Als ich spät am Abend wieder nach Hause kam, sah ich das breite Lächeln meiner Mutter und wusste, dass sie alles wissen wollte, aber sie würde sich eben noch einen Tag gedulden müssen.
"Wie war's?", fragte sie.
"Super! Juli wollte morgen zu uns kommen, wenn es okay ist.", sagte ich.
"Klar gerne", sagte Mama und ich sah ihr die Vorfreude an.Als ich am nächsten Tag wach wurde, schrieb ich Juli noch eine Nachricht, damit sie wusste, dass alles klar ging, anschließend machte ich mich dann für die Schule fertig und lief aus dem Haus zu Jamie, die schon auf dem Weg zu mir war.
"Hey Jake, alles fit?", fragte sie und ich nickte und lächelte.
"Juli lernt heute meine Eltern kennen..."
"Wow!", sagte Jamie und nickte anerkennend.
"Bist du irgendwie krank? Oder hast du dich nur du stark verändert?", fragte sie.
"Wie bitte?"
"Na, ich dachte immer, Beziehungen wären dir total unwichtig!", sagte sie."Ja... Aber es ändert sich eben vieles! Du hast doch jetzt auch einen Freund!", sagte ich zu ihr.
"Ja schon, aber meine Eltern haben ihn noch nicht kennengelernt!", sagte sie.
"Irgendwann muss ich sie meinen Eltern ja eh vorstellen, also warum nicht heute!", meinte ich.
"Es scheint aber ja etwas sehr ernstes zu sein, wenn du so denkst!", sagte Jamie.
"Ja, ich denke, das ist es. Das hoffe ich jedenfalls!"
"Ich habe da bei Julianne keine Bedenken. Sie ist genau die Richtige für dich und sie liebt dich, das weiß ich!", sagte Jamie und lächelte.Der Schultag schien kein Ende nehmen zu wollen, wie das halt so ist, wenn man möchte, dass er schnell endet, aber schließlich hatte ich auch die Mittagsschule überstanden und lief freudig aus dem Gebäude. Ich war so schnell, dass Jamie Schwierigkeiten hatte, Schritt zu halten. Sie lachte.
"Immer ruhig mit den jungen Pferden!", meinte sie.
Ich zügelte mich etwas .
"Ich bin einfach so aufgeregt. Ich kann es gar nicht erwarten. Julianne ist ein so wundervolles Mädchen. Ich will gar nicht mehr ohne sie sein! Ich weiß, dass ich so etwas vor ein paar Wochen niemals gesagt hätte, aber es hat sich so viel verändert und ich bin dir so dankbar, dass du nachgeholfen hast!", sagte ich.
"Das freut mich! und ich freue mich für euch! Ich weiß genau, was du meinst. Mit Marius ist es nicht anders, wobei ich das Gefühl habe, dass es bei uns etwas langsamer geht, aber das ist mir eigentlich sehr Recht. Ich will nichts überstürzen!", meinte sie.Als der Bus endlich in unserer Ortschaft hielt, sprintete ich fast nach Hause und half meiner Mutter noch beim Vorbereiten vom Essen.
Allerdings war ich so aufgeregt, dass ich eher in der Küche störte, weshalb sie mich schließlich hoch schickte, damit ich mich umzog.Als es endlich an der Tür klingelte, sprang ich die Treppe im Eiltempo nach unten, allerdings hatte mein Vater die Türe schon geöffnet.
"Du bist also Julianne!", sagte er und schüttelte ihr freundlich die Hand.
"Freut mich!", sagte sie und lächelte ihn an."Hey!", sagte ich und trat neben meinen Vater.
"Ah, Jake. Das Essen braucht noch ein bisschen Zeit, aber ihr könnt ja noch nach oben gehen!", sagte mein Dad und verschwand dann wieder in der Küche, während Julianne und ich in mein Zimmer gingen."Hallo erstmal!", sagte ich liebevoll als wir oben angekommen waren und umarmte sie feste.
"Hi!", sagte sie überwältigt und sah mich an, als ich sie wieder losließ."Ich bin total nervös!", gestand sie.
"Keine Sorge! Ich bin die ganze Zeit da!", beruhigte ich sie.
"Und wenn sie mich jetzt nicht mögen?"
"Ach was, sie werden dich lieben! Und falls nicht, kannst du dir dennoch sicher sein, dass ich dich liebe und das ist ja wohl wichtiger, oder?", meinte ich und nahm ihre Hand in meine.
Julianne lächelte und trat einen Schritt näher zu mir.Ich lehnte mich nach vorne, sodass unsere Gesichter sich näher kamen und sich schließlich unsere Lippen in der Mitte trafen.
Sie schmeckte wieder herrlich nach Honig und Erdbeere und ich schmolz dahin.
Es klopfte an der Tür und ich fuhr zurück, räusperte mich und öffnete sie.
"Das Essen ist jetzt fertig!", meinte mein Dad und ich folgte ihm mit Juli nach unten."Hallo, du bist dann sicherlich Julianne. Freut mich, ich bin Regine.", sagte meine Mutter und reichte meiner Freundin die Hand
"Ja, freut mich auch!", sagte sie und lächelte.
"Das riecht wirklich köstlich! Danke, dass ich bei Ihnen essen darf!", meinte sie.
"Aber klar doch! Immerhin bist du die Freundin von unserem Sohn. Ich hatte schon die Sorge, das wird niemals was! Ihr habt euch auf der Party kennengelernt, richtig?", fragte sie.
Mein Vater füllte die Teller auf und verteilte sie auf dem Tisch, an den wir uns dann setzten und mit dem Essen begannen."Ja. Er war wirklich nett zu mir und hat meine Einsamkeit vertrieben!"
"Das heißt, du hast dich sofort in ihn verliebt?", fragte sie weiter und ich warf ihr einen empörten Blick zu.
Juliannes Gesicht färbte sich ein wenig rot, aber sie lächelte, sah mich an und nickte.
"Er hat mich auf jeden Fall vom ersten Moment an fasziniert, deshalb habe ich auch Jamie dazu gebracht, ihn mit zum Tanzen zu nehmen. Ich wollte ihn besser kennenlernen und das habe ich dann auch!", sagte sie."Du scheinst ein wirklich nettes Mädchen zu sein! Wie stellst du dir denn deine Zukunft vor?"
"Nun ja... Also beruflich habe ich mir etwas künstlerisches oder etwas soziales vorgestellt. Vielleicht mache ich auch etwas mit Literatur, mal sehen."
"Und hast du auch schon Vorstellungen über die Zukunft mit Jake?"Dieses Mal war es mein Vater, den ich empört ansah. Er konnte doch so eine Frage nicht einfach stellen! Wusste er denn nicht, dass das unhöflich war. Und privat!
"Ehrlich gesagt bin ich nicht der Mensch, der alles im voraus plant. Ich lasse die Dinge gerne auf mich zukommen. Es passiert eben, wie es passiert. Ich kann das jetzt noch nicht so recht sagen!""Das Essen war wirklich sehr lecker!", sagte Julianne und legte das Besteck auf ihren Teller.
"Freut mich!", sagte meine Mom.
"Wäre es denn okay, wenn wir noch nach oben gehen?", fragte ich und meine Eltern nickten."Es tut mir so leid... Sie sind echt zu neugierig!", sagte ich, als wir in meinem Zimmer angekommen waren.
"Das ist schon okay. Meine Mutter ist mindestens genauso schlimm!", meinte sie lächelnd.
"Kann ja sein, aber meine Eltern..."
Julianne legte mir einen Finger auf meine Lippen und ich stoppte und sah sie an.
"Alles ist perfekt Jake. Wir haben uns gefunden und wir werden alles durchstehen!"
Sie küsste mich sanft und ich erwiderte den Kuss.
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Herbstgefühle
Teen FictionDie 16-jährige Jamie ist ein etwas anderes Mädchen, das nicht viele Freunde hat, doch Jake sieht in ihr sofort eine Seelenverwandte und freundet sich mit ihr an, als er in ihren Ort zieht. In der Schule und auch sonst reden sie immer öfter über vers...