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Der Tag begann damit, dass ich wie jeden Morgen in der Küche saß und meinen täglichen Kaffee trank, um allmählich wach zu werden. Doch diesmal war es anders. Ich war aufgeregter als sonst, weil die Verabredung mit Lukas noch bevorstand. Mein Herz klopfte schneller wenn ich daran dachte, dass er mich tatsächlich einfach so gefragt hatte, ob wir zusammen in den Park gehen wollten. Alleine. Ich freute mich in einer Art und Weise, die ich nicht richtig zuordnen konnte. Lukas war ein gut aussehender, höflicher und lockerer Typ. Er war fast immer gut drauf und schien das Leben leicht zu nehmen. Ich hatte ihn schon immer sympathisch gefunden, aber nie wirklich darüber nachgedacht, dass ich mich vielleicht mal in ihn verlieben würde. Aber war ich das denn überhaupt? Verliebt? In Lukas? Nur weil ich ein bisschen aufgeregt war, weil er mich zu einem Date eingeladen hatte, musste ich ihn ja nicht gleich heiraten. Es gehört schon etwas mehr dazu, verliebt zu sein.
Ich versuchte mich etwas zu beruhigen und machte mich für die Schule fertig.
Diesmal hatte ich meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden und trug eine helle Jeans, kombiniert mit einem roten Shirt.
Es waren fast keine Wolken am Himmel und obwohl es noch früh am Morgen war, wärmte die Sonne mein Gesicht. Alles deutete darauf hin, dass es ein sehr sonniger Tag werden würde. Ich genoss die warmen Strahlen auf meiner Haut und lief zur Straßenbahnhaltestelle.Während ich in der Bahn saß und verträumt aus dem Fenster blickte, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts das Gesicht einer Person in meinen Gedanken auf.
Hellblaue Augen. Ein umwerfendes Lächeln. Moment. Das war.. Mika.
Wieso um alles in der Welt dachte ich jetzt an die Neue?
Bei der Vorstellung sie gleich in der Schule sehen zu können, verspürte ich ein undefinierbares Gefühl. Ich freute mich darauf, sie wiederzusehen.
Die Bahn wurde langsamer und hielt an einer Haltestelle an. Die Türen öffneten sich und einige Leute stiegen aus und andere stiegen ein.
Immer noch in meine Gedanken versunken, holte ich meine Flasche aus dem Rucksack heraus um etwas zu trinken, doch ich verschluckte mich fast an meinem Getränk, als ich sah, wer in die Bahn gestiegen war.
Würde das jetzt immer passieren, dass jemand an den ich gerade gedacht hatte plötzlich vor mir stand? Wo kam sie denn jetzt her? Ihre blauen Augen fixierten mich und zogen mich unwillkürlich und unaufhaltsam in ihren Bann. Sie hatte mich sofort gesehen und bahnte sich jetzt einen Weg durch die vielen Menschen, die sich in die Bahn quetschten. Als sie es endlich geschafft hatte, blieb sie genau vor mir stehen und musterte mich eindringlich.
"Hey Mika! Dich hab ich jetzt gar nicht erwartet." begrüßte ich sie und merkte augenblicklich, dass das vielleicht nicht die freundlichste Begrüßung war. Ich sollte mir echt angewöhnen erst zu denken und dann zu sprechen. Um nicht unfreundlich zu wirken, lächelte ich sie unbeholfen an, doch sie schien gar nicht gemerkt zu haben, dass ich mich gerade innerlich selbst ohrfeigte.
Stattdessen setzte sie sich einfach auf den freien Platz neben mir und gab ein knappes "Hi" von sich, begleitet von ihrem unwiderstehlichen Lächeln.
Nach einigen Minuten des Schweigens, in denen wir einfach nur stumm nebeneinander gesessen hatten, brach sie plötzlich die Stille und schaute mich dabei direkt an.
"Du meintest, du hättest mich nicht erwartet. Also ich steige ab jetzt jeden Morgen an dieser Haltestelle zu, nur um dich vorzuwarnen" ein schelmisches Grinsen stahl sich auf ihre Lippen und noch bevor ich etwas antworten konnte, sprach sie weiter:
"Gestern hat mich mein großer Bruder mit dem Auto mitgenommen, weil er durch Zufall in der Stadt war. Er studiert und wohnt außerhalb. Na ja, auch egal... Jedenfalls bin ich deshalb gestern nicht mit der Bahn gekommen. Ab jetzt allerdings immer und wie es scheint, muss ich nicht alleine fahren."
"Scheint so", sagte ich und lachte. Irgendwie war ihre Anwesenheit wirklich angenehm und ich bewunderte die Art wie sie sprach und sich bewegte.
Sie trug wieder eine tiefsitzende Hose und eine lockere, weite Jeansjacke. Ihre Füße steckten in schwarzen Turnschuhen und in der Hand hielt sie Kopfhörer, mit denen sie wahrscheinlich genau wie ich auf dem Weg zur Haltestelle Musik gehört hatte.Als die Bahn hielt und wir aussteigen mussten, war ich fast ein bisschen traurig darüber, denn einfach neben Mika zu sitzen und ab und zu mit ihr zu reden, war irgendwie wirklich schön und fühlte sich auf eine unbeschreibliche Weise fast schon vertraut an.
Sie zog mich am Arm hinter sich her und wir liefen gemeinsam durch das breite Tor über den Schulhof. Bevor wir ins Gebäude gingen, blieb sie kurz stehen und sah mir direkt ins Gesicht. Ihre blauen Augen leuchteten mit dem klaren Himmel um die Wette und ich war sofort gebannt von ihrem Anblick.
"Ich finds schön, dass wir jetzt immer zusammen zur Schule gehen." sagte sie plötzlich und hatte wieder ihr unglaubliches Lächeln im Gesicht.
"I..ich auch." antworte ich knapp und fragte mich, wieso ich nicht in der Lage war einen ordentlichen Satz zu bilden.
"Na los, wir kommen noch zu spät." rief Mika mir zu und erst jetzt merkte ich, dass sie schon die Treppenstufen nach oben gegangen war und auf mich wartete.
"Ich komme ja schon." antworte ich schnell und hastete hinter ihr ins Schulgebäude.Als wir zusammen den Klassenraum betraten, spürte ich sofort Lukas Blick auf mir. Die Aufregung vom Morgen kehrte schlagartig zurück und ich wusste nicht recht, wie ich mich verhalten sollte. Also lächelte ich ihn einfach kurz an, bevor ich mich auf meinen Platz neben Thara fallen ließ.
"Guten Morgen!" ,trällerte sie viel zu fröhlich und wackelte daraufhin verschwörerisch grinsend mit den Augenbrauen. Ich wusste sofort, worauf sich ihre Geste bezog und drehte mich beschämt von ihr weg.
Sie wusste schließlich noch nichts von unserer Verabredung heute Nachmittag.
Da sie sowieso schon zu viel darüber nachdenken zu schien, entschied ich mich dagegen, ihr davon zu erzählen und packte einfach meine Schulsachen aus. Bevor es klingelte, hatte ich noch kurz Zeit, meinen Blick durch den Klassenraum schweifen zu lassen. Die meisten hatten sich schon an ihre Plätze gesetzt und unterhielten sich noch bis unser Lehrer den Unterricht begann. Lukas hingegen starrte mich unentwegt an und ich spürte plötzlich Unbehagen in mir aufkommen.
Warum zum Teufel musste er mich die ganze Zeit anschauen? Ich fühlte mich beobachtet und das löste zwar ein Kribbeln in meinem Bauch aus, aber kein angenehmes. Plötzlich fragte ich mich, auf was ich mich da eingelassen hatte und wollte ihm am liebsten absagen, aber das brachte ich nicht übers Herz und so viel Mut besaß ich zu meinem Bedauern auch leider nicht.
Plötzlich bemerkte ich, dass auch Mika mich anschaute, allerdings war das fröhliche Blitzen aus ihren strahlend blauen Augen verschwunden und wurde durch eine andere Emotion ersetzt, die ich noch nicht deuten konnte. Was war denn mir ihr los? Als könnte sie meine Gedanken lesen, wendete sie ihren Blick plötzlich von mir ab und sah nach vorne zur Tafel, wo unser Lehrer nun stand und uns begrüßte.Die ersten Stunden vergingen schnell, doch ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Da ich abwechselnd die Blicke von Lukas und Mika auf mir spürte und mir die Situation von Minute zu Minute unangenehmer wurde.
Während des Englischunterrichts erklärte uns unsere Lehrerin, dass wir zu zweit einen Dialog ausarbeiten sollten, den wir in der nächsten Englischstunde vortragen würden. Damit es keine Probleme bei der Partnerwahl gab, sollten wir unsere Partner ziehen.
Jeder von uns schrieb seinen Namen auf einen kleinen Zettel, diesen falteten wir zusammen und legten ihn zu unsere Lehrerin in eine Dose. Sie schüttelte die Dose noch einmal durch, damit sich alle Zettel vermischten und zog dann immer zwei Zettel gleichzeitig heraus. Die Namen die sie dann vorlas, waren Dialogpartner.
Eigentlich war mir egal, wen der Zufall mir zuteilen würde, doch als ich hörte welchen Namen unsere Lehrerin nach meinem vorlas, spürte ich augenblicklich die Aufregung wieder in mir aufsteigen._____________________
Soo, das dritte Kapitel ist leider etwas kurz geraten, bin auch im allgemeinen nicht ganz zufrieden damit... Das nächste Kapitel ist aber auch schon in Bearbeitung und ich hoffe, dass es besser werden wird :3
Feedback ist sehr gern gesehen!
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Since our fate has decided (girlxgirl)
ChickLitManchmal hat das Schicksal andere Pläne als man selbst. Das darf auch die siebzehn jährige Elly feststellen, als sie eine neue Mitschülerin in ihre Klasse bekommt und plötzlich mit neuen, unbekannten Gefühlen zu kämpfen hat. » Vorsichtig berühren ih...