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Nocheinmal beuge ich mich über die Kloschüssel und entleere meinen Mageninhalt, allerdings ist da nichts mehr drinnen. . . Das heißt ich würge einfach nur ohne mich richtig zu übergeben. . .

Ich höre wie die Badezimmertür geöffnet wird und will mich am liebsten irgendwo verkriechen.

Erschöpft lehne ich mich an den Badewannenrand und fahre mit der Hand über meinen Mund. Eine verschwitzte Haarsträhne fällt in mein Gesicht, doch ich habe keine Lust sie nach hinten zu streichen, ich bin müde, ausgelaugt, und ich stinke.

Nach Schweiß.

Wääh.

Um mich herum wird es dunkler und als ich aufschaue sehe ich wie Jace vor mir steht und Anstalten macht sich hinzuknien.

„Komm, ich helfe dir auf" meinte dieser und streckt seine Hand nach mir aus. Als ich keine Anstalten mache seine Hand zu ergreifen packt er mich an meinen Ellenbogen und stellt mich vor das Waschbecken.
Dann reicht mir ein Glas voll Wasser und deutet mir an zu trinken.

Jace hat sich umgezogen und, hoffentlich, das T-Shirt weggeworfen.
Neben ihm fühle ich mich dreckig, meine Kleidung ist ganz nass und meine Wangen sind rot gefärbt.
Mit langsamen Schlücken leere ich das Glas, ich lege es ab und schaue in den Spiegel beziehungsweise ich schaue zu Jace, der in seinen Gedanken versunken scheint. Seine Stirn ist gerunzelt und seine dunklen Augen glitzern wie schwarze Kristalle.

Ich drehe mich um und sorge dafür das seine Aufmerksamkeit sich auf mich legt.

„Wegen dem Brief.." beginne ich, „In dem Bücherregal war mein Lieblingsbuch und nun ja da war halt der Zettel, ich wollte ihn wieder zurücklegen ich schwöre es! Nur dann bist du aus dem Klo gekommen und.. und..."
Weiter komme ich da ich das Gefühl habe mich wieder zu übergeben.

Vielleicht sollte ich nicht so viel und so schnell reden.

„Beruhig dich erstmal," sagt Jace, „ich glaub du hast dich irgendwo angesteckt oder du bist ..."
Weiter kommt er nicht da sein Gesicht plötzlich ganz weiß wurde.

„Oh Gott." murmelt er „Oh Gott, oh Gott, Oh Gott! Du kannst doch nicht wirklich... nein, Oh Gott!"

Genervt verdrehe ich die Augen. „Wir haben vor ein paar Tagen miteinander geschlafen, so schnell geht das nicht und außerdem nehme ich die Pille."
Bei seinem Anblick muss ich leicht grinsen, welches aber sofort wieder verschwindet.

Jace fährt sich erleichtert durch die Haare. Kurz verweilt sie in den braunen Locken, bevor sie langsam an seinem Nacken hinuntergleitet.

Mit einem gebannten Blick beobachte ich wie sich seine Muskeln bei jeder seiner Bewegung anspannen und sich das T-Shirt gefährlich über seine Brust spannt.

„Willst du duschen gehen? Warte, ich gebe dir schnell neue Kleidung." Jace verlässt den Raum, doch lässt die Tür hinter sich offen.

Stinke ich so sehr? denke ich und rümpfe meine Nase.

Nachdem Jace mir ein neues Shirt, von ihm, brachte, befreie ich mich von meiner Kleidung und werfe sie achtlos auf dem Boden.

Mit einem zufriedenen Seufzer schließe ich meine Augen, als das warme Wasser auf mich prasselt.
Mit meinen Finger fahre ich durch meine Haare und fange schließlich an mich mit einer Body Lotion, natürlich von Jace, einzucremen.

Ich weiß nicht wie lange ich in der Dusche bin, aber als ich ein besorgtes Klopfen an der Tür höre, drehe ich das Wasser ab und ziehe mich wieder an.
Ich kann es nicht lassen an Jace T-Shirt zu riechen, als ich es mir über den Kopf ziehe.

„Oh Gott, du glühst ja, ist dir nicht heiß?", werde ich von Jace gefragt. Er streift mit seinen Fingern an meine Stirn. „Fieber" murmelt er, mehr zu sich selber, dann greift er nach meiner Hand und zieht mich in die Richtung seines Schlafzimmers. Ohne Widerstand lasse ich  mich in das Bett gleiten und ziehe sofort die Decke über mich. Mir ist eiskalt.

„Hier, Fiona, trink das, es wird dein Fieber lindern."
Jace reicht mir ein Glas, seine Augen blicken besorgt in meine. Wenn ich nicht so müde wäre hätte ich jetzt gelächelt. Dankbar nehme ich ein paar Schlücke und lasse mich dann wieder in das Bett gleiten. Ich zitterte am ganzen Körper und kuschle mich mehr in die Decke, damit sie mich wärmt, vielleicht auch um mehr von dem Duft das das Bett von Jace verströmt zu riechen.
Die Matratze neben mir wird tiefer, Jace legt sich neben mich.

„Jac..Jace?", ich drehe mich so das ich Jason von der Seite anblicke. „Mir ist so ka..kalt" zittere ich.
Ich fühle mich wie ein kleines Kind und ärgere mich, dass meine Stimme so wehleidig klingt.

Ohne etwas zu sagen hebt Jace meine Decke hoch und rutscht zu mir, dann legt er seinen Arm auf meine Taille und zieht mich näher zu seinem Körper, welcher so warm ist wie ein vollaufgedrehte Heizung. Gemütlich schließe ich meine Augen und seufze einmal.

„Danke."

After Midnight #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt