Der Abend bei Julianne war echt schön. Ich hatte viele nette Gespräche mit ihr und auch mit ihrer Mutter, die sich zu uns zum Essen setzte und mir einige Fragen über mich stellte.
Ihre Fragen störten mich aber nicht im geringsten und sie war wirklich sehr nett, weshalb ich auch eine Menge mit ihr lachen konnte.
Auch der Tag danach mit Jamie war sehr schön.
Sie überredete mich, ihr noch ein Klavierstück zu zeigen und etwas mit ihr zu improvisieren, dann schrieben wir noch ein Gedicht für Deutsch.Am Donnerstag machte Jamie etwas mit Marius und ich wieder etwas mit Julianne in der Stadt. Am Freitag erzählte mir Jamie dann bei mir zu Hause, dass sie jetzt offiziell ein Paar waren und sie total glücklich war.
Ich freute mich echt wahnsinnig für die Beiden und backte mit ihr Muffins für Sebi, der mit dem Bus zu mir fahren wollte.Um 16 Uhr klingelte es an der Tür und Jamie öffnete.
"Herzlich Willkommen in unserem bescheidenden Dörfchen!", sagte sie fröhlich.
Sebi kannte sie ja schon von den Telefonaten über Skype und schloss sie in seine Arme.
"Jake, altes Haus!", sagte er freudig, als die Beiden in die Küche kamen und umarmte mich ebenfalls.
"Hey, Sebi!", sagte ich"Ich habe schon gehört, dass du dieses wundervolle Mädchen einfach einem anderen überlassen hast! An deiner Stelle hätte ich das nicht zugelassen!", sagte er und lächelte.
Ich verdrehte die Augen. Typisch Sebastian!
"Naja, eigentlich sind wir Beide zusammen und niemand weiß es, richtig Jamie!", sagte ich witzelnd und zog sie an der Taille zu mir
"Genau! Ich bin ja auch schon mit ihm verheiratet und schwanger von ihm!", sagte sie und strich über ihren Bauch."Ihr seid Beide gleich verrückt!", sagte er und lachte.
"Wir sind nicht die Verrückten! Es gibt Leute an der Schule die denken das wirklich und haben uns das ernsthaft gefragt!", sagte ich und ließ Jamie wieder los
"Naja, bei euch kann man sich ja nie sicher sein!", sagte Sebi, schnappte sich einen Muffin und biss hinein.
"Ey. Wer sagt, dass du einen haben darfst?", fragte Jamie total schockiert, nahm ihn den Muffin weg und stopfte ihn sich in den Mund.
"HEY!!!", sagte Sebi und sah traurig seine leere Hand an.Ich war froh, dass sich die Beiden so verstanden!
Zusammen aßen wir die Muffins mit meinen Eltern, die sich ebenfalls über Sebis Besuch freuten und genauso über ihn und Jamie lachen mussten, wie ich.
Die Beiden wollten heute mal wieder essen gehen und ließen Jamie, Sebi und mich deshalb um 18 Uhr alleine."Und... was tun wir heute Abend?", fragte Sebi und sah in die Runde.
"Essen, Chillen, Reden,...", meinte Sebi
"Schafen...", schlug Jamie vor
"Ihr seid echt Beide total faul! Ich wollte eigentlich was mit euch kochen, aber ihr seht beide nicht so aus, als ob ihr dazu zu gebrauchen wärt!", sagte ich
"Das siehst du richtig!", sagte Jamie und legte sich unter meine Bettdecke."Soll ich jetzt alleine kochen?", fragte ich
"JA!", sagten die Beiden gleichzeitig und lachten
"Na gut! Kommt runter, wenn ihr es euch anders überlegt!", sagte ich und lief nach unten.
Ich stellte die Töpfe bereit und das Gemüse, aber ich brauchte definitiv Musik. Es war viel zu leise hier!Mein Handy war noch oben, also lief ich in mein Zimmer.
"Hey, was machst du mit meinem Handy?", fragte ich Jamie, die es erschrocken weglegte, als ich in mein Zimmer rein kam.
"Unmöglich!", meinte ich nur, nahm mein Handy in die Hand und lief wieder in die Küche.Ich machte mir unten laut Musik an, schnitt das Gemüse, tanzte durch die Küche und fing an zu kochen. Sebi und Jamie kamen die ganze Zeit nicht in die Küche und irgendwann wurde es verdächtigt, weshalb ich durch den Flur nach oben lief.
"Jamie, Sebi?!", rief ich
In meinem Zimmer waren sie nicht. Vielleicht also doch unten im Esszimmer, waren da nicht sogar noch einige Muffins auf dem Tisch gewesen? Diese Schlingel!Ich lief nach unten, hörte Jamie und Sebi kichern und dann die Haustüre zuknallen.
Ich öffnete sie und sah, wie die Beiden die Straße entlang rannten.
"Euer Ernst?", fragte ich
"Keine Sorge! Das gehört alles zu unserem Plan! Tut uns echt Leid, Alter!", sagte Sebi und blieb kurz mit Jamie stehen
"Welcher Plan?", fragte ich verwirrt
"Wirst du schon noch sehen! Kleiner Tipp: Esszimmer!", sagte Jamie und lief mit Sebi weiter.Die Beiden machten mich so langsam echt wütend. Was hatten sie ausgehackt?
Ich lief ins Esszimmer und sah, dass sie für zwei Personen den Tisch gedeckt hatten...
Was war hier los??? Moment... Oh nein...
Hatten sie etwa... Hatte Jamie nicht vorher noch... Mein Handy!Ich rannte zu meinem Handy, das in der Küche immer noch Musik spielte und sah, dass WhatsApp im Hintergrund geöffnet war und zwar genauer gesagt der Chat mit Julianne.
Allerdings hatten die Beiden nicht einfach den Chat gelesen (was zwar auch nicht toll gewesen wäre, aber immer noch besser, als das), sondern hatten Julianne geschrieben...Meine Eltern sind heute nicht da! Hättest du Lust zu kommen? Ich würde uns was leckeres Kochen!
Warum nur hatte ich Jamies Plan in den Hintergrund geschoben und gedacht, sie würde ihn nicht in die Tat umsetzten?
Natürlich war das die ganze Zeit ihr Plan gewesen.
Sie hatten gewartet, bis ich nach unten gegangen bin, hatten Julianne geschrieben, dann den Tisch gedeckt und hatten sich dann einfach verzogen...
Sogar meine Adresse hatten sie Julianne geschickt und sie hatte sogar geantwortet.Gerne. Ich fahre gleich los und komme dann etwa um 7
Es gab also kein zurück mehr und das wussten die Beiden genau!
Ich wählte Sebis Nummer, der allerdings sofort auflegte, genau wie Jamie.
Na toll! Jetzt war es zehn vor 7, Julianne war also sicherlich schon auf dem Weg!
Wenn meine Eltern sie hier sahen, würden sie mich wohl nie wieder alleine lassen!Wehe, meine Eltern bekommen etwas mit!
Schrieb ich den Beiden, aber selbst das hatten sie geplant. Sie hatten meinen Eltern nämlich überredet, in ein Restaurant zu fahren, wo die Fahrzeit eine Stunde betrug, deshalb waren sie also so früh gegangen... Diese... OH!!!
Genieß es einfach! Ihr seid ganz für euch alleine! Mach etwas daraus!
Schrieb Jamie zurück.
Meine Hände zitterten, als ich das Essen rührte und ich sah an mir herunter.
Zum Glück hatte ich mich vorher noch nicht umgezogen und hatte noch Klamotten an, die gesellschaftstauglich waren, ich wollte nämlich nicht wie der letzte Penner aussehen, wenn Julianne kam.Kreativ waren die Beiden wenigstens gewesen, das musste ich ihnen lassen und als es an der Tür klingelte war es, als ob es von Anfang an meine Idee gewesen wäre, sie einzuladen und nicht die meiner beiden verrückten Freunde!
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Herbstgefühle
Teen FictionDie 16-jährige Jamie ist ein etwas anderes Mädchen, das nicht viele Freunde hat, doch Jake sieht in ihr sofort eine Seelenverwandte und freundet sich mit ihr an, als er in ihren Ort zieht. In der Schule und auch sonst reden sie immer öfter über vers...