Kapitel 19

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Inzwischen sind beinahe 2 Wochen vergangen. 2 eiskalte und traurige Wochen, die mich unglaublich viel Kraft gekostet haben. 

Immer wieder träumte ich von Hunter und dem plötzlichen Abstand und immer wieder wachte ich weinend auf und rannte zum Fenster. 

Ich wollte ihn, ich brauchte ihn einfach. Leider wurde mir das erst klar, als er gegangen war. Gegangen in eine Welt, von der ich bis vor kurzem nichts wusste. Nichts ahnen konnte. 

Die Tage verstrichen und ich beschäftigte mich mit meinen Büchern. Ich las ohne Pause und versank in Selbstmitleid, als ich eine wunderschöne Romanze beendete. 

Hätte es mit Hunter genauso werden können? So einfach und unbeschwert?

Auch der Schmerz des Verlustes von meinem Vater nagte an meinen Kräften und es war, als würden die ermüdenden, einsamen Tage immer länger werden. Länger, grauer, trauriger. 

Auch Edward und Alice waren spurlos verschwunden und ich hauste bei Kathrine, die zum Glück ein großes Herz hatte. Ich erzählte ihr alles, jedes Detail und schließlich auch von unserem Kuss. Ich legte meine Finger auf meine Lippen und schloss niedergeschlagen die Augen. 

Würde er je wieder kommen?

Sicher war er froh, dass er endlich von mir los gekommen sei. 

"Elenor..?", murmelte Kathrine verschlafen und ich sah zu ihr auf. Ich stand an der Fensterbank und sah erneut nach draußen in die Dunkelheit. 

"Konntest du wieder nicht schlafen?", seufzte sie und strich sich die blonde Mähne aus dem Gesicht. 

"Nein.", murmelte ich und sah auf die Uhr. Es war nach Mitternacht. 

"Möchtest du einen Film gucken?", kicherte sie begeistert und ich nickte.

"Morgen ist zwar Schule, aber ein Film kann nie schaden.", lachte ich und wir kramten in der Filmkiste herum. Sie war ein richtiger Film Freak und hatte wirklich jeden Film da. 

"Was hälst du von Twilight?", kicherte sie voller Vorfreude und ich zuckte mit den Schultern. 

"Ach Liebes...", seufzte sie, als ich sie mit glänzenden Augen ansah. 

"Dann also 'Die Hochzeit meines Besten Freundes'", beschloss sie und ich nickte. Klang doch nicht nach einem Happy End. 

"Irgendwann wirst du ihn vergessen.", sagte sie aufmunternd und nahm mich in den Arm. 

"Ja, irgendwann.", murmelte ich und blinzelte eine Träne weg. 

"Wir könnten morgen nach der Schule shoppen gehen?!", rief sie ganz aufgeregt und klatschte in die Hände. 

"Klingt nett!", erwiderte ich und rollte mit den Augen. 

Meine Miene verfinsterte sich und ich musste augenblicklich an Andrew denken. 

"Ich habe ihn im Stich gelassen..", schluchzte ich und ließ die Trauer die Oberhand übernehmen.

Kathrine streichelte mir über den Rücken, während wir den Film sahen.

"Ich muss ihn dringend sprechen.", murmelte ich und schniefte. 

"Ja, das musst du wirklich.", antwortete sie und vertiefte sich in den Film. 

"Denkst du, er wird es mir böse nehmen?", fragte ich sie und sah sie müde an. 

"Du erzählst ihm einfach, was deine Mutter dir an den Kopf geworfen hast und das du-", beendete sie abrupt und ich schmunzelte. 

"Du meinst, ich soll ihm von meinem Suizid Versuch erzählen?", kicherte ich verlegen. 

"Vielleicht wäre das doch keine so gute Idee.", meinte sie dann und gähnte. 

"Nein, dass würde mich wieder zu sehr an Hunter erinnern..", seufzte ich niedergeschlagen und drückte mir ein Kissen an die Brust. 

"Ihr hättet wirklich gut zusammen gepasst...", träumte Kathrine und malte mit den Fingern ein Herz in die Luft. 

"So verrückt.", fügte sie schmunzelnd hinzu und ich rollte mit den Augen. 

"Es wäre wirklich verrückt gewesen..", murmelte ich und spürte, wie mein Herz beim Schlagen weh tat. 

"Es wäre schön gewesen..", seufzte ich irgendwann und legte meinen Kopf auf die Schulter meiner Besten Freundin. 

"Elenor?", fragte sie irgendwann und ich sah zu ihr auf. Ihr Blick verriet mir nicht genau, woran sie dachte. 

"Wenn er durch einen Blitz in eine andere Welt gelangt, kannst du das dann nicht auch?", fragte sie neugierig und ich hob eine Augenbraue. 

"Das wäre ziemlich leichtsinnig.", stellte ich fest und dachte ernsthaft darüber nach. 

"Aber vielleicht würde es klappen..!", seufzte sie und ich zuckte mit den Schultern. 

"Ja vielleicht, vielleicht würde es mich auch umbringen..", gab ich zu und schluckte enttäuscht. 

"Ich kann dir nicht sagen, ob es funktioniert.", gab sie traurig zu. 

"Danke.", murmelte ich und wir richteten unsere Aufmerksamkeit wieder dem Film. 

"Irgendwann werdet ihr euch Wiedersehen.", sagte sie überzeugt und ich klammerte mich an das winzige Fünkchen Hoffnung, dass sich in mir breit machte. 

"Ich werde zu ihm gehen.", platzte es aus mir heraus. 

"..beim nächsten Gewitter also..", sagte Kathrine und sah aus dem Fenster. 

"Ein Versuch ist es wert, oder?", lachte ich.

Das würde interessant werden. 

Hunter #1.Platz Beim Platin AwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt