Wochenstart

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Das Wochenende mit meiner Schwester und Dylan war wundervoll und ich genoss es auch, Sophy in den Armen zu halten.
Am Sonntag fuhren sie wieder nach Hause und ich bereitete mich auf den nächsten Schultag vor.

Abends schaute ich noch mit meinen Eltern einen Film, denn Sebi hatte geschrieben, dass er keine Zeit hatte, zu skypen.
Vermutlich hatte er eine Menge zu tun mit Jessica, wenn ich mit der Vermutung richtig lag, dass sie jetzt zusammen waren...

Am nächsten Morgen ging ich zu Jamie, um sie abzuholen, aber Robin, den ich vor der Tür traf sagte mir, dass sie bei einer Freundin übernachtet hatte und von ihr aus zur Schule fuhr.
Ich fuhr also alleine mit dem Bus und traf vor dem Klassenzimmer dann auf Amy und Jamie.

"Hey, wie war euer Wochenende?", fragte ich
"Am Samstag war ich bei David und gestern hat Jamie bei mir übernachtet!", sagte Amy
"War also gut!", fügte sie hinzu
"Meins war auch gut", meinte Jamie knapp.
"Wie war es denn noch am Freitag?", fragte ich interessiert.
Amy und sie sahen sich an, aber sagten nichts dazu.
"Okaaaaay...", meinte ich und ging in den Klassenraum.
Vermutlich war das so ein Frauending... Oder sie war sauer auf mich.

Jamie redete kaum ein Wort in Deutsch und verschwand sofort, als die Pausenglocke ertönte.
"Ist sie sauer auf mich oder so?", fragte ich Amy. Sie wusste sicherlich mehr.
"Nein, Quatsch. Sie hat nur noch etwas vor!", blockte Amy ab
"Okay. Egal.", sagte ich

Auch in der Pause nach Mathe verschwand sie wieder schnell und ich ging mit Luke etwas nach draußen.
"Jamie ist echt etwas seltsam gerade!", erzählte ich ihm
"Nun, vielleicht... Oh..." Er blieb stehen
"Was denn?", fragte ich erstaunt
"Ich glaube ich weiß warum sie so ist!", meinte er und zeigte nach rechts.

Ich sah Jamie, neben ihr lief Marius.
Sie schienen Spaß zu haben!
"Das erklärt einiges!", meinte ich und lächelte.
"Ich freue mich für sie! Sie scheint ihn echt zu mögen!", meinte Luke
"Ja. Ich auch!", sagte ich.
Luke und ich gingen zu Ethik und auch Jamie kam später herein, mit einem zaghaften Lächeln.

Ich freute mich wirklich, dass sie sich mit Marius gut verstand, aber ich vermisste es, in den Pausen mit ihr zu reden.
Nach der Schule liefen wir zusammen zum Bus.

"Und... Was ist jetzt mit Marius. Du musst mir alles erzählen!", sagte ich
"Nun... Er ist nett!", sagte sie knapp und drehte den Kopf weg als ich sie ansah
"Ach komm schon. Ich bin dein bester Freund. Das muss dir nicht peinlich sein!", sagte ich und stieß die von der Seite an.
"Okay! Schön...", sagte sie und gab sich mit einem Lachen geschlagen
"Am Freitag hat er noch eine ganze Weile mit mir geredet und heute hat er mich dann gefragt, ob wir in der Pause reden können.", sagte sie
"Gut, aber das ist noch nicht alles, oder?", fragte ich und stieg mit ihr in den Bus ein, der gerade an der Haltestelle zum stehen kam.
"Nein...", meinte sie und sah sich kurz um
"Ich bin mir nicht sicher, was ich tun soll. Er ist nett, er hat Sinn für Humor und er kann gut zuhören! Eigentlich sind das dieselben Eigenschaften, die ich an dir in unserer Freundschaft schätze, aber bei ihm fühlt es sich nach mehr an... Irgendwie erhoffe ich mir mehr daraus.", sagte sie

"Und das kommt gerade von dir?!", meinte ich und lächelte.
"Weißt du... Ich bin auch nicht sehr erfreut darüber, aber ich kann es nicht ändern! Ich habe mir eigentlich vorgenommen, mich nie wieder so zu fühlen, aber jetzt ist es so! Ich bin tatsächlich dabei, mich in ihn zu verlieben!", meinte sie
"So spielt das Leben... Aber das ist ja auch nicht schlimm, oder?", fragte ich

Der Bus hielt in Hardt und Jamie und ich stiegen aus.
"Eigentlich ist es nicht schlimm, aber ich fühle mich echt schlecht, wenn mir wieder klar wird, dass ich meine Freunde vernachlässige.", sagte Jamie
"Das ist doch normal! Du willst Zeit mit ihm verbringen... Aber ich denke, dass unsere Freundschaft das aushällt, oder nicht?", fragte ich

"Du bist wundervoll, ich liebe dich für dein Verständnis!", sagte sie und umarmte mich
"Danke! Machen wir nachher noch was oder hast du andere Pläne?", fragte ich
"Nein. Heute habe ich Zeit. Ich komme in einer Stunde zu dir, okay?", fragte sie
"Klar! Bis gleich!", sagte ich und lief nach Hause.

"Mom. Bist du da?", fragte ich als ich nach Hause kam
"Ja. Und... Ich hab den Job!", sagte sie freudig
"Wow! Gratulation!", sagte ich und umarmte sie. Sie hatte es sich so sehr gewünscht.
"Jamie kommt nachher. Ist das okay?"
"Klar doch. Ich freue mich!", sagte sie
"Gut! Ich bin dann noch oben!", sagte ich und lief die Treppe nach oben.

Genau eine Stunde später klingelte es.
Ich war noch vor meiner Mutter an der Tür, dafür fiel ich aber auch fast die Treppe runter bei meinem Tempo.
"Hey", sagte ich und zog sie rein, meine Mutter sah uns nur kopfschüttelnd nach und lächelte.

"Also, was tun wir jetzt wegen Marius?", fragte ich, als wir uns auf mein Bett gesetzt hatten.
"Wir?", fragte sie
"Klar. Ich bin doch dein bester Freund, der da nachhelfen muss!", sagte ich
"Also ich glaube DU hast schon genug gemacht. War ganz schön böse von dir, das zu tun."
Sie zwinkerte mit zu und lächelte.
"Ich habe ihm ja gesagt, er soll es nicht übertreiben, aber er hat eben so eine dramatische Ader."
"Du doch auch! Wie auch immer, er ist echt nett!", sagte sie und legte sich auf mein Bett.

"Hey. Das ist mein Bett!", sagte ich und schubste sie sanft
"Ach komm schon. Leg doch einfach zu mir. Ist ja nicht so, dass dein Bett eh 1,40 breit wäre... So fett bist selbst du nicht!"
Sie lachte nur, als ich sie böse anschaute und zog mich neben sich.

"Was erzählt Marius denn, was ihn so nett macht?", fragte ich
"Viele Sachen. Er redet auf jeden Fall genauso einen Scheiß, wie ich!"
Ich lachte.
"Also, ist er genauso verrückt wie du? Naja. Das bezweifle ich...", meinte ich
"Stimmt. Niemand kommt gegen meine Verrücktheit an. Aber Marius kann auch sehr ernst sein und zuhören... Er ist dir eigentlich wirklich sehr ähnlich, außer dass er eher der sportliche Typ ist.", sagte sie nachdenklich
"Ich doch auch. Siehst du nicht meine Muskeln!", sagte ich und hob meinen dünnen Arm
"Wackelpudding wohl eher.", sagte sie
Ich lachte.

"Das ist doch perfekt!", sagte ich
"Ja. Und nein... Ich will nicht wieder so eine Achterbahnfahrt machen...", sagte sie
"Dann tu es nicht!", sagte ich
"Haha... Sehr witzig."
"Nein ehrlich. Denk nicht so viel darüber nach und hör einfach auf dein Herz.", sagte ich.

Sie sah mich schulterzuckend an und wollte gerade etwas erwiedern, als ihr Handy vibrierte...

HerbstgefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt