Tanzparty

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Auch am Sonntag frühstückte ich mit meinen Eltern spät morgens zusammen und erzählte ihnen dabei von der bevorstehenden Party.
Meine Eltern nickten nur und fragten nicht viel, sodass ich ganz in Ruhe duschen konnte.

Außerdem machte ich doch tatsächlich noch meine Hausaufgaben für den nächsten Tag, was mir allerdings auch nicht schwer fiel, weil es eine Erörterung in Deutsch über das Thema Freunde war.

Die Worte flossen nur so auf das Blatt und das sanfte Rascheln der Blätter draußen begünstigte meinen Gedankengang noch.
Die ersten Blätter färbten sich schon langsam gelb und das Licht der Sonne spiegelte sich wunderschön darin.

Ich räumte noch ein wenig mein Zimmer auf, dann klopfte es auch schon an meiner Zimmertür.
Vermutlich hatte mein Vater Jamie die Türe geöffnet, meine Mutter bastelte nämlich gerade an einem neuen Kunstwerk für ihre Schüler an der Kunstschule.

"Gut. Wir haben viel zu tun mein Lieber!", sagte Jamie
Sie trug eine Tüte in der Hand, wo vermutlich ihre Klamotten drin waren und außerdem noch eine Tasche und ein Paar Schuhe.

"Die Party heute ist etwas anders, als die andere. Es ist eine Tanzparty! Ich hoffe, du kannst tanzen!", sagte sie
"Meine Mutter hatte mir das Tanzen beigebracht, als ich 14 Jahre alt war, das sollte also kein Problem sein!", erwiderte ich und nickte
"Sehr gut, dann brauchen wir uns also nur um dein Outfit und deine Frisur kümmern!", sagte sie und beäugte meine Haare misstrauisch.

"Wieso, was ist mit meinen Haaren?", fragte ich gespielt entrüstet und wuschelte dadurch.
Ich hatte sie an der Luft trocknen lassen, weshalb sie sehr strubbelig waren.

Jamie lachte laut auf und begab sich zu meinem Schrank, nachdem sie ihre Sachen auf den Boden gelegt hatte.

"Ach Jake... Ordnung ist auch ein Fremdwort für dich, oder?", fragte sie
"Nein, Das ist meine eigene Ordnung. Die Outfits liegen alle schon zusammen!", sagte ich und Jamie lachte leicht.
Sie war echt sehr gut drauf, seit dem gestrigen Date mit Marius!

"Na, da haben wir doch schon, was wir suchen!", sagte sie und holte das rote Hemd aus meinem Schrank, das ich bisher nur zu Familienfeiern getragen hatte.
"Im Ernst?", fragte ich
"Ja, das Blaue ist nicht so schön und das Weiße ist zu viel!", sagte sie und kramte weiter
"Und die Hose sollte eigentlich auch gehen!", sagte sie und zog eine helle Jeans aus meinem Schrank

"Also gut, Chef!", sagte ich und salutierte vor ihr
"Du kannst dich gerne im Badezimmer umziehen, einfach geradeaus durch, ich komme hier schon klar!", sagte ich und griff mir die Sachen, die sie mir herausgelegt hatte.

Jamie klopfte an, als sie fertig war und kam dann ins Zimmer, nachdem ich sie hereingebeten hatte.
Sie trug ein rotes Kleid und Tanzschuhe und hatte ihr Haar hochgesteckt. Über ihrem Kleid trug sie eine weiße Jacke.

"Wow!", sagte ich
"Das ist das alte Tanzkleid von meiner Mom. Sie hat es mir letztes Jahr geschenkt, als ich meinen Tanzkurs gemacht habe", sagte sie
"Gut, ich bin dann fertig... Und du?", fragte ich
"Ich auch! Auf geht's... Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn Marius uns abholt!", sagte sie
"Natürlich nicht. Solange ihr nicht die ganze Zeit rum knutscht!", meinte ich scherzend
"Haha!", sagte Jamie und zog mich dann mit nach unten.

Marius fuhr gerade mit seinem Auto vor und stieg aus.
"Hey!", wisperte er in Jamies Ohr und küsste sie in der Umarmung flüchtig auf die Wange
"Hey Marius!", sagte ich und schlug mit ihm ab
Er lächelte mich fröhlich an und bat uns dann, einzusteigen.

"Ich hab gehört, du erwartest jemanden auf der Party!?", meinte Marius
"Naja. eher werde ich erwartet... Das hab ich unserer lieben Jamie zu verdanken!", meinte ich.

Jamie saß auf dem Beifahrersitz und streckte mir durch den Rückspiegel die Zunge raus.
Marius lachte und streichelte mit einer Hand sanft über ihre Wange.
"So ist sie nun einmal! Sie will sich bestimmt nur dafür rächen, dass du mit mir über sie geredet hast!", sagte er und parkte am Straßenrand.

Er ging ums Auto herum und öffnete Jamie wie ein Gentleman die Tür, während ich selber aus dem Auto ausstieg.
"Gut. Dann gehen wir wohl mal rein, oder?!", sagte Jamie und hakte sich bei Marius unter.

Die Tanzparty war in einem großen Saal und die meisten Gesichter die ich sah kannte ich aus der Schule.
Es war nicht so voll, wie bei der letzten Party und es gab genügend Platz zum Tanzen.

"Also, wo ist jetzt dieses mysterische Mädchen, das dich erwartet?", fragte Marius
"Das wird er schon selber herausfinden müssen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er heute mit ihr tanzen wird!", sagte Jamie und zog Marius mit diesen Worten auf die Tanzfläche.

"Jake. Du auch hier?", fragte Haily, die in meiner unmittelbaren Nähe stand
"Ja.", sagte ich
Haily war das Mädchen aus meinem Kunstkurs, dass immer sehr viel zu reden hatte und schien bisher auch noch alleine hier zu sein, weshalb ich sie nach einem Tanz fragte.
"Klar gerne!", sagte sie und ließ sich von mir auf die Tanzfläche führen.

Gerade lief ein Diskofox. Ich mochte diesen Tanz wirklich gerne, weil er eine Menge Figuren hatte und einfach zu tanzen war.
Haily machte ihre Sache gut, auch wenn sie einige Male verwirrt stehen blieb und dann zu lachen begann...
Nach dem Lied holte sie etwas zu trinken und gesellte sich zu ein paar anderen Leuten aus unserer Schule, weshalb ich mich zu Luke und Martin gesellte, die am Rand standen.

"Wollt ihr nicht tanzen?", fragte ich Luke leise
"Als einzige Jungen?", fragte Luke
"Was ist denn dabei? Jackie und Hollie habe ich auch irgendwo gesehen!", sagte ich und stieß ihn aufmunternd an.
Luke lächelte leicht, streckte Martin seine Hand hin und führte ihn dann auf die Tanzfläche.
Die Beiden waren schon irgendwie süß. Beide sehr vorsichtig und schüchtern...

"Hey Jake!", sagte Leni, die gerade mit ihrem Zwillingsbruder auftauchte
"Hi", sagte ich
"Mein Bruder hat ja keine Lust zu tanzen und Moon ist noch nicht da, also würdest du dich erbarmen und mir einen Tanz schenken, bis Moon kommt?", fragte sie

"Aber sicher!", sagte ich und ging mit ihr für einen Cha-cha-cha auf die Tanzfläche.
Ich hatte nicht wirklich viel mit Leni zu tun und kannte sie auch nur von einigen Kursen, aber Jamie hatte mir einige Geschichten über sie und ihren Freund Moon erzählt, weshalb ich wusste, dass sie im großen und ganzen echt okay war.

Mitten im Tanz löste mich ihr Freund dann auch mit einem Lächeln ab und ich erkannte Julianne unter denen, die am Rand standen und allen Anschein nach alleine gekommen waren.

HerbstgefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt