achtzehn

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"Was machst du denn hier?"
Die Frage meines Gegenübers traf mich unvorbereitet und ich stellte verunsichert fest, dass ich gar nicht genau wusste, weshalb ich Mika überhaupt aufgesucht hatte und was ich von unserer Begegnung überhaupt erwartete.
Ich spürte wie meine Wangen heiß wurden und mir die Röte ins Gesicht stieg, während ich Mika anstarrte, die mir erwartungsvoll gegenüber stand, doch ich konnte erkennen, dass sie von meinem Auftauchen ziemlich überrascht war. Ein undefinierbarer Gesichtsausdruck lag auf ihrem bildhübschen Gesicht und ich fragte mich, ob sie wütend auf mich, neugierig oder sogar erleichtert war, mich zu sehen.
Vielleicht war es eine Mischung aus all diesen Empfindungen, doch sie musterte mich kalt und gab nicht weiter zu erkennen, was in ihrem Inneren vor sich ging.
Wie so oft wünschte ich mir einen tieferen Einblick in diese kristallklaren, blauen Augen gewehrt zu bekommen und war von ihrer Schönheit überwältigt.
Den Basketball lässig unter den Arm geklemmt, stand sie vom spielen schwer atmend nur wenige Meter von mir entfernt und machte schließlich doch einen forschen Schritt auf mich zu.
"Ich bin gekommen, um mich für mein dämliches Verhalten zu entschuldigen", sagte ich ehrlich und hoffte, dass sie mir eine Chance geben würde, mich zu erklären.
Einige Augenblicke verstrichen, in denen wir uns gegenüberstanden und schwiegen und da Mika nicht den Anschein machte, etwas sagen zu wollen, fuhr ich einfach fort.
"Es war nicht richtig von mir, nach dem Kuss einfach zu verschwinden und meine Antwort auf deine Nachricht gestern Nacht war unüberlegt und dumm. In dem Moment habe ich nicht nachgedacht und war einfach nur wütend. Aber nicht auf dich, sondern auf mich selbst. Das musst du mir glauben."
Mika hörte mir aufmerksam zu, legte den Basketball vor sich ab und atmete tief durch. Noch immer brachte sie keinen Ton heraus, erst nachdem sie sich durch die nass geschwitzten Haare fuhr und an ihrem Sport-Tanktop zupfte, entschied sie sich, mit mir zu reden, wenn auch nur kurz angebunden und in knappen Sätzen.
"Du warst betrunken, oder?", wollte sie wissen und bei dem Klang ihrer angenehmen Stimme, bekam ich Herzklopfen.
Es war mir unendlich peinlich, doch der unerbittliche Unterton in ihrer Stimme erlaubte es mir nicht, ihrer Frage auszuweichen, weshalb ich einfach beschämt nickte.
"Das hab ich mir schon gedacht. Sonst hättest du einen durchaus intellektuelleren Text zustande gebracht, du unmöglicher Klumpen."
Obwohl ihre Mine noch immer wie versteinert war, brachte mich ihr liebevoller Kosename zum lächeln und eine unbeschreibliche Erleichterung überkam mich, da Mika mir offensichtlich verziehen hatte.
"Du bist nicht böse auf mich?", fragte ich, nervös auf meine Unterlippe beißend.
"Selbst wenn ich es wollen würde, ich kann dir einfach nicht böse sein", entgegnete Mika mit einem schwachen, traurigen Lächeln und zog mich plötzlich in eine feste Umarmung. Damit hatte ich nicht gerechnet und es dauerte einen Moment, bis ich mich aus meiner starre löste und meine Arme um Mikas Körper zu schlingen.
Unsere letzte Umarmung war noch nicht sehr lange her, doch jetzt wo ich ihre Nähe unmittelbar spürte, erkannte ich, wie sehr ich sie vermisst hatte. Es schien als würde sie mit dieser Umarmung all die schlechten Gefühle vertreiben und das Fünkchen in meinem Herzen begann zu lodern.
Obwohl wir beide wussten, dass noch längst nicht alles gesagt, nicht alles untereinander geklärt war, genossen wir den Moment und standen stumm einander umklammernd neben dem Sportplatz.
Als wir uns nach einer Ewigkeit voneinander lösten, hatte ich noch immer das altbekannte Kribbeln im Bauch, als tobten dort tausende Schmetterlinge.
Es schmerzte auf eine grausame Art und Weise in meinem Herzen, zu wissen, dass Mika mich liebte und ich ihr nichts von meinen Gefühlen für sie erzählen konnte.
Sie in dem Glauben zu lassen, ich hätte rein freundschaftliche Empfindungen für sie, erschien mir plötzlich egoistisch und falsch, doch es war das Richtige oder etwa  nicht?
Schließlich wusste ich nicht, wie meine Mitmenschen reagieren würden, wenn ich mit einem Mädchen zusammen wäre und die Angst vor dieser Ungewissheit war einfach zu groß, um sie überwinden zu können. Womöglich würden sich schlimmsten Falls meine Freunde von mir abwenden oder meine Eltern tolerierten eine derartige Beziehung nicht.
Diese besagte Angst umklammerte mein Herz und hielt meine Liebe zu Mika rücksichtslos gefangen.

Since our fate has decided (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt