Good evening, good night

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Es war inzwischen schon 18:30 Uhr, aber ich hatte meinen Eltern ja schon gesagt, dass es Abends werden würde.
Es war noch recht hell draußen, erst Ende September würde die Sonne so früh untergehen.
Zum Glück war es noch sehr warm zu dieser Jahreszeit, vermutlich würde erst im Dezember die richtige Kälte kommen, bis dahin hatten wir also noch schöne goldene Herbstsonne!
Jamie und ich diskutierten auf unserem Weg weiter über Kunst und Zeit. Es war einfach herrlich!
Wir ließen uns Zeit, liefen quasi im Schneckentempo, um jede einzelne Sekunde zu nutzen.
Vor meiner Haustür blieben wir stehen und redeten weiter.
Wir könnten vermutlich unser ganzes Leben lang nur reden, aber leider sollten wir beide nun echt nach Hause!
"Nun gut. Dann sehen wir uns morgen?", fragte Jamie
"Ja. Bis morgen!", sagte ich, lächelte und umarmte sie.
Nun ja, wie sollte es anders sein, natürlich hatte meine Mutter das wunderbare Timing und machte genau in diesem Moment die Türe auf.
"Jake, bist du... Oh..."
Jamie und ich ließen uns los.
"Ja, ich bin es Mom!", sagte ich
"Schön. Du kannst ja gleich reinkommen! Hallo Jamie!", meinte sie
"Hallo!", sagte sie
"Also, bis gleich, Jake!"
Sie verschwand wieder nach drinnen, allerdings nicht ohne einen letzten wissenden Blick in meine Richtung zu werfen.
Warum glaubte sie denn nicht an Freundschaft?
Vielleicht dachte sie aber auch nur, dass es eine Ausrede von mir war, als ich gestern sagte, dass ich was mit Luke machen wollte.
"Na... Dann... Good evening, Good night!"
"Dir auch! Bis morgen!", sagte ich ihr noch, dann verschwand sie auch schon wieder.
Meine Mutter und mein Vater waren in der Küche. Vermutlich hatten sie durch Fenster gesehen!
"Ich dachte du machst was mit Luke!", meinte meine Mom sofort
"Nein, mit dem mach ich morgen was. Er wollte mich mit auf eine Party mitnehmen!", sagte ich.
"Aha..."
Natürlich glaubte meine Mom mir nicht
"Und was haben Jamie und du gemacht?", fragte meine Mom weiter
"Regine!", ermahnte sie jetzt mein Vater um meine Mutter zu zügeln. Ich grinste.
"Was? Man darf doch wohl fragen dürfen!", sagte sie etwas beleidigt
"Sie hat mir was vorgespielt auf ihrem Cello!", gab ich schließlich nach
"Aha..."
Sehr aufschlussreich Mama!
"Und morgen gehst du auf eine Party?", fragte mein Dad
"Ja. Ich denke schon. Soll wohl nur etwas kleiner sein und ganz nett, meinte Luke", erzählte ich
"Na dann. Wann sehen wir dich dann?", fragte meine Mom
"Spät... Ich gehe vorher noch zu Luke und er begleitet mich abends dann nach Hause!", sagte ich
"Okay. Schön, wenn du dich hier wohlfühlst! Aber am Wochenende bist du da, oder?", fragte Mom
"Klar! Ich will doch auch was mit Gina machen und ihr alles zeigen!", sagte ich
"Gut! Sie freut sich auch schon! Sie hat vorher nochmal angerufen!", sagte mein Dad
"Cool!", sagte ich
"Wir wollten jetzt noch einen Film ansehen, aber du willst sicherlich noch mit Sebastian skypen, richtig?", fragte meine Mom
"Ja genau!", sagte ich und lächelte
"Sag ihm schöne Grüße!", sagte mein Vater, nahm meine Mutter an der Hand und lächelte mir noch zu, bevor ich nach oben ging.
"Mach ich!", sagte ich noch und lief dann nach oben mitsamt meinen Schulsachen.

Es dauerte natürlich nicht lange, bis Sebi meinen Anruf annahm.
"Halli, hallo!", sagte er fröhlich
"Hi. Schöne Grüße von meinen Eltern!Aha... Du bist ja gut drauf!", sagte ich wissend
"Danke... Und ja, das bin ich in der Tat!...", sagte er und wartete
"Sag schon!", drängelte ich
Er lächelte mich eine Weile lang an, dann lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und lächelte breit.
"Also... Ich will ja nicht irgendetwas missinterpretierten, aber ich bin mir relativ sicher, dass man diesen Kuss garnicht missinterpretieren kann!", sagte er
"Uh... Sebi!", sagte ich und lächelte
Er lächelte zurück.
"Jaaaa... Ich kann mich nicht beklagen!", meinte er
"Wie kam es jetzt dazu?", fragte ich
"Nun ja... Ich habe da etwas nachgeholfen. Ich habe sie nach Hause gefahren, mit meinem Motorrad und naja... Sie konnte mir anscheinend nicht widerstehen. Zum Abschied hat sie mich dann jedenfalls geküsst!", erzählte er
"Du bist ja doch ein kleiner Gentleman!", sagte ich
"Ja, aber erzähl' es keinem! Sonst geht noch mein Ruf kaputt!", meinte er und zwinkerte in die Kamera.
"Und was läuft so bei dir?", fragte er
"Puh... Nicht so viel. Ich war heute noch bei Jamie, morgen nimmt mich Luke mit auf eine Party und am Wochenende..."
"Moment... Hast du gerade die Wörter ICH und PARTY in einem Satz benutzt?", fragte er erstaunt
"Ja. Hast du wohl richtig gehört!", sagte ich
"Verdammt, Jake! Hast du jetzt etwa deine Rolle als Badboy erkannt, oder was ist los mit dir?", fragte er. Ich lachte.
"Luke hat mir versichert es ist nicht SO eine Party ist!", sagte ich zu meiner Verteidigung
"Naja. Jede Party wird SO eine Party, jedenfalls wenn du mich fragst!", sagte Sebi
"Mach mir das jetzt nicht kaputt, Sebi! BITTE!", meinte ich flehend
"Keine Sorge. Genieß es einfach!", sagte ich
"Mach ich!", sagte ich
"Und kommt deine Süße..., nein sorry... Deine Freundin auch zur Party?", fragte er
"Jamie? Weiß nicht. Mal sehen!", meinte ich
"Du nimmst deine beste Freundin nicht mit?", fragte er
"Nun ja wie du meinst!"
"Nun... Luke meinte ein paar Freunde kommen, aber ich muss doch nicht immer nur etwas mit Jamie machen!", sagte ich
"Na, wenn du meinst, aber klar... Es ist ja nur Freundschaft!!!", sagte er
"Hahaha...", sagte ich
"Nein, also im Ernst! Viel Spaß dann morgen!", sagte er
"Danke dir!", meinte ich und lächelte.
"Dir aber auch mit deiner Jessica!", sagte ich
"Ja! Danke!", sagte er
"Ich muss dann auch mal schlafen. Morgen wird ein langer Tag!", sagte ich
"Gut, dann ruh dich gut aus und amüsiere dich! Good night", sagte er noch und trennte dann die Verbindung.

Ich packte meine Tasche für morgen, duschte mich und zog mich dann fürs Schlafen um.
Ich war sehr aufgeregt wegen morgen, aber auch fröhlich, weil ich die Möglichkeit hatte auch Luke mal etwas näher kennenzulernen.
Ich hatte den Verdacht, dass Martin der Grund für Lukes Begeisterung war, aber ich hatte nichts dagegen.
Im Gegenteil.
Die Beiden würden echt ein schönes Paar abgeben und ich freute mich, dass Luke offen mit mir über seine Gefühle redete.
Ich schloss noch mein Fenster, dass ich zum Lüften geöffnet hatte und legte mich ins Bett.
Ich war schon ein wenig müde von dem Tag, aber auch glücklich über ihn.
Und morgen würde ich Lukes Famile kennenlernen...

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