„Nein. Einfach Nein." sagt Elodie und schüttelt frustriert den Kopf.
„Stimmst du ihr zu?", frage ich die andere Person.
Ich streiche vorsichtig das Samtkleid zurecht und seufze. Es ist mittlerweile der nächste Tag. Dienstag, um genau zu sein. Ich hatte heute keinen Unterricht, doch ich war im Diner von zehn bis zwei gewesen. Jetzt sitze ich mit Elodie in dem dritten Kleidergeschäft und probiere Kleider für die Gala an. Nach dem zweiten Geschäft hat Elodie kurzerhand beschlossen Kati kennenzulernen, sie hat aus ihrer Tasche ihr iPhone gezaubert und mich gezwungen sie anzuskypen.
Diese schüttelt zustimmend den Kopf und beugt sich näher zum Bildschirm, um mich besser anschauen zu können.
„Nein, das sieht grässlich aus! Diese Farbe lässt dich wie ein Küken aussehen." Elodie fängt an zu grinsen und ich verdrehe die Augen, auch wenn sie Recht hat.
Das Kleid ist knallgelb, geht mir vorne nur bis zu den Knien und hinten fällt es lang herab. Das Highlight jedoch ist die große Schleife auf meinem Hintern.
Um ehrlich zu sein habe ich dieses Kleid nur aus purer Verzweiflung angezogen.„Okay, das bringt nichts, ich gebe auf." rufe ich vergeblich.
Elodie und Kati hören beide gleichzeitig auf zu grinsen und seufzen.
„Nächstes Geschäft?", fragt Kati zögerlich und ich werfe ihr einen Todesblick zu, doch nicke zustimmend, weil ich schließlich ein Kleid für die Gala brauche.
Ich verschwinde wieder in der Kabine, schäle mich aus dem Kleid und schnappe mir, als ich angezogen bin, meine Tasche.
Mit Elodie und ihrem Handy im Schlepptau gehen wir Richtung Ausgang, als mein Blick auf ein Kleid fällt, welches als Einzelstück an einem Hacken hängt.
Es ist wunderschön.
„Ich komme gleich!", gebe ich eilig von mir und sprinte schon fast zu dem Kleid. Mit einer ausgestreckten Hand greife ich nach dem Kleid und will es zu mir ziehen.
Leider hat auch eine andere Frau den selben Gedanken und zieht daran. Und diese Frau kommt mir zu meines Leidens sehr bekannt vor.
Blonde Haare, schlank, sehr hübsch und teuer aussehende Kleidung.Verdammt.
Die Wasserfrau steht vor mir und betrachtet mich mit einem genauso geschockten Blick wie ich sie. Bis sich ihr Blick in einen zornigen verwandelt und sie kräftig daran zieht.
„Finger weg." zischt sie „Ich habe zuerst danach gegriffen."
„Vergiss es." brumme ich angefressen.
Wir sind nicht im Diner, ich brauche jetzt nicht mehr nett und höflich zu sein.
Ich kann diese Frau nicht leiden.
„Du hast mein Kleid ruiniert, das hier bist du mir schuldig!"
„Das war Wasser, einmal schütteln und es ist draußen."
Die Frau verzieht verächtlich ihr Gesicht und zieht eine perfekt gezupfte Augenbraue in die Höhe. Trotzdem sieht sie nahezu perfekt aus.
„So wie du aussiehst, kannst du es dir eh nicht leisten, passen sollte es dir in diesen Proportionen auch nicht." verächtlich blickt sie auf mich herab.
Wütend presse ich meine Zähne zusammen und versuche die Wuttränen aus meinen Augen zu verbannen.
Ich kann mir sehr wohl dieses Kleid leisten. Da ich damals das Geld meiner Abzocke bekommen habe, habe ich genug Geld für das Kleid. Für jedes verdammte Kleid.
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After Midnight #wattys2018
RomanceLondon. Fionas Traumstadt. Der perfekte Start und Beginn ihres weiteren Lebens. Aber nicht der perfekte Start einen neuen, gut aussehenden Nachbarn zu haben, der ihre heile kleine Welt auf den Kopf stellt und viel zu viel Aufregung verursacht. - Ich...