❁ ❀ ✿ ✾❁ ❀ ✿ ✾❁ ❀ ✿ ✾
Ruckartig öffneten sich meine Augenlider und ich schreckte aus dem Schlaf, wie von einer wütenden Tarantel gestochen.
Meine linke Hand wischte hastig über meine Stirn und mit der anderen griff ich zu der Wasserflasche, die neben meinem Bett stand und trank schließlich einige Schlucke, um mich zu beruhigen.
Seit mehreren Tagen plagten mich unruhige Nächte mit Albträumen, deren Handlungen zu verworren waren, um sie nacherzählen zu können. Doch sie raubten mir immer wieder den Schlaf, den ich so dringend brauchte.
Ich gehörte wirklich nicht zu den Menschen, die ganze Nächte lang hintereinander wach bleiben konnten. Stattdessen wurde ich meistens schon am frühen Abend müde und lechzte regelrecht danach, endlich in mein Bett zu fallen. Ganz anders als Mika, die manchmal sogar bis zum Morgengrauen irgendwelche Spiele zockte und dabei Energiedrinks wie pures Wasser ausleerte und kein bisschen Schlaf zu brauchen schien.
Auch wenn ich das alles wirklich nicht unterstütze und eigentlich dagegen war, musste ich bei dem Gedanken an sie trotzdem leicht lächeln, denn in meiner Anwesenheit hielt sie sich damit wirklich sehr zurück.
Ich wusste wie schwer es ihr fiel so früh schlafen zu gehen, wenn ich bei ihr übernachtete und trotzdem maulte sie nie rum, sondern gönnte mir reichlich Schlaf und nahm mich jedesmal in den Arm, bis ich im Land der Träume verschwunden war.
Den Grund für meine jetzigen Albträume kannte ich zwar, doch mein Unterbewusstsein schien leider damit weniger gut klar zu kommen, als mein Verstand. Immer wenn es Dinge gab, die mich aufwühlten und beschäftigten, äußerte sich das in meinen Träumen. Die Drohnachricht von Lukas beunruhigte mich offensichtlich mehr als erwartet, wie ich mir ehrlicherweise eingestehen musste. Aber verunsichernder Weise hatte er sich in der Schule nicht anders verhalten als in letzter Zeit und wenn ich seine Nachricht nicht auf meinem Handy hätte, würde ich beinahe glauben, sie mir nur eingebildet zu haben.
Es machte mir stark zu schaffen, dass ich mit Mika nicht darüber reden konnte, doch ich wollte sie nicht wütend oder besorgt machen und hielt es deshalb immer noch für besser, einfach zu schweigen.Was soll er schon großartig ausrichten können? Sicher sind das nur leere Worte... Ich sollte schlafen, schließlich steht der Schulball bevor
Allmählich schlug mein Herz wieder langsamer und ich hatte mich erfolgreich beruhigt, weshalb wenige Augenblicke später die Müdigkeit erneut einsetzte und mein Kopf zurück auf mein Kissen sank. Um mich abzulenken dachte ich an meine Freundin und stellte mir vor sie würde neben mir liegen und ihren schönen Körper an meinen drücken.
Natürlich beschleunigte sich mein Herzschlag dadurch wieder, doch diesmal nicht vor Angst...
Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen wieder und schickte meine Gedanken auf Wanderschaft.
Es dauerte nicht sehr lange und ich war wieder eingeschlafen.***
Das klappernde Geräusch von Geschirr weckte mich am nächsten Morgen und ich hörte den Wasserkocher aus der Küche leise summen, woraus ich schließen konnte, dass meine Mutter dabei war den Frühstückstisch zu decken. Normalerweise aß ich lieber allein, doch am Wochenende bestand meine Mutter darauf, dass wir heile Familie spielten und gemeinsam frühstückten, also tat ich ihr den Gefallen.
Ich streckte mich gähnend und warf mit zusammengekniffenen Augen einen Blick auf die Uhr, die mir verriet, dass es bereits viertel elf war.
Ich fühlte mich schrecklich träge, denn es war eine dieser Nächte gewesen, nach denen man erst eine Weile Zeit brauchte, um sich zu erinnern, in welchem Jahrhundert man überhaupt lebte.
Wenigstens hatte ich nach dem ich mitten in der Nacht hochgeschreckt war, bis jetzt tief und fest durchgeschlafen.
Meine Augen fielen auf das schwarze Kleid, das an einem Bügel vor meinem Schrank hing und blitzartig erinnerte ich mich an den Schulball, der heute Abend endlich stattfinden würde.
Eine kleine Welle der Motivation erweckte meine Gliedmaßen und ich schälte mich mit dennoch ziemlich ungelenken Bewegungen aus dem Bett und schlürfte auf wackeligen Beinen in die Küche.
„Guten Morgen, mein Zwerg", begrüßte meine Mutter mich freundlich, während sie gerade dabei war die Marmelade aus dem Kühlschrank zu holen.
„Morgen", nuschelte ich zurück und fuhr mir mit beiden Händen durch die vom Schlaf zerzausten Haare.
„Hast du gut geschlafen?"
„Hm, geht so."
„Vielleicht kann ich dich ja mit einem Kaffee glücklich machen", sagte meine Mutter lächelnd und fügte hinzu,
„Thomas und ich haben extra mit dem Frühstück auf dich gewartet, du Langschläfer! Aber jetzt bist du ja endlich wach. Kannst du ihn bitte zum Essen rufen?"
Ich nickte zur Bestätigung und lief in sein Arbeitszimmer.
DU LIEST GERADE
Since our fate has decided (girlxgirl)
ChickLitManchmal hat das Schicksal andere Pläne als man selbst. Das darf auch die siebzehn jährige Elly feststellen, als sie eine neue Mitschülerin in ihre Klasse bekommt und plötzlich mit neuen, unbekannten Gefühlen zu kämpfen hat. » Vorsichtig berühren ih...