Epilog

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(Nach diesem letzten Kapitel gibt es noch eine kleine Danksagung, wäre schön, wenn ihr das auch liest :). Es wird auch nicht zu lang. Versprochen. <3 )

— — —

„Coby!", rufe ich aufgeregt. „Er soll Coby heißen!"

„Coby? Bist du dir sicher?" Jace schaut mich skeptisch an und fährt durch seinen drei-Tage-Bart. „Also ich bin noch immer für Henry."

Ich winke mit einer Hand seinen Vorschlag ab. „Aach, das klingt so förmlich."

„Förmlich? Wenn er älter ist, klingt es aber nicht so süß, wie Coby." belustigt grinst Jace.

„Am besten wir lassen ihn selber entscheiden, findest du nicht?", frage ich und drehe mich um 90 Grad.

„Er kann nicht sprechen..." erinnert mich Jace daran und schmunzelt. Ich beuge mich herab und grinse. „Wir könnens ihm ja beibringen."

Das raue Lachen von Jace lässt mich breiter grinsen und Wärme durchströmt meine Brust.
„Alssoo, du kleines süßes Ding...willst du lieber Henry oder Coby heißen?"

Der kleine graue Welpe, eine französische Bulldoge, legt seinen Kopf schief und spitzt ein Ohr. „Coby, oder?", er bellt und tapst auf seinen kleinen Pfoten näher.
Triumphierend knie ich mich hin und kraule ihn hinter seinen Ohren.
Hinter mir höre ich ein ergebenes Seufzen. Ich richte mich auf und lehne mich an Jace Brust.

„Sieht aus, als hättest du gewonnen." sagt Jace, lehnt seine Wange an meine und umarmt mich von hinten.

„Hm." genüßlich schließe ich meine Augen.

„Alles Gute zum Vierjährigen, Schatz." flüstert mein Freund und küsst mich auf die Wange. „Ein Glück, dass ich damals nicht nach Schottland gefahren bin."

Ich kichere. „Das sagst du jedes Jahr."

„Weil es echt ein Glück ist, dass ich mich vertippt habe.."

„Ein Glück, dass Florence einen Ersatzschlüssel hatte." widerspreche ich belustigt und öffne meine Augen. Coby, unser kleiner Welpe, den wir uns gemeinsam kurz vor unserem Jahrestag gekauft haben, hat leicht angefangen zu winseln und ist im Begriff sein hinteres Bein zu heben.

Nicht schon wieder! Ich will nicht noch etwas weghauen oder putzen!

Jace der das auch mitbekommen hat, löst sich von mir. „Ich geh schon, du kannst ja währenddessen einen Film aussuchen." Er gibt mir noch einen schnellen Kuss und schnappt sich die Leine, die auffordernd auf der Kommode liegt.
Coby springt sofort auf und rennt Jace hinterher. Er vergöttert Jace und folgt ihm überall hin. Ja... ich bin ein bisschen eifersüchtig, aber was solls? Immerhin gefiel ihm mein Namensvorschlag.
Was Coby aber, während er läuft, nicht bedacht hat ist, dass der Boden für den kleinen Welpen noch zu rutschig ist. Kurz bevor er nämlich bei Jace ankommt, rutschen seine vorderen Beine weg und mit dem Kopf voran trifft er das Bein von Jace. Er heult erschrocken auf, doch bellt gleich darauf, so als will er sagen: Alles Okay Leute, mir ist nicht passiert!
Jace schüttelt belustigt den Kopf und stellt ihn mit einer Hand aufrecht hin.
Coby bellt einmal dankend und wedelt mit seinem Schwanz.

Die beiden verlassen die Wohnung und ich bin alleine. Meine Gedanken kreisen ein bisschen umher, doch ich schrecke auf, als ich eine Nachricht bekomme.

Sie ist von niemandem anderen als Elodie.

'Morgen Abend geht klar... freue mich schon auf euch zwei. :) <3'

Lächelnd schreibe ich zurück und auch von Kati kommt eine Nachricht.
Elodie ist mir in den letzten vier Jahren sehr ans Herz gewachsen, Gott sei Dank verstehen sich auch Elodie und Kati miteinander.
Leider sehe ich die beiden nicht mehr so oft, wie ich es mir wünsche.

Elodie ist beschäftigt mit ihrer Modelkarriere. Ihre Eltern sind zwar noch immer nicht zufrieden damit, aber sie informieren sich trotzdem immer wieder, wie es Elodie geht.
Ihr Job ist anstrengender als sie dachte und da sie gerade ihren Durchbruch hatte, ist sie in vielen Ländern angefragt worden. In der Zwischenzeit hatte sie haufenweise Liebesaffären, doch aktuell ist sie ganz vernarrt in ihren Bodyguard, auch wenn sie es nicht zugeben möchte.

Kati lebt noch immer in Österreich. Ist aber gerade dabei ihr Studium zu beenden und eine großartige Sportlehrerin zu werden. Außerdem hat sie ihren Traummann kennengelernt, mit dem sie gerade ihre Hochzeit plant. Gestern ist ihre Einladung eingetrudelt und ich hab sie sofort kreischend angerufen und zugesagt. Außerdem ist sie gerade mit ihrem Verlobten hier in London und besucht uns mal wieder.

Gedankenverloren betrachte ich meine Finger.

Bei dem Thema 'heiraten' muss ich an Jace denken. Bei uns beiden wird es wahrscheinlich länger dauern bis etwas geschieht. Ich bin noch immer mit dem Studium beschäftigt und Jace mit seiner Arbeit.
Außerdem sind wir erst vor einem Jahr gemeinsam in eine Wohnung gezogen. Es hat zwar Elodie und mir das Herz gebrochen, aber wie sie immer so schön sagt: alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Natürlich haben wir darüber geredet und schon Pläne gemacht, aber zuerst ist Fionas großer Tag.

Nach unserer Veröffentlichung der Beziehung gab es erstmal großes Drama. Die eine Hälfte war begeistert und hat uns viel Glück gewünscht. Die andere Hälfte, hauptsächlich Mädchen, hat mir boshafte und eifersüchtige Blicke zugeworfen, die mit der Zeit aber verschwunden sind.
Lauren gehörte zu der Sorte, der es total egal war. Was mich freute, denn auch sie war mir ein kleines bisschen ans Herz gewachsen.

Mein Blick fällt auf die Kommode, wo die Hundeleine zuerst gelegen ist und ein Familienfoto lächelt mir entgegen. Mein Vater hat einen Arm um meine Schulter geschlungen und die andere fest um die meiner Mutter, neben mir steht mein Großvater und neben ihm meine Großmutter.
Mein acht - jähriges Ich grinst mich, wie alle anderen, an, nur meine Großmutter schaut wie immer ernst, sie war ein herzensguter Mensch, aber das Lächeln hat sie bis heute noch nicht drauf.

Ein typischer Spruch von ihr schießt mir durch den Kopf.

Merk dir, liebes Kind, nach Mitternacht passiert nie was Gutes., hat sie gesagt und mir über die Haare gestrichen.

Und irgendwie hat sie damit Recht. Es ist vieles nach Mitternacht passiert.

Nach Mitternacht habe ich, bevor wir zusammen kamen, mit Jace geschlafen.
Nach Mitternacht habe ich mit ihm gestritten und Florence eine Ohrfeige verpasst.
Außerdem habe ich Jace nach Mitternacht, eigentlich fast schon in der Früh, meine Liebe gestanden.

Aber das ist das beste Beispiel dafür, dass meine Oma nicht ganz Recht hatte, sondern nur halb.

Denn alle Dinge die nach Mitternacht passiert waren, bereue ich  bis heute auf keinen Fall.

E N D E

After Midnight #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt