsicher. Viel viel zu unsicher. Ich brauche eine Tür die man abschließen kann und einen Zaun um Tiere abzuhalten. Eine Nahrungsquelle und Schutz vor Unwetter.
Das gibt das Haus nicht her, es hat zu viele Lücken und es ist zu nah an der Menschheit.
Der Regen ließ nach und als ich die Wolken weiter ziehen sah schnappte ich mir meine Tasche und stand auf. Der Husky sah mich nur an. "Leb wohl mein kleiner Freund" sagte ich warf ihm noch ein kleines Stück Fleisch hin.
Ich kann nicht auch noch einen Hund durchfüttern. Ich muss es auch alleine schaffen und er wäre eine last. Er fraß es langsam scheinbar als ob er es genießt das er was fressen kann. Er ist noch nicht alt, vielleicht 3 Jahre.
Ich machte mich auf den Weg und lief weiter in die Richtung Berge. Weiter Richtung Norden. Der Husky ließ mich laufen, folgte mir nicht. Als ich mich umdrehte saß er vor der Tür und sah mich an als ob er sagen wollte "Falls du jemals wieder vorbei kommst dann bin ich für dich da". Innerlich taufte ich ihn Hachiko. Der Hund der auf seinen Besitzer wartete bis er starb. Der Hund der immer wieder zu dem Platz zurück ging wo er sein Herrchen zuletzt sah.
Wo er wartete aber niemand kam.
Ich drehte mich um und lief weiter. Ich werde ihn nie vergessen für das was er für mich getan hatte und ich weiß das er genauso dachte. Aber ich kann ihn nicht zwingen mitzukommen, er entscheidet das für sich.
Ich lief durch einen kleinen Wald und vernahm die vertraurten Geräusche der Grenzenlosigkeit der Natur. Die Vögel zwitscherten und ich wusste das es ein schöner Tag werden wird ab jetzt. Der Boden war leicht schlammig aber das störte mich nicht. Ich folgte den unsichtbaren Weg den mir mein Herz vorgab.
Ich war Frei, ich war da wo ich sein wollte. Zwar ohne Menschen aber ich war nie alleine.

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Missed {Old Version}
Novela JuvenilDrei Jahre hat die junge Jessica Flins nicht mehr in ihrem Bett geschlafen. Drei Jahre kämpft sie schon um ihr Leben, jeden Tag. Doch jetzt ist sie am Ende ihrer Kräfte und wartet nur noch auf den Tod; der mit jeder Schneeflocke näher zu kommen sche...