Ich hielt meinen Daumen raus und wenige Sekunden später hielt ein Auto mit einer blonden Frau am Steuer an. "Wohin?" fragte ich sie so nett wie möglich. Sie grinste und sagte: "Manchester." Ich nickte und stieg neben ihr ein. "Was wollen sie in Manchester?" fragte sie mich. "Sie können mich duzen. Ich will einfach nur von hier weg." sagte ich und starrte auf die dunkle Straße vor uns. "Du mich auch, ja? Es sieht hier aber schön aus." sagte sie und ich verdrehte unbemerkt die Augen. "Die Gegend ist nett aber die Leute..." seufzte ich, jeder war schlimmer als der andere nur Nik ist mir nie von der Seite gewichen egal was andere sagten. "Was machst du dann in Manchester?" fragte sie mich dann.
Ja was mache ich? Ich hab kein Geld, kein Handy und hab nicht mal annähernd eine Ahnung wo Manchester ist. "Ich werde einen Freund besuchen." log ich. Sie nickte und konzertierte sich wieder voll und ganz auf die Straße.
Nach fast 2 Stunden schweigen blieb ihr Wagen stehen, anscheinend sind wir da.
Wir verabschiedeten uns und schon verschwand ihr Auto in der Ferne, ich lief ein paar Straßen bis ich stehen blieb und den Daumen wieder rausstreckte. Fast 2 Stunden von Zuhause weg, das ist doch ein Witz, ich muss weiter weg. Nach einigen Minuten blieb endlich ein Wagen stehen, ein weißer BMW eines Mannes, der mein Opa sein könnte. "Wohin?" fragte ich ihn knapp. "Glasgow." sagte er monoton. Ich nickte und stieg in den Wagen. Der Mann redete nicht und so blieb die Fahrt stumm. Jeder meint immer das es gefährlich ist per Anhalter zu fahren aber ich bin mutig jedenfalls bei so etwas ich hatte 2 Jahre Judo also kann ich mich schon gut verteidigen.
Wir fuhren 4 Stunden und ich bin eingeschlafen, als wir dann am Ortsschild waren weckte er mich und ich stieg aus. Ich bedankte mich und sah dem Wagen hinterher. Die Sonne ging langsam auf, ich hoffe so sehr, dass Nik dichthält. Ich lief in die Stadt und sie war anders als Manchester, wobei Glasgow auch Scotland ist und nicht England. Ich lief in eine Suppenküche für Bedürftige und stehle mir unbemerkt eine Hühnerbrühe, mir würde niemand abkaufen, dass ich bedürftig bin, ohne dass mich jemand sah lief ich mit der Schüssel einige Straßen bis ich mich auf eine Bank setzte und genüsslich die Suppe aß.
Als ich fertig was ließ ich das Geschirr einfach auf der Bank liegen und spazierte durch den Park. Es war nicht viel los also legte ich mich in ein dichtes Gebüsch schlafen. Keine Ahnung warum, hab ich wohl aus einem Film mir abgeschaut.
Durch lautes Babygeschrei wurde ich wach, die Sonne blendete mich stark und ich brauchte einige Sekunden um mich an das Licht zu gewöhnen. Der Park war voll und da ich im Gebüsch war wollte ich nicht gerade rauskommen. Die verschiedensten Leute liefen vorbei und irgendwann schlief ich wieder ein und wachte mitten in der Nacht erst wieder auf.
Ich kroch aus dem Gebüsch und erschreckte ein junges Paar welches gerade spazieren ging, ich entschuldigte mich höflich und huschte so schnell es ging wieder durch die Büsche. Als ich das Paar nicht mehr sah blieb ich stehen und holte die Blätter aus meinen Haaren mit der Hand klopfte ich mir den Dreck von den Klamotten. Im Gebüsch werde ich nie wieder schlafen! Nie wieder!
Ich zog durch die Gegend lief manchmal, schnell manchmal langsam bis ich in Edinburgh war, es war bereits wieder Abend und die Sonne ging unter. Wie auf Knopfdruck bekam ich Hunger. Ich lief durch die Straßen und klingelte an einer beliebigen Tür. Eine große Frau machte auf und sah mich abwartend an. "Könnte ich vielleicht Brot haben? Ich bin von Zuhause verschwunden und hab Hunger." sagte ich schüchtern und mein Magen knurrte, als Beweis, wieder.
Die Frau sah mich mitleidig an und ließ mich sogar in die Wohnung, sie schien alleine zu wohnen. "Iss mit mir." sagte sie und füllte mir auch einen Teller Spaghetti auf. Ich bedankte mich und setzte mich zu ihr. Sie fragte mich darüber aus warum ich verschwunden bin und ich erzählte ihr alles. "Du kannst hier schlafen." bot sie mir an und ich war von der Gastfreundschaft verblüfft. "Danke." stotterte ich.
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Missed {Old Version}
Teen FictionDrei Jahre hat die junge Jessica Flins nicht mehr in ihrem Bett geschlafen. Drei Jahre kämpft sie schon um ihr Leben, jeden Tag. Doch jetzt ist sie am Ende ihrer Kräfte und wartet nur noch auf den Tod; der mit jeder Schneeflocke näher zu kommen sche...