Eins war klar. Mit mir stimmte etwas ganz und gar nicht. Ich riss die Augen auf uns starrte auf eine Decke, die ganz sicher nicht zu meinem gemütlichen Zimmer gehörte. Ich setzte mich aufrecht hin, versuchte den stechenden Kopfschmerz und das Zwicken in meinen Armen zu unterdrücken, konzentrierte mich nur auf die Türklinke, die jemand von außen nach unten drückte. Der junge Mann, der Bruder von Jas, steckte seinen Kopf durch den Spalt und wartete auf meine Erlaubnis, den Raum zu betreten. Ich nickte ihm kurz zu, bevor ich mich müde wieder in das Federkissen warf. "Wie geht es dir?", fragte er vorsichtig, hielt einige Meter Abstand von dem Bett und schob die Hände in die Taschen. "Dasselbe müsste ich dich eigentlich fragen.", erwiderte ich und er schmunzelte. Kleine Grübchen bildeten sich, was ihn allgemein etwas jünger - vielleicht auch gesünder- aussehen ließ.
"Es geht schon.", log ich, mit dem Gedanken im Hinterkopf ganz dringend von hier verschwinden zu müssen. "Das...was passiert ist, interessiert dich bestimmt.", fuhr er fort, setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und fuhr sich durch die blonden Locken. Er wirkte erschöpft und ich fühlte mich definitiv schuldig, ihm seine Erholungszeit zu rauben. "Warum bin ich hier?", rutschte es mir raus und ich schloss die Augen. Ich musste einfach lernen mich besser zu konzentrieren. "Das ist eine gute Frage.", lachte er leise. "Kannst du dich an irgendetwas erinnern?", wollte er wissen und ich versuchte, irgendein kleines Detail aus den verborgenen Kammern meines Gedächtnis zu ziehen, doch es war, als greife ich in dichten schwarzen Nebel, der sich wie eine kratzende Decke über mir ausbreitete.
"Also, vielleicht sollte ich mich dir erst einmal vorstellen. Ich bin Parker, mir gehört das Krankenhaus hier.", er reichte mir seine Hand und ich fragte mich, wie viel älter er denn war als ich. "Elenor.", krächzte ich, mein Hals war trocken und meine Kehle brannte. "Kann ich bitte etwas zu trinken bekommen?", bat ich ihn und fasste mir mit der Hand an die Kehle. Ich räusperte mich, was das unangenehme Gefühl aber nur noch schlimmer machte. "Hier.", sagte er mir und reichte mir ein Glas mit sprudelndem Wasser. "Danke.", murmelte ich in seine Richtung bevor ich das Glas in einem kräftigen Zug leerte. Ich seufzte. "Viel besser.", lachte ich leise vor mich hin, weil ich in dem Moment wieder realisierte, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Weder mit meiner Umgebung, noch mit meinem Befinden. Parker musterte mich besorgt, doch ich war mir nicht ganz sicher ob ich ihm trauen konnte und ob er nicht bereits etwas über meine Herkunft wusste. Ich hatte keine Ahnung was er mit mir tun würde, wenn ich wirklich nicht mehr auf der Erde, sondern als Mensch ohne Hunter hier in dieser ganz eigenen Welt war.
Ich hatte noch nicht viel von diesem Planeten gesehen, ja tatsächlich erinnerte mich das Gebäude wie die Häuser auf der Erde - sprich es dürfte auf einem Planeten erbaut sein, oder nicht? Ich fuhr mir durch meine mittlerweile weißen Haare und spielte mit einer Strähne um mich irgendwie abzulenken. "Hör zu, Elenor... dir ist sicher schon aufgefallen, dass du nicht mehr... zu Hause bist."
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Hunter #1.Platz Beim Platin Award
Science FictionEin Leben auf einem anderen Planten hatte ich durchaus nicht auf meiner To-do-Liste. Doch dann traf ich diesen absolut verrückten Typen, der mitten in einem Gewitter vor meinen Füßen auftauchte und Gefühle entlockte, die ich noch gar nicht gekannt h...