Motorrad-Tour

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Bei Frau König in Bio hatten wir das Thema Gehirn, was zwar einerseits gruselig war, andererseits aber auch sehr interessant.
Sie erklärte uns, welche Regionen im Gehirn existierten und was sie taten.
Es war wirklich faszinierend, zu erfahren, was unser Hirn alles kann, aber ich war auch etwas froh, als die Stunde rum war.
"So. Was machen wir jetzt? Physik fällt aus bei mir und du hast Freistunde!", sagte ich zu Jamie, als wir unsere Sachen einpackten.
"Also, David schuldet mir noch, dass ich eine Runde auf seinem Motorrad fahren darf! Nicht wahr, David!", sagte sie und sah David flehend an, der gerade mit Amy im Arm in den Bioraum kam um sich zu verabschieden.
"Stimmt!", sagte er und zwinkerte Jamie zu "Jake will doch sicherlich eine Runde mit dir drehen!", sagte er und sah mich an.
Ich stopfte meinen Block in die Tasche und sah ihn etwas kritisch an, als ich den Rucksack schulterte.
"Ah... Ich weiß nicht!", sagte ich
"Ach komm schon! Freunde müssen sich gegenseitig vertrauen!", sagte sie und sah mich flehend mit ihren braunen Reh Augen an.
"Na schön! Für die Freundschaft!", sagte ich
David lief mit Amy voraus zu den Parkplätzen, Jamie und ich kamen hinterher, nachdem wir unsere Taschen im Hauptgebäude abgestellt hatten.
"Sooo. Ein Helm für dich und einer für Jake und das hier ist der Schlüssel.", David reichte Jamie die Schlüssel und den Helm, Amy drückte mir den zweiten in die Hand.
Jamie zog den Helm auf und stieg ohne weiteres auf die KTM von David.
Ich setzte ebenfalls den Helm auf und sah kritisch zu Jamie.
"Komm schon! Vertrauen Jake!", sagte sie und hielt mir ihre Hand hin.
Ich nahm ihre Hand und ließ mir von ihr hochhelfen.
David hob beide Daumen in die Luft uns zog Amy dann noch näher zu sich her.
Jamie startete den Motor, ließ die Kupplung los und winkte David und Amy.
"Halt dich fest!", sagte sie
Ich hielt mich an ihrer Hüfte fest.

Jamie fuhr nicht sehr schnell, aber ihre langen Haaren wehten um ihr Gesicht und bei jeder Kurve, die sie fuhr, hielt ich mich unwillkürlich fester an ihr.
Aber sie war meine Freundin und ich vertraute ihr wirklich, weshalb ich bei jeder Kurve weniger Angst hatte.
Es schien Jamie Spaß zu machen. Sie war eindeutig glücklich!
Schließlich bog sie wieder auf den Schulparkplatz ab, wo David und Amy immer noch unverändert standen, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.
"Wow! Ich liebe sie!", sagte Jamie begeistert und zeigte auf das Motorrad.
"Ich weiß! Ich finde sie auch fantastisch! Lieben tue ich nur Amy!", sagte er.
Seine Freundin lächelte und küsste ihn. Ich verdrehte die Augen
"Also echt... Nehmt euch ein Zimmer!", sagte ich lachend
Ich reichte Amy den Helm und David nahm seinen Helm aus Jamies Händen entgegen.
"Na schön! Dann sehen wir uns hoffentlich bald wieder!", sagte David und schwang sich auf sein Motorrad.
"Bis dann, ihr Beiden!", sagte ich.
Amy zog den Helm auf und setzte sich hinter David, dann winkte sie nochmal, bevor David losfuhr. 

"Und? Wie fandest du es?", fragte Jamie mich begeistert
"Nicht schlecht!", gab ich zu
"Nicht schlecht?  Gibt zu. Es war FABELHAFT!!!"
"Ja... Du hast Recht! Aber jetzt bist du mir schuldig, dass du mal mit mir Auto fährst!", sagte ich.
Jamie lachte. "Na schön. Weil du es bist!"
"Und ich warte immer noch darauf, dass ich dich Cello spielen höre!", fügte ich hinzu
"Wenn du heute nach der Schule zu mir kommst, kannst du das hören!", sagte sie
"Okay! Gerne!", sagte ich
"Sag mal...Stimmt es, dass du Gedichte schreibst?", fragte Jamie plötzlich
"Waaas? Neeeeeein!!!", beteuerte ich. Jamie grinste
"Du bist ein schlechter Lügner!", sagte sie
"Woher weißt du das denn?", fragte ich
"Von David und der weiß es von Sebi!", sagte sie
"Ah ja... Unglaublich!", sagte ich
"Kannst du mir eins vorlesen... Oder schreiben??? Biiiiiitte!!!" Sie sah mich aus ihren braunen Augen herzerweichend an.
"Puh... Was ich nicht alles für dich mache!!! Was bekomme ich dafür?"
Sie sah mich schockiert an, über die Forderung eines weiteren Gefallens, aber ich grinste sie an und tippte ihr auf die Nasenspitze.
"War nur ein Scherz! Natürlich tue ich dir diesen Gefallen, meine allerliebste Freundin!", sagte ich und zwinkerte ihr zu.
Sie boxte mir lachend in die Seite und wir liefen gemeinsam zum Schulgebäude.

HerbstgefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt