elf

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Es war dunkel, die einzige Lichtquelle, die dafür sorgte, dass ich wenigstens die Umrisse des Raumes erkennen konnte, war der Mond, der seine weißen Strahlen durch das Fenster schickte.
Die Ruhe, die mich umgab, war schon fast gespenstisch, nur die leisen Atemzüge von Mika und das regelmäßige Ticken einer Uhr waren zu hören.

Ich hatte mein Zeitgefühl verloren und konnte mich nicht mehr daran erinnern, seit wann ich wach im Bett lag, doch zu viele unterschiedliche Gedanken kreisten durch meinen Kopf und hinderten mich am Einschlafen.
Mika und ich waren irgendwann schlafen gegangen, als wir beide Schwierigkeiten gehabt hatten, die Augen offen zu halten, da sich langsam aber sicher die Müdigkeit in uns ausgebreitet hatte.
Nun war ich wach und trotz, dass ich erschöpft war, gelang es mir nicht wieder einzuschlafen.

Mika hatte mir angeboten, sich auf eine Matratze zu legen und mir ihr Bett zu überlassen, doch wir waren letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass es groß genug für uns beide war.
Dann hatten wir uns bequemere Sachen zum Schlafen angezogen und noch immer huschte der Anblick von Mikas perfektem Körper durch meine Gedanken. Es war ungewohnt gewesen, sich vor ihr umzuziehen, doch es war ja schließlich nichts anderes, als sich bei einer Übernachtung nach einem lustigen Mädelsabend mit Molly und Lene umzuziehen, oder?
Irgendwie war ich nervöser gewesen, als gewöhnlich und als wir uns dann schließlich gemeinsam in Mikas Bett gekuschelt hatten, war mein Herzschlag wieder angestiegen.

Warum passiert das ständig in ihrer Nähe und was bedeutet das?

Nicht nur all diese Fragen, sondern auch die unschönen Erinnerungen an den Abend mit Lukas hinderten mich hartnäckig daran, Schlaf zu finden und so kam es, dass ich seit ungewisser Zeit nachdenklich neben Mika lag und an die Zimmerdecke starrte, während sie friedlich neben mir schlief. Zumindest glaubte ich, dass sie bis eben noch geschlafen hatte, denn plötzlich rutschte unerwartet ein warmer Körper an mich heran und ein Arm legte sich um meine Hüfte.
Ich zog ungewollt scharf die Luft ein und unterdrückte einen erschrockenen Laut, da ich mir nicht sicher war, ob Mika wach war, oder sich bloß im Schlaf bewegte.
Vorsichtig drehte ich mich zu ihr um und stützte mich direkt vor ihrem Gesicht auf meinem Arm ab, um sie anzusehen, doch es war nicht hell genug, sodass ich nicht erkennen konnte, ob sie ihre Augen offen oder geschlossen hatte. Ich verharrte für einen Augenblick in dieser Haltung und lauschte einfach Mikas ruhigen Atemzügen, die mir verrieten, dass sie noch immer tief und fest schlief. Eine Mischung aus Erleichterung sowie Enttäuschung machte sich in mir breit und ich drehte mich vorsichtig wieder um, sodass ich Mikas Atem in meinem Nacken spürte. Das kitzelte mich leicht und ein klitzekleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Sie hatte ihren Arm noch immer fest um mich geschlungen und beinahe glaubte ich zu bemerken, wie sie kaum merklich noch etwas näher an mich heran rutschte. Ihr warmer Atem kitzelte mich jetzt so sehr auf der Haut, dass ich mit meiner Hand über meinen Nacken strich und meine zerzausten Haare darüber platzierte. Dabei stieß ich versehentlich leicht gegen Mikas Kopf, die daraufhin ein murrendes Geräusch von sich gab. Hastig nahm ich meine Hand weg und hoffte, sie nicht geweckt zu haben, doch wenige Sekunden später zog sie ruckartig ihren Arm zurück und rutschte etwas von mir weg.
Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ich tat so, als würde ich schlafen. Vielleicht hatte ich ja Glück und sie hatte nicht gemerkt, dass sie wegen mir wach geworden war, also blieb ich regungslos liegen und atmete flach. Meine Tarnung schien nicht aufzufliegen, da Mika mich weder ansprach, noch antippte, aber ihr Atem ging schnell und unregelmäßig und ich spürte, wie sie sich unruhig bewegte. Es schien ihr peinlich zu sein, dass sie mich während des Schlafens umarmt hatte.
Schließlich setzte sie sich sogar im Bett auf und beugte sich über mich. Wahrscheinlich vermutete sie, dass ich schlief und ich erwartete, dass sie sich wieder hinlegen und weiterschlafen würde. Doch stattdessen passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte:
Eine zierliche Hand strich mir behutsam einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und anschließend spürte ich, wie sie federleicht über meine Wange streichelte. Sofort beschleunigte mein Puls um ein Vielfaches und mir wurde unwillkürlich heiß. Nun taumelten noch mehr Fragen durch mein Gehirn und ich hatte für keine von ihnen eine Antwort parat.

Since our fate has decided (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt