Unterricht

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Ich lachte, nickte aber.
"Na schön. Überredet!"
Als der Bus an der Schule ankam tröpfelte es bereits.
Nicht mehr lange und es würde richtig regnen.
"Na komm. Wir sollten rein!", sagte ich zu Jamie, als sie einige Meter vor dem Eingang stehen blieb.
"Warum? Wir haben nich jede Menge Zeit!", sagte sie und breitete die Arme aus, während sie sich unter dem stärker werdenden Regen zu drehen begann.
"Was tust du da? Du wirst noch ganz nass!", sagte ich und lief zu ihr.
"Ach komm schon. Das ist das beste Wetter, was es nur geben kann!", sagte sie.
Ich wollte sie mit mir ziehen, aber sie wich mir lachend aus und streckte mir die Zunge raus. Ich lief auf sie zu, doch Jamie rannte schnell hinter einen Baum und schaute lächelnd hinter ihm hervor.
Ich täuschte links an und fing sie mit meinem Arm ein, als sie nach rechts lief.
"Komm schon. Die Lehrer werden nicht begeistert sein, wenn wir klatschnass sind, außerdem holst du dir hier draußen nur eine Erkältung. Du hast ja noch nichtmal eine Jacke an!"
Sie sah mich schmollend an. Ich lachte und tippte ihr auf die Nasenspitze.
"Nassen Mädchen sollte man nicht zeigen, wie man Klavier spielt!"
Sie verdrehte die Augen, aber sie lächelte.

"Wie kommt es, dass du Regen so liebst?", fragte ich nach einer Weile, die wir einfach nur damit verbracht hatten auf den Bänken im Eingangsbereich zu sitzen.
"Wie kommt es, dass du das nicht tust?", fragte sie grinsend zurück. Ich zuckte mit den Schultern.
"Ich fühle mich irgendwie manchmal wihl dabei.
Es ist, wie wenn man die traurigste Zeit zum schönsten Momenten des Lebens machen kann! Es ist magisch...", meinte sie.
"Kann sein. Ja.", sagte ich nachdenklich "Wir sollten jetzt hoch. Sonst kommen wir noch zu spät zu Spanisch!", sagte ich und wir begaben uns auf den Weg nach oben.
Der Spanischlehrer war schon im Zimmer, als wir oben ankamen und auch die Schüler schienen schon alle da zu sein.
Ich zählte 6 andere Leute.
Jamie und ich setzten uns, wie alle anderen in die erste Reihe.
"Hey. Ich bin Leni und das mein Bruder Mo.", sagte das Mädchen zu mir.
"Jake.", stellte ich mich vor.
"Buenos diaz mes amigos!", sagte der Lehrer.
"Me llamo señor Schmidt", stellte er sich ebenfalls vor.
Herr Schmidt schien sehr nett zu sein.
Er redete erst einmal über unsere Hobbies und Interessen um uns kennenzulernen und fing anschließen an uns den Plan des Schuljahres vorzustellen.
Als es zur Pause klingelte machten wir uns auf den Weg zum Pausenhof, wo wir Amy und Luke trafen.
"Hey. Wie wars bei euch?", fragte ich Luke.
"Frau Schmidt ist echt witzig drauf und hat jede Menge Witze erzählt, aber ich kenne kaum jemanden richtig aus meinem Kurs. Naja. Bei euch?"
"Wir hatten Herrn Schmidt. War auch ganz unterhaltsam."
Amy stand eher etwas abseits, hörte aber aufmerksam zu.
"Du schuldest mir übrigens noch ein Treffen mit David!", sagte Jamie zu ihr, um sie mit in das Gespräch einzubinden. Amy trat etwas vor zu uns.
"Er holt mich heute mit seinem Motorrad ab, also keine Sorge."
Sie lächelte leicht. David schien so etwas woe ihr Fels in der Brandung zu sein.
"Wir sollten dann auch lieber los. Herr Dennig ist zwar nett, aber Verspätung kann er gar nicht leiden. Ciao Luke. Bis nachher."
Jamie zog Amy und mich mit sich und gemeinsam liefen wir die breite Treppe nach oben.
Der Schulleiter war noch nicht im Zimmer, dafür aber alle anderen Schüler.
Anscheinend war er wirklich sehr streng mit den Zeiten, denn alle saßen auf ihren Plätzen und kramten noch die letzten Sachen aus der Tasche, ala er auch schon die Tur öffnete.
Er begrüßte uns und erzählte erst eine ganze Weile, wie wichtig das Abi und die Vorbereitung darauf waren, dann stellte er uns die Lektüren vor, die wir lesen sollten.
Unsere Themen waren außerdem Gedichte, Kurzprosa und Essays.
Ich konnte es kaum erwarten, auch wenn ich nicht so scharf auf Dontons Tod war, aber die beiden anderen Lektüren waren in Ordnung.
Ich konnte es kaum noch erwarten, die Bücher zu lesen, mich in ihnen zu vertiefen und sie anschließend zu vergleichen.
Jamie schüttelte nur den Kopf vor so viel Unvernunft, wie sie es nannte und stöhnte auf, als Herr Denning erzählte, dass wir schon bis zu den nächsten Ferien das erste Buch gelesen haben mussten.
"Dein Ernst?", fragte sie empört, als ich sie dafür fragend ansah und meinte: "Na und?"
Dass wir selber Gedichte schreiben sollten fand sie allerdings auch cool und gemeinsam machten wir uns an die Arbeit ei  so kompliziertes, methaphorisches Gesicht zu schreiben, dass wir am Ende fast selber den Faden verlohren, als wir über die Bedeutung diskutierten.
Herr Denning lächelte uner unseren Eifer, Amy schüttelte lachend den Kopf, als Jamie und ich immer lauter diskutierten.
Es war schön, sich mit jemandem so gut zu verstehen, wie mit Sebi!
Die Stunde ging viel zu schnell um, doch och freute mich auf BK, auch wenn Jamie dann nicht bei mir war.
Der einzige, den ich in BK kannte war der Junge, der gestern irgendeinen Quatsch über Homosexuelle erzählt hatte. Er hieß John und schien nicht gerade der netteste Typ zu sein (genauer gesagt war er das komplete Gegenteil davon).
Die anderen 2 Personen, Allie und Bianca, hingehen waren ganz in Ordnung, wobei Bianca mir zu laut und Allie mir zu leise war.
Ihre Hände hingegen waren wahre Künstler ihres Tuns und ich sah staunend zu, wie sie zauberhafte Bilder zeichneten.
Ich war beinahe neidisch, aber jeder hatte seinen eigenen Stil und mir gefiel mein Stil, weil er am besten ausdrückte, wer ich war.
Jamie war begeistert von ihrer Musikstunde. Sie und Leni hatten mit Moon, Maddy und Carlo Musik. Zusammen hatten sie alles mögliche ausprobiert und eine Menge Spaß gehabt.
"Dann also noch Philo.", sagte sie
"Jaaaaa.", sagte ich begeistert
Amy kam uns entgegen. Die beiden Stunden in denen sie frei hatte, hatte sie im Foyer mit Luke, Mo und Katie gewartet.
"Also, Amy. Ich bin gespannt. Wo ist denn jetzt...?"
"David!"

HerbstgefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt