"Und du bist sicher, dass das ein gute Idee ist?", frage ich schon zum 1000. Mal und ziehe meine Jeansjacke enger an mich.
Meine beste Freundin verdreht nur die Augen. "Komm schon, sei kein Spaßverderber. Du musst auch mal aus deiner Hülle schlüpfen!", sagt sie und zieht mich, mit einer Kraft, die ich nicht von ihr gedacht hätte, weiter.
"Das ist leichter gesagt als getan!", rufe ich aufgeregt und versuche meine Atmung zu kontrollieren. "Wir schleichen uns auf eine Party, auf die wir nicht eingeladen sind!"
Ich merke nicht wie Kati plötzlich stehen bleibt und renne voll in sie hinein. Sie dreht sich mit voller Wucht um und schaut mich anklagend an.
"Mann Fiona! Das ist unser letzter Abend hier in Österreich! Du haust danach mit deinen tollen Englischkünsten nach England ab und ich darf hier bleiben und schauen wie ich hier klar komme ohne dich.", ihre Augen glitzern verdächtig und sie zerquetscht fast meine Hand.
Liebevoll schaue ich sie an. "Na dann, lass uns loslegen!", rufe ich aufmunternd und laufe in die Richtung des Hauses das zum Glück in einer abgelegten Gegen ist. Kathi läuft mir lachend hinterher und überholt mich sofort.
*-*
Mit einem Drink in der Hand lehne ich mich an die Wand und beobachte Kathi, wie sie einem anderen Kerl die Zunge in den Hals schiebt. Ihre blonden Haare sind, wegen dem Typen, ganz verwuschelt und ihre blauen Augen sind geschlossen. Es ist bereits drei Uhr und in ein paar Stunden geht mein Flug nach London.
Es hat eigentlich alles gut geklappt, wir konnten uns auf die Party, die bereits voll im Gange war, hineinschmuggeln und niemand hat bemerkt, dass wir ungeladene Gäste sind. Wenn mein Vater wüsste, dass ich hier bin, dann würde er mich umbringen. Er glaubt, dass ich bei Kathi schlafe und umgekehrt auch.
"Hey", sagt ein Typ plötzlich neben mir und reißt mich aus meinen Gedanken.
Uff. Denke ich. Darauf habe ich eigentlich keine Lust. Dennoch drehe ich mich um und erstarre.
Fast pechschwarze Augen durchbohren meine braun-grauen Augen. Seine markanten Gesichtszüge sind zu einer versteinernden Miene verzogen und seine dunklen Haare stehen wirr von seinem Kopf ab. Er hat sein muskulösen Arme verschränkt und sein weißes T - Shirt spannt sich gefährlich über seine Brust.
Bewusst über die Wirkung seines Aussehens fängt er an zu grinsen. "Ja, ich bin außergewöhnlich, aber ich würde gerne deinen Namen wissen!", seine Augen funkeln gefährlich und ein Hauch von Arroganz schwingt in seiner Stimme mit.
"Ich kenne nicht einmal deinen Namen - wozu willst du dann meinen wissen?"
"Dann . . . bekommst du deinen eigenen Spitznamen." meint er nur gelassen und kommt mir immer näher.
Unsere Nasen berühren sich fast und eine Gänsehaut überzieht meinen Körper.
Definitiv zu nah. Definitiv zu angenehm.
Ich trete einen Schritt zurück. So betrunken bin ich schließlich auch nicht.
"Jace."
Verwirrt schaue ich auf die Schönheit vor mir.
"Mein Name ist Jace." wiederholt er sich.
"Schön." sage ich und strecke ihm meine Hand entgegen. Jace ergreift sie, hält sie aber länger als notwendig in seiner.
"Ich heiße Fiona."
Irgendwann ich weiß nicht wann, vielleicht ein oder zwei Stunden später, laufen wir leise lachend die Treppen hinauf.
Der Bass dröhnt aus dem Wohnzimmer hinauf, un bei jedem meiner Schritte bebt der Boden unter meinen Füßen.
Doch dies nehme ich kurz darauf nicht mehr war.
Als Jace und ich im Bett liegen. Er über mir und ich unter ihm.
Verlangende Küsse.
Meine Oma hat immer gesagt, dass nach Mitternacht nie etwas Gutes passiert.
Körper schmiegen sich aneinander.
Vielleicht hat sie Recht.
Zungen berühren sich.
Aber was soll daran schon schlimm sein?
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After Midnight #wattys2018
RomantizmLondon. Fionas Traumstadt. Der perfekte Start und Beginn ihres weiteren Lebens. Aber nicht der perfekte Start einen neuen, gut aussehenden Nachbarn zu haben, der ihre heile kleine Welt auf den Kopf stellt und viel zu viel Aufregung verursacht. - Ich...