Kapitel 7

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Ich erzählte ihr alles. Jedes Detail, jedes Gefühl, jeden Gedanken, der mir in den Sinn gekommen war. 

"Willst du ihn wiedersehen..?", fragte sie leise und ich musste schlucken. 

Ich sah ihr direkt in die Augen, als würde sie so verstehen, was ich nicht verstand. 

Ich will ihn wiedersehen...

Ich war doch verrückt!

Woher kam er?

Ich musste wieder realistischer werden. Das war alles Einbildung!

Wie hieß er?

"Liebes...Du bist verliebt!", kicherte sie und drehte mich im Kreis. 

"Was?!", lachte ich und verdrehte die Augen. Immer wieder fing sie mit diesem Thema an und immer wieder musste ich mich rechtfertigen. Ich kannte diesen Jungen doch nicht und wer weiß, ob er überhaupt existierte. 

Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich ihn wiedersehen wollte geschweige denn ihn erkennen würde. Vielleicht würde er auch ganz einfach nie wieder auftauchen und die Sache wäre geklärt. 

"Bin ich nicht.", sagte ich ernst und wir bahnten und den Weg zurück in den Hauptteil des Parks. Nur noch wenige Besucher hielten sich draußen auf. 

Es würde doch nicht gewittern... 

Ich sah hoch in den Himmel und hatte plötzlich schreckliche Angst. Meine Muskeln verkrampften sich und ich bekam keine Luft mehr. Die Wolken kamen immer näher, wurden stärker und dunkler und mächtiger. 

"El...", vernahm ich von irgendwo. Ferne Stimmen drangen zu mir, dann spürte ich, wie mich zwei starke Arme hoch hoben.

Ich konnte nicht anders, als in die Dunkelheit zu starren, die sich über unseren Köpfen ausbreitete. Ich musste atmen!

Atmen...Luft...wie fühlte sich das nochmal an..?

Endlich drang wieder frische und gleichzeitig eisige Luft in meine Lungen und es war, als würde ich kurz vor dem Ertrinken wieder an die sichere Oberfläche gelangen. 

"Scheiße...", hörte ich jemanden fluchen. Ich kannte diese Stimme nicht, doch ich wehrte mich nicht. War Kathrine überhaupt noch hier? Wo war ich überhaupt?

Ich sah und hörte nichts mehr, war wie gelähmt und wollte wieder raus in den Garten und in den Himmel starren. 

Etwas rief meinen Namen und zerrte an meinen Gelenken. Ich musste da raus.. 

Ich musste raus!

Ich trat um mich und konnte mich endlich wieder bewegen. 

"Lass mich los!", zischte ich ohne großartig viel zu sehen. Anscheinend waren wir in einer kleinen Besenkammer und ich wurde auf einen Stuhl gesetzt. 

Vor mir stand Kathrine, die mich besorgt und gleichzeitig fragend ansah. Jegliche Kraft wich aus meinen Knochen und ich konnte nicht mehr aufstehen. 

Alles was ich tun konnte, war zu atmen, während draußen jemand meinen Namen flüsterte...

Hunter #1.Platz Beim Platin AwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt