"Hallo!", sagte ich ein wenig überwältigt, als ich Julianne sah.
Sie trug einen weiten, bunten Rock und ein schwarzes Oberteil dazu. Einfach bezaubernd.
"Hey!", sagte sie und umarmte mich
"Du siehst echt gut aus!", sagte ich
"Ist doch nur irgend so ein Rock!", meinte sie abwinkend und kam ins Haus, wo sie erst einmal ihre Schuhe auszog."Ich habe schon gekocht. Ich hoffe du magst Gemüsesoßen und Nudeln!", sagte ich und hängte ihre Jacke auf.
"Ich liebe es!", sagte sie und folgte mir ins Esszimmer, wo ich die Töpfe zuvor auf den Tisch gestellt hatte.
Sebi und Jamie hatten den Tisch echt schön hergerichtet.
Sie hatten einige Kerzen daraufgestellt und einen Strauß von Blumen, die sicherlich aus unserem Garten stammten. Die Beiden waren echt verrückt!"Wow. Das sieht fantastisch aus!", sagte Julianne, als ich ihr das Essen auf den Teller schöpfte.
"Hoffentlich schmeckt es auch so!", sagte ich.Sie wartete bis ich mir auch aufgefüllt hatte und probierte dann das Essen.
"Hm... Sogar noch viel besser!", sagte sie und schloss genüsslich die Augen.
Ich sah sie an und lächelte verträumt. Sie sah mich an und lächelte ebenfalls.Wir aßen das Essen, redeten über Gott und die Welt und blieben auch noch eine Weile nachdem wir fertig gegessen hatten sitzen.
Um etwa 8 Uhr räumten wir dann den Tisch ab und gingen hoch in mein Zimmer, wo wir uns aufs Bett setzten und weiter redeten, bis wir irgendwann über Jamie redeten.
Ich lächelte und musste immer noch den Kopf schütteln, wenn ich daran dachte, dass ich das hier ihr zu verdanken hatte."Was?", fragte Julianne
"Eigentlich war der Tag heute ganz anders geplant!", sagte ich
"Wie meinst du das?", fragte sie
"Mein bester Kumpel ist heute zu Besuch gekommen und bleibt noch bis Sonntag. Er und Jamie haben das alle hier geplant. Ich hatte eigentlich gar nicht vor, dir zu schreiben, das waren die Beiden!", sagte ich und lachte leicht."Du wolltest gar nicht, dass ich komme?", fragte Julianne
"Nicht heute jedenfalls, also es war nicht geplant!", sagte ich und sah, wie Julianne den Kopf senkte
"Versteh das jetzt nicht falsch! Ich bin unheimlich froh, dass die Beiden das gemacht haben, ich hätte mich nur gerne selber getraut, dich einzuladen!", gestand ich."Ehrlich?", fragte sie, sah mich aber nicht an dabei.
"Ja, ehrlich. Ich wollte das nämlich eigentlich erst machen, wenn ich mehr Sicherheit habe!"
Julianne sah mich fragend an: "Mehr Sicherheit wegen was?", fragte sie
Ich sah auf meine Hände.Warum fiel es mir erst jetzt auf?
Warum merkte ich erst jetzt, dass ich die ganze Zeit versucht hatte, Julianne näher zu kommen?
Warum war es mir nicht schon davor aufgefallen?!Beim Tanzen, im Kino, im Bus und auch bei ihr zu Hause. Jamie hatte Recht gehabt. Ich war echt komplett doof!
"Ich wollte mir einfach sicherer sein über meine Gefühle zu dir! Ich meine, ich bin echt dämlich, wenn es um Liebe geht und unerfahren und wirklich sehr sehr bescheuert!", sagte ich
Julianne sah mich an und schwieg, dann lächelte sie leicht und rückte näher zu mir."Bist du dir denn jetzt sicherer?"
Ich lächelte bei ihrer Frage.
"Ich weiß jetzt immerhin, dass du Recht hattest. Das Glück ist manchmal näher als man denkt und näher als man es erwartet!", sagte ich und nahm ihre Hand in meine"Ja, das stimmt allerdings!", sagte sie
"Naja, ich muss aber auch zugeben, dass ich sehr nachhelfen musste! Ich fand dich schon nach unserem ersten Treffen sehr interessant und wollte dich näher kennen lernen. Ich habe Jamie quasi angefleht, dass sie dich zu der Party überredet!", sagte sie und lächelte, als ich sie erstaunt ansah."Dann warst du also das Mädchen, das sie gemeint hatte?!", stellte ich fest
"Ja. Das war ich!", sagte sie
"Unglaublich. Ich hatte die ganze Zeit Allie im Verdacht!" sagte ich
"Bist du jetzt enttäuscht?", fragte sie
"Ganz und gar nicht! Eher erleichtert!", sagte ich"Gut!", sagte sie und drückte meine Hand leicht.
"Ich bin aber trotzdem echt nicht gut in solchen Sachen!", sagte ich und sah weg.
Mein Herz klopfte wie wild und ich spürte, wie die Röte in mein Gesicht schoss.
"Keine Sorge, das ergibt sich alles. Wir müssen doch nichts überstürzen, oder?", fragte sie
"Nein, wirklich nicht!", sagte ich"Ich werde jetzt leider gleich abgeholt, weil meine Mutter später keine Zeit mehr hat, aber vielleicht treffen wir uns ja morgen wieder, oder auch erst am Montag, wenn dein Kumpel wieder zu Hause ist?!", sagte sie
"Ich überleg es mir!", sagte ich
"Heißt das, ich darf jetzt meinen Freunden von dir als meinen festen Freund erzählen?", fragte sie und sah mich mit ihren wunderschönen Augen an.
"Ja. Das heißt es wohl!", sagte ich und lächelte.Julianne hüpfte freudig auf, zog mich zu sich und umarmte mich.
Es klingelte an der Türe. Ausgerechnet jetzt...
Wir liefen runter und verabschiedeten uns mit einer weiteren Umarmung, dann lief sie mit ihrer Mutter zum Auto und fuhr davon."Ihr könnt jetzt übrigens aus dem Gebüsch rauskommen!", sagte ich zu Jamie und Sebi, die lachend hervortraten.
"Ihr habt echt einen Schaden!", sagte ich aber lächelte"Muss du gerade sagen!", meinte Sebi
"Wie war es denn?", fragte Jamie
"Ich rede kein Wort mehr mit euch!", sagte ich und ging ins Haus
"Ach komm. Wir haben es nur gut gemeint. Alleine bekommst du ja gar nichts hin!", sagte Sebi"Hätte ich sehe wohl!", sagte ich trotzig und Jamie sah mich an.
"Okay hätte ich nicht!", gab ich zu
"Also?", fragte Jamie
"Danke!", sagte ich und lächelte
"Na also. Das klingt doch gleich besser!", sagte Sebi
"Und was sagt Julianne so?", fragte Jamie"Eine Menge!", sagte ich nur
"Ach, sei nicht so!", sagte Jamie
"Sie hat gefragt, ob sie mich jetzt ihren festen Freund nennen darf.", erzählte ich
"Darf sie?", fragte Sebi
Ich lächelte und Jamie quickte.
"Haben wir gut gemacht!", sagte Sebi und gab ihr ein High-Five."Morgen kommen übrigens Amy und David hierher, jetzt wo du eins Freundin hast, braucht sich dein Cousin ja nicht mehr um seine Freundin sorgen!", meinte ich zu meinem Kumpel.
"Cool. Ich freue mich, sie kennenlernen. Wir sehen uns ja sicher auch noch dieses Wochenende, oder gehst du zu deinem Freund?", fragte er Jamie
"Mal sehen... Ich melde mich", sagte sie und verabschiedete sich dann von uns."Ich hätte wissen müssen, dass ihr so etwas verrücktes tut!", sagte ich zu Sebi, als Jamie gegangen war
"Ja, das hättest du... Aber wir haben das auch lange geplant! Jamie hat mich direkt am Dienstag eingeweiht in ihren teuflisch guten Plan!", erzählte mein Kumpel."Sie ist eben sehr kreativ!", sagte ich
"Ja. Hätte ich nicht Jessica und sie nicht Marius, wären wir sicherlich ein gutes Paar, aber so sind wir eben das unschlagbare Team!", sagte Sebi und grinste."Ja, das seid ihr wohl! Trotzdem bin ich euch irgendwie dankbar dafür!", sagte ich
"Für unseren besten Freund tun wir eben alles, was in unserer Macht steht!", sagte Sebi
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Herbstgefühle
Teen FictionDie 16-jährige Jamie ist ein etwas anderes Mädchen, das nicht viele Freunde hat, doch Jake sieht in ihr sofort eine Seelenverwandte und freundet sich mit ihr an, als er in ihren Ort zieht. In der Schule und auch sonst reden sie immer öfter über vers...