Goodbye

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Aiden sah mich an, wehmütig. Er tat mir schon fast leid aber selbst Zayn meinte es ist das beste wenn ich gehe. Bevor ich mir noch meine Pulsader aufschneide.

In der Wildnis hab ich so eine Lebenslust und hier komm ich mir so unnütz und anders vor.

"Überleg es dir nochmal" flehte er mich an, doch ich schüttelte den Kopf.
Ich muss und will gehen.

Der Lockenkopf vor mir nickt und rief dann Nik. Ich habe ihm nichts gesagt, die anderen Jungs haben sich schon verabschiedet.

Wahrscheinlich wollen sie nur nicht dabei sein wie ich von Nik Abschied nehme. Ich hoffe er nimmt es mir nicht so übel. Ich hasse mich selber aber ich kann nicht mehr in einem Haus leben, in einem Zimmer. Ich fühle mich eingesperrt, wie ein Vogel der im Käfig gehalten wird und Nachts davon träumt das die Tür auf geht und er frei ist und mit den anderen fliegen kann.

und ich will frei sein. Ich will wie ein einsamer Spatz durch die Gegend ziehen und die Welt sehen, ich will keinen Job, will keine Verpflichtungen, will keine Menschen um mich herum die sich für was besseres halten.

Außerdem ist die Polizei noch auf der suche nach mir, ich muss hier weg. Ich bringe den Jungs zu viel Ärger ein.
nik kam langsam aus der Tür er sah so wunderschön aus und ich muss ihm gleich sein Herz brechen, wiedereinmal. Ich hoffe er übersteht es, hoffe das er es versteht, hoffe das die Jungs für ihn da sind wie damals, hoffe das er weiter macht wie bisher.

"Hey Jess" grinste er und mein Magen zog sich zusammen. Am liebsten würde ich das überspringen, würde einfach gehen, doch ich bin es ihm schuldig mich zu verabschieden. Er würde mir sauer sein wäre ich weg.

"Hi Ni" wisperte ich traurig. "Ist alles ok bei dir?" er klang besorgt, wie jedesmal wenn ich traurig war. "Das fällt mir jetzt nicht leicht aber ich muss gehen" meine Stimme brach ab und kleine Tränen floßen meine Wange hinunter. Niklas sah mich versteinert an. "Ist das ein Aprilscherz im falschen Monat?" sagte er gekränkt und ich hörte die Hoffung die er in meine Antwort steckte.

"Nein, ich muss hier einfach weg. Ihr bekommt noch ärger wegen mir und ich fühle mich wie ein Fisch im Aquarium, wie ein Vogel im Käfig, wie ein Löwe im Zoo, wie ein Tiger im Zirkus und noch vieles mehr. Ich danke dir und euch für alles was ihr getan habt aber ich muss weiter ziehen, ich habe 3 Jahre lang überlebt und ich werde weiter leben das weiß ich. Ihr habt mich gesund und stark gemacht. Es ist bald Sommer, ich schaffe es aber hier sterbe ich innerlich." die Worte verließen meinen Mund wie ein Wasserfall und ich sah wie er mit jedem Wort mehr zusammen sackte innerlich.

Wiedereinmal bin ich die Herzenbrecherin, aber ich muss an mich denken. "Wenn es sein muss dann muss es sein" sagte Niklas mit gebrochnener Stimme, er dachte es wäre für immer. Ich und Er. Das wir eine Chance hätten. Aber das Schicksal geht andere Wege und ich bin lieber glücklich und allein als traurig mit ihm.

Ich weiß das es mir in ein paar Monaten noch schlimmer gehen wird, ich würde wahrscheinlich wirlich innerlich sterben, würde meinen Lebenslust wiedereinmal verlieren. Ich wollte gerettet werden, ja. Aber ich wusste das die Freiheit mich wieder rufen wird und ich ihr nachrennen werde wie ein treudoofer Hund der den Besitzer auf der anderen Straße sieht. Entweder schaffe ich es mit Glück oder gehe unter in Schmerzen.

Aber egal wie ich muss gehen. "Es tut mir leid Nini" wisperte ich leise. "Reisende sollte man nicht aufhalten" gab er von sich und umarmte mich. Es war für eine kurze Zeit so als ob die Zeit still steht und dann doppelt so schnell vergeht als sonst. Er sah mich an und ich ihn, wir beide weinten, wir beide fühlten den gleichen Schmerz, den Schmerz des Unwissenden, den Schmerz der Verabschiedung. Niemand von uns weiß ob wir uns je wieder sehen.

Ich nahm meine Sachen und ging durch den Hinterausgang raus. Nik hatte mich nicht aufgehalten, hatte nichts mehr gesagt. Er ließ mich gehen, alle ließen mich gehen auch wenn es allen weh tat das wusste ich.

Ich ging in Richtung Bahn und fuhr damit solange bis die Kontrolle einstieg. Ich flüchtete sofort und kam rechtzeitig raus. Ich wusste nicht wo ich war aber auf jedenfall etwas hoch im Norden. Ich hielt wieder Autos an fuhr von hier nach dort nach überall. Keiner würde meine Spur mehr finden ich bin einmal durch das halbe Land gefühlt obwohl es wohl nur 10 Stunden waren.

Ich setzte mich an den Straßenrand und aß eines der Brötchen die ich mitnahm. Die Landschaft um mich herrum war wunderschön.

Ich nahm meine Taschen und ging über die Felder und um die Seen, in Richtung Berge. Vielleicht finde ich dort etwas. Eines der Stadtschilder zeigte mir das ich Dumfries verlassen habe. Keine Ahnung wo das ist aber es ist definitiv zu nah an allem was ich kenne.

Ich lief tagelang mit kurzen Pausen und Nachtruhen, meine Füße waren wund und mein Körper wieder verdreckt. Ich eckelte mich davor was ich lange nicht tat doch sauber sah meine Haut schöner aus. Ich zog mich an einer dickichten Stelle aus und sprang in Unterwäsche in einen kleinen See von Bäumen umgeben. Ich wusch mich schnell und ließ mich in der Sonne trocknen. Als ich trocken war, zog ich weiter. Wenn ich an Häusern vorbeikam guckte ich immer in deren Gärten ob es dort Nahrung gab. Ab und zu genehmigte ich mir einen Apfel die manchmal echt scheußlich schmeckten.

Mein Nahrungsproviant war auf 10% gesunken seit dem ich weg bin. Ich muss wieder lernen Tage lang zu hungern was ich auch einführte. Ich nahm mir vor nur noch 1 Brötchen am Tag und wenn meine mehr da sind suche ich mir wieder selber etwas.

Die Tage vergingen und der Hunger wurde größer, es kam soweit das ich zwischen durch Gras kaute um meinen Magen zu beruhigen und nach einer gewissen Zeit schmeckte es sogar gut. Wenn man Hunger hat isst man echt vieles was man sonst nie essen würde.

Ich kam an einem Apfelbaum vorbei, er gehörte wohl zu einer kleinen verlassenscheinenden Farm die etwas weiter entfernt stand. Ich nahm einen und er schmeckte wirklich gut. Ich füllte meine Taschen und machte mich auf den Weg zu der Farm vielleicht gibt es dort etwas womit ich satt werde.

Es schien Ewigkeiten niemand dagewesen zusein. Den alles war verstaubt und dreckig. Es störte mich wenig. Ich durchsuchte die Schränke und alles mögliche und schlief dann auf dem Sofa vor erschöpfung ein.

Als ich aufwachte war es dunkel und in der ferne heulte ein Coyote oder ein Wolf. Jedenfalls machte es mir eine Gänsehaut und ich zog mich zusammen. Ich verspürte Angst, tierische schweißtreibende Angst. Ich versuchte einzuschlafen bis ich die Tür aufgehen hörte und etwas knurrend auf mich zu kam, mit leisen schleichenden Schritten. Das Geräusch von den Krallen hörte man vom Holz in dem ganzen Haus. Es war entfernt aber es kam näher und näher. Ich versteckte mich schon hinter dem Sofa mit Spinnen die scheinbar genauso Panik vor mir hatten wie ich vor dem Tier war rumschlich.

Ich hörte die Wohnzimmertür sich öffnen, es hatte mich. Ich bereute es kurz dass ich jemals hergekommen war. Es war wahrscheinlich sein Revier hier und ich bin eingedrungen und müsste dafür büßen.

Missed {Old Version}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt