Nerd vs. Athlete - Geek vs. Player I : Liebe auf den nicht ganz ersten Blick

2 Die Zufallsauslosung (Harper)

„Sie werden bald auf eigenen Beinen stehen und sich in alle Himmelsrichtungen ausbreiten, nicht bei allen werden die besten Freunde einen begleiten, somit müssen Sie auch lernen, mit anderen zu interagieren. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, per Los – dementsprechend rein zufällig – Pärchen zusammenzustellen, nicht dass Sie behaupten, ich wolle Ihnen mit der Zuteilung Ihres Teampartners einen reinwürgen", rechtfertigte er seinen Entschluss, dennoch stöhnten alle Schüler vor Verständnislosigkeit und um ihre Null-Bock-Einstellung zu verdeutlichen.

Cloe und ich blickten uns bekümmert an. Warum mussten die Lehrer bloß immer in ihrem Unterricht neben dem Fachstoff noch Sozialkompetenzen vermitteln? War ja nicht so, dass wir ohne diese zu sozialen Einzelgängern mutierten ...

„So dann fahren wir mal fort ... Ich werde nacheinander die Namen des Zweierteams nennen und danach das Thema." Wow, selbst das Thema konnten wir uns nicht selber aussuchen. Durften wir überhaupt noch etwas selbst entscheiden?

„Cloe Archer und Olivia Summer", hieß das erste Pärchen. Super, dann war ich also schon einmal nicht mit Cloe in einem Team. Wäre ja ein zu schöner Zufall gewesen.

Cloe schenkte mir nochmals einen enttäuschten Blick, wendete sich darauf allerdings von mir ab, in Richtung Olivia, einem sportlichen, großgewachsenen, durchschnittlich schönen Mädchen mit dunkelblonden Haaren und grauen Augen, mit der Cloe und ich relativ gut befreundet waren. Sie war ziemlich gut in Geschichte – wenn auch nicht bei Weitem dermaßen eindrucksvoll wie Cloe –, somit hatte zumindest schon einmal meine beste Freundin Glück gehabt.

„Sie werden untersuchen, in wie weit Kulturmerkmale und anderweitige Spuren der europäischen Siedler heute immer noch präsent sind. Ich bin mir sicher, Sie werden diesem Thema würdig werden", verkündete Mr. Franklin ihr Thema. Das Kommentar basierte nicht auf dem Versuch, sich einzuschleimen, sondern war einfach Tatsache: Er wusste, dass Cloe seine beste Schülerin war.

Ich richtete meine Aufmerksamkeit im Moment weniger auf meinen Lehrer, stattdessen schaute ich mich nun prüfend im Raum um, wer noch alles frei war. Doch immer mehr von den kompetenten Geschichtsleuten waren vergeben, mit denen ich gerne ein Team gebildet hätte – wenn schon nicht mit Cloe.

„Und Sie Miss Nickelson, Ihr Thema wird sein, die Entwicklung und heutige Bedeutung des American Dream zu untersuchen. Dies werden Sie zusammen erarbeiten mit ..." Naja, über das Thema ließ sich streiten ... Zumindest waren noch ein paar Schüler übrig, für die Geschichte kein großes Fragezeichen war. „Mr. Cooper."

Der Name schallte durch meine Gedanken und als ich es realisierte, fiel mir die Kinnlade herunter und meine Augen fingen an, krankhaft zu blinzeln. Währenddessen musste ich schwer gegen meinen aufkommenden Würgereiz ankämpfen.

Nein, das konnte einfach nicht sein, meine Geschichtsnote konnte einfach nicht von dem Schwachmaten aller Schwachmaten, dem Neandertaler aller Neandertaler, abhängen. Besaß er überhaupt ein Gehirn? Wenn er eins hatte, dann war das jedenfalls nicht in seinem Kopf stationiert ...

Die stumpfsinnigen Kommentare aus den hinteren Reihen blendete ich bewusst aus. Allgemein nahm ich meine Umgebung nur noch verschwommen war. Ich erspähte lediglich den bemitleidenden Blick von Cloe und beneidende Blicke von Seitens der meisten anderen Mädels. Während es für diese allerdings der wahr gewordene Traum auf Erden gewesen wäre, mit Ethan ein Team zu bilden, war es für mich der blanke Albtraum.

Nachdem Mr. Franklin die Teameinteilung abgeschlossen hatte, fuhr er mit dem Unterricht fort. Auch wenn ich nicht wirklich mitbekam, was er laberte, denn ich befand mich weiterhin in einem anhaltenden Schockzustand.