Kapitel 11

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"Morgen!", zwitscherte Kathrine und hakte sich bei mir ein. "Hi", lachte ich und wir betraten das riesige, heruntergekommene Schulgebäude. 

"Wie geht es dir?", fragte sie mich, als wir versuchten, die Blicke der anderen Schüler zu ignorieren. "Den Umständen entsprechend gut.", flüsterte ich und begrüßte eine Gruppe Mädchen, die offenbar einen riesen Aufstand darüber machten, mir 'Hallo' zu sagen. 

Ich rollte mit den Augen, als Branden zu uns kam und seine lächerlichen Anmachsprüche in mein Ohr flüsterte. Er sah gut aus, trotzdem war er definitiv nicht mein Typ und erst Recht nicht, weil er mit jedem zweiten Mädchen im Bett landet. 

"Lass gut sein, Branden.", zischte Kath neben mir und er verzog sich so schnell, wie er auch gekommen war. "Sieh mal, wer da ist!", kreischte sie aufgeregt und deutete auf den neuen Jungen, über den wir uns erst vor kurzem unterhalten haben. Wie hieß er noch gleich? Luca oder Lucas? 

"Hi.", sagte er und grinste mich mit einem schüchternen Lächeln an. Wenigstens war er nicht so aufdringlich, wie die meisten anderen Typen an dieser Schule. "Hey!", kicherte Kath und verschwand in den Horden von Schülern, die auf dem Weg zu ihrem Klassenzimmer waren. 

"Alles okay bei dir?", fragte er leise und stellte sich vor mich, damit die anderen Schüler mich nicht mehr so gut sehen konnten. 

"Gut.", log ich und wich seinem Blick aus. 

"Gut also..", lachte er und lehnte sich an die Wand. 

"Wieso schaust du dann so aus, als hättest du die schlimmste Zeit aller Zeit vor dir?", flüsterte er und sah mich mit einem einfühlsamen Blick an. Meinte er es ernst?

Er war größer als ich und sah echt gut aus, so wie die meisten Jungen hier, die nur zum Vergnügen mit Mädchen redeten. Vermutlich plante er schon, was er mit mir anstellen könnte. 

"Hör zu, mir geht es gut.", sagte ich ernst und ließ ihn im Flur stehen. 

Vermutlich probierte er sich jetzt direkt an einem anderen Mädchen aus, welches er ins Bett kriegen wollte. 

"Da bist du ja endlich!", begrüßte mich Kate. Wir gingen schon eine ganze Weile in die selbe Klasse und redeten öfters in den Pausen zusammen, während Kathrine abwesend war. "Sieht so aus.", erwiderte ich und sie umarmte mich. 

Ihr schwarzes Haar fiel ihr glatt über die Schultern und ihre blauen Augen stachen nur so hervor. "Du siehst echt toll aus!", lobte ich und setzte mich neben Kathrine auf meinen Platz in der hintersten Reihe. 

"Wie war's?", kicherte sie und ich warf ihr einen bösen Blick zu. 

"Toll.", keifte ich als Antwort und sie zwinkerte mir zu. 

"Wie läuft es mit deinem Freund?", wechselte ich das Thema und packte meine Bücher aus meiner Tasche. 

Biologie. Mein Lieblingsfach. 

"Du meinst Jake? Er ist einfach so traumhaft....du wirst es dir nicht vorstellen können, aber er lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch erwachen!", schwärmte sie und ganz ehrlich, ich wusste nicht, wie sie sich fühlte. 

Schmetterlinge im Bauch... das klang so albern und doch schien es eine ganz nette Bedeutung zu haben. 

"Er lässt mich leben.", fügte sie hinzu und ich nickte. Würde ich je so fühlen müssen? 

"Aber es hat doch sicher auch Nachteile...", murmelte ich und sah zur Tür. Wann würde endlich Mr Carson eintreten? 

"Ely... du machst es dir so schwer!", jammerte sie und richtete sich ebenfalls zu der Tür. 

Hunter #1.Platz Beim Platin AwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt