Du bist der Beste

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Sie sah auf ihr Handy.
Es war ein Anruf von Marius, sah ich auf dem Display, als sie ihn mir entgegenhielt.
"Geh ruhig ran!", sagte ich aufmunternd
"Okay.", murmelte sie und nahm das Gespräch an.

"Hey.", sagte sie etwas unsicher
"Ja, sorry. Ich bin gerade bei meinem Kumpel...", sagte sie woraufhin Marius irgendwas sagte.
Jamie lachte leicht.
"Quatsch. Er kann warten! Was gibt es denn?", fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht
"Samstag?", sagte sie etwas ungläubig und sah mich an.
Fragte er sie nach einem Date?
"Du hättest mich ja auch morgen fragen können!", sagte sie nachdem er anscheinend nach ihrer Ungläubigkeit gefragt hatte und schüttelte lächelnd den Kopf

"Essen ist immer gut!", meinte sie und lächelte dann, nachdem anscheinend Marius wieder etwas gesagt hatte
"Ich mag alles, was essbar ist und vegetarisch.", meinte sie
"Dann sehen wir uns morgen! Bis dann!", sagte sie und legte auf.

Ich lächelte sie an, aber sie sah mehr oder weniger durch mich durch und lächelte wie verrückt.
"Und?", fragte ich
Sie sah mich unverwandt an, als ob ich sie aus einer anderen Welt geholt hatte und lächelte dann wieder leicht.
"Er will sich mit mir am Samstag treffen...", meinte sie
"Ja, so viel habe ich auch mitbekommen...", sagte ich verschmitzt

"Was hältst du denn von ihm?", fragte sie mich
"Nun. Er ist sehr direkt und ehrlich und er ist offenbar auch sehr charmant, also im Gesamten habe ich nichts an ihm auszusetzen...", sagte ich
Jamie quickte und umarmte mich fröhlich.

"Was ist denn?", fragte ich
"Ich bin nur froh, dass ich dich als besten Freund habe!", sagte sie
"Ich weiß... Ich bin der Beste!", meinte ich und hob zufrieden die Hände über meinen Kopf.
"Ja, das bist du, deshalb habe ich gehofft, dass du mir hilfst!", sagte sie
"Hilfst...? Wie meinst du das?", fragte ich und setzte mich auf.

"Nun, du bist ja auch ein Junge und mein bester Freund also musst du mir sagen, was ich tun soll und was ich anziehen soll...", zählte sie auf
"Oh man... Wie weit muss ich gesunken sein, um das zu tun?", murmelte ich
"Heißt das, du machst es fragte sie, setzte sich auf und sah mich von der Seite an.
"Ja... Ich mache es!", sagte ich.

Jamie umarmte mich so stürmisch, dass sie mich mit ihrer Kraft fast auf den Boden drückte und ich lachte.
"Danke. Du bist der Beste!", sagte sie
"Der Allerbeste!", verbesserte ich
"Jaja. Meinetwegen! Also... Her mit den Ratschlägen!", sagte sie und ließ mich los.

"Nun... Hat er explizit gesagt, dass es ein Date ist oder sagte er Treffen?", fragte ich
"Er meinte, wir können uns ja am Samstag bei ihm treffen für so etwas verrücktes wie ein Date...", sagte sie und grinste
"Er ist echt verrückt! Naja... Ich denke, du solltest jetzt nicht unbedingt dein bestes Kleid anziehen, weil ihr ja bei ihm kocht, aber vielleicht ein schickeres Oberteil als sonst...", schlug ich vor

"Wie wäre es, wenn du einfach meinen Kleiderschrank durchsuchst und mir was aussuchst!", sagte sie
"Hängt das nicht von der Stimmung an, was man anzieht...?", fragte ich
"Schon, aber dann bin ich wieder verzweifelt und weiß nicht was überhaupt in Frage kommt!", sagte sie verzweifelt
"Nun gut, dann lass uns gehen!", sagte ich und stand auf

Ich rief noch zu meiner Mutter in die Küche, dass wir zu Jamie gingen und ich später wiederkommen würde, dann machten wir uns auf zu ihre nach Hause.

"Hey, Kleine", sagte Robin zu Jamie und nickte mir zu, als er mich sah
"Hey.", sagten Jamie und ich gleichzeitig, dann zog Jamie schon mit zu ihrem roten Zimmer

"Also. Mein Schrank gehört dir!", sagte sie und öffnete die Schranktür
Ich hatte noch nie den Kleiderschrank eines Mädchens gesehen, den von meiner Mutter eingeschlossen und ich hatte keine Ahnung, wonach genau ich suchen sollte, aber irgendetwas ließ sich sicherlich finden.

Jamies Schrank folgte anscheinend einem geordnetem Konzept.
Auf den Stapeln lagen abgetrennt Hose, Oberteile, Röcke, Pullis und Hotpants.
Ich griff das erste Oberteil vom Stapel, sah es an und begutachtete das nächste.
"Wie wäre es denn damit!", sagte ich und hielt ihr ein dunkelgrünes Oberteil entgegen, das sehr schlicht gehalten war, aber am Ausschnitt durch eine kleine Schleife geschmückt wurde.

"Naja. Grün ist jetzt nicht gerade meine Farbe., Vor allem nicht im Herbst!", sagte sie
"Doch klar, gerade im Herbst! Aber gut. Wir haben ja auch noch andere Sachen!", sagte ich und legte das Oberteil gefaltet zurück an seinen Platz.
Jamie hatte sich auf ihr Bett gesetzt und beobachtete mich.
Sie würde vermutlich selbst in einem Kartoffelsack gut aussehen!

"OK. Vielleicht schau ich erst nach einer Hose. Wie wäre es mit einer Schwarzen dünnen. Sehr luftig und passend zu jedem Oberteil!", sagte ich und streckte ihr eine Hose hin
"Ja. Warum nicht!", sagte sie und nahm sie mir aus der Hand, um sie auf ihren Bettrand zu legen.
"Gut, wenn du was helles willst, würde ich dieses weiße Shirt nehmen mit einer Jacke darüber und ansonsten das blaue hier!", sagte ich und hielt ihr beide Teile hin.
"Wow. Ich wusste gar nicht, dass ich das habe. Ich nehme das weiße und dazu am besten die rote Jacke", sagte sie und nahm eine dunkle Lederjacke von der Stange.

"Perfekt!", sagte ich und lächelte
"Du bist echt ein sehr guter Freund!", sagte sie und warf mir eine Kusshand zu
"Klar, das weiß ich doch!", sagte ich und schloss lachend ihren Schrank.

"Und was ist eigentlich mit dir?", fragte sie und sah mich interessiert an
"Ich halte dich auch für eine sehr gute Freundin!", sagte ich
"Das weiß ich doch, aber das meinte ich doch gar nicht!", sagte sie und zwinkerte mir zu
"Häh?", fragte ich verwirrt
"Na, gibt es bei dir ein Mädchen, dass du toll findest?", fragte sie
"Wie kommst du denn jetzt darauf?", fragte ich überrascht zurück
"Nur so!", sagte sie und drehte sich schnell weg, aber ich hielt sie sanft am Arm zurück

"Rück schon raus mit der Sprache, du kannst echt nicht gut lügen!", sagte ich
"Ja, bei dir kann ich das anscheinend echt nicht... Es gibt da ein Mädchen, das nach dir gefragt hat und ich habe eigentlich schon von Anfang an gehofft, dass daraus etwas wird!", sagte sie
"Ein Mädchen... Geht das noch etwas genauer oder soll ich jetzt raten?", fragte ich
"Ich habe ihr versprochen nichts zu sagen. Sie hat nur gesagt, sie würde dich gerne wiedersehen...", sagte Jamie und blieb dabei.
Ihre Versprechen hielt sie!

"Aha... Dann freue ich mich möglicherweise auf das nächste Wiedersehen mit ihr.", sagte ich
"Ja, ich denke du wirst dich freuen, sie zu sehen. Sie kommt nächsten Sonntag mit auf eine Party und ich hoffe ja, dass du mitkommst!", sagte sie und sah mich flehend an
"Nun gut, solange ich mich nicht in einen Anzug quetschen muss, komme ich gerne!", sagte ich
"Musst du nicht! Ich werde es ihr ausrichten!", sagte Jamie

Jamie war echt mit allen Mitteln gewaschen... Aber ich mochte sie und ich wollte sie nicht enttäuschen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich mich wirklich auf das Wiedersehen freute...

HerbstgefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt