Ich blinzelte, musste wohl eingeschlafen sein. Die Kälte war unerträglich und um mich herum lag Schnee. Ich erinnerte mich noch genau als ich abgehauen bin.
* Flashback*
Ich zog die scharfe Klinge über meine Haut und genoss das Ziehen und das warme Gefühl als das Blut aus der Wunde floss. Seit 2 Jahr mache ich das täglich, keiner hat es bemerkt, es ist ein Geheimnis zwischen mir und der Klinge.
Viele sagen das man einfach nur Schmerzen fühlen möchte aber ich mache es, weil ich mit den seelischen Schmerz nicht klarkomme. Ich versuche einfach den Schmerz durch körperlichen Schmerz auszugleichen was auch für ein paar Minuten so ist aber dann kommt das schlechte Gewissen hoch, ich wollte mich nie ritzen. Ich hab mir schon damals jeden Gedanken dran verboten doch Gelegenheiten kommen und gehen und ich habe den Moment genutzt.
Nik hatte mal wieder seinen Rasierer geschrottet, keine Ahnung wie der Junge, das immer hinbekommt, weil ich wirklich dringend musste ließ er ihn auf dem Boden liegen damit ich schnell gehen kann.
Ich verrichtete mein Geschäft und sah die Klinge, die rausgebrochen ist an, sie sah so scharf aus und in Gedanken zog ich sie schon über meine Haut. Ich dachte mir nichts bei, ich dachte nicht an eine Sucht ich dachte nur daran es einmal auszuprobieren so wie es die meisten Jugendliche mit Drogen, Nikotin und auch Alkohol machen, doch es tat gut sogar mehr als erwartet. Ich machte es öfter und öfter bis ich es täglich tat.
Niks Rasierer hatte ich nach meinem ersten Mal weggeschmissen damit er nicht drauf kommt das ich die Klinge in meiner Kulturtasche im Seitenfach habe.
Unerwartet wurde die Tür aufgerissen als ich gerade die Klinge neu ansetzen wollte, Niks Mutter stand geschockt in der Tür. Wir sahen uns beide geschockt an bis sie mir die Klinge aus der Hand riss und mir Toilettenpapier um den Arm band.
Sie sagte nichts, sie war sichtlich sauer. "Jess was soll das?" schrie sich mich dann an als sie das viele Blut was ich durch die 3 Schnitte verloren hatte im Waschbecken sah. "Ich weiß du hast es schwer aber ich versuche doch alles damit dir gut geht! Jess, das ist krank! Du bist krank! Ich hätte auf das Jugendamt hören sollen und ich in eine Psychiatrie bringen sollen!" schrie sie hysterisch.
Ich brachte kein Wort raus, sie hat gerade ihr Versprechen gebrochen. >Das Jugendamt meint ich sollte dich zuerst in eine Psychiatrie einweisen damit du wieder ins Leben kommst aber ich denke das ist nicht nötig, du wirst nie in eine Psychiatrie kommen. Das verspreche ich dir! < alles ist eine Lüge.
"Gleich morgen kommst du mit!" hörte ich sie noch schreien bis sie mit der Klinge in der Hand aus dem Bad ging. Morgen in eine Psychiatrie? Nein! Immer wieder hörte ich ihre Worte durch meinen Kopf hallen >Du wirst nie in eine Psychiatrie kommen. Das verspreche ich! < Sie hat mir damals eiskalt ins Gesicht gelogen! Lügnerin! Es gibt nichts schlimmeres als Hater, Neider und Lügner! Ich ging in mein Zimmer und packte meine Sachen, ich werde nicht in eine Psychiatrie gehen! "Du gehst also." hörte ich eine Stimme hinter mir sagen, ich seufzte und packte weiter einige Shirts von mir in den Rucksack. Ich wusste genau wer hinter mir steht, diese Stimme könnte ich nie verwechseln. Sie hat was Mädchenhaftes aber es passte zu ihm.
Niklas, seit 5 Jahren kenne ich ihn nun und ja ich liebe ihn. Er ist groß geworden, sieht auch nicht mehr so aus wie er mit 14 Jahren aussah als ich ihn kennengelernt hatte. Ich nickte nur knapp und widmete mich dann wieder dem Rucksack, der sich langsam füllte.
Er seufzte und setzte sich neben mich. "Ich weiß du willst da nicht hin." sagte er und sah mit geschockten Augen meinen 'Verband' an wo das Blut schon langsam an die Oberfläche kam. "Ich geh auch nicht hin." sagte ich ohne drüber nachzudenken und schlug mir im nächsten Moment die Hand vor den Mund. Niklas sah mich noch geschockter an und sein Mund klappte auf. "Wehe du sagst es jemanden!" sagte ich dann und sah ihn abschätzend an.
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Missed {Old Version}
Teen FictionDrei Jahre hat die junge Jessica Flins nicht mehr in ihrem Bett geschlafen. Drei Jahre kämpft sie schon um ihr Leben, jeden Tag. Doch jetzt ist sie am Ende ihrer Kräfte und wartet nur noch auf den Tod; der mit jeder Schneeflocke näher zu kommen sche...