Nerd vs. Athlete - Geek vs. Player I : Liebe auf den nicht ganz ersten Blick

32 Erforschtes Neuland (Harper)

Information vorab: Für das Buch gibt es dieses Kapitel als alternatives Ende - wer keinen Herzschmerz, zerstörerische Wut und andere Emotionsausbrüche ertragen kann, der soll sich vorstellen, dass dies das Ende der Liebesgeschichte von Harper und Ethan ist, für die, die das Risiko eingehen wollen, da kommt noch was^^

Anfangs waren wir wie all die anderen Paare auf dem Ball, nur miteinander beschäftigt, während niemand anderes einen beobachtete, doch dann bemerkten die ersten unsere ungewöhnliche Zusammenstellung als Paar und schon richteten sich immer mehr undefinierbare Blicke auf uns.

War es solch eine Attraktion, den heißbegehrten Fußballcaptain mit der Oberstreberin des Jahrgangs zu sehen, die sich nie hatten leiden können und deren Welten wohl unterschiedlicher kaum sein konnten? – Ja, offenbar war es das.

Ein Drücken löste mich aus meinem tranceartigen Zustand. Automatisch fuhr mein Kopf in Ethans Richtung, aufmunternd lächelte er mir zu und deutete mir zu einer Gruppe von Jugendlichen: seine Freunde oder besser gesagt die Highschoolelite.

Ich ließ mir nicht anmerken, wie ich allein bei dem Gedanken, mich inmitten dieser Clique zu befinden, schlucken musste, und versuchte lässig mit den Schultern zu zucken.

Ethan führte mich durch die Schülermenge hinzu seinen Freunden. „Hey Leute, was geht", begrüßte Ethan die Gruppe.

Ich wusste, wie viel Ethan die Meinungen seiner Freunde bedeuteten, und wie sehr ihn diese beeinflussen konnten. Wenn man keinen guten Eindruck bei den besten Freunden hinterlässt, hat man schlechte Karten. Meine Kehle war wie zugeschnürt, sodass ich zur Begrüßung lediglich meine rechte Hand anhob.

„Cooper, ich hab schon gedacht, du kommst gar nicht mehr", beschwerte sich Brandon, der als Erster Ethan mit ihrem typischen Handschlag begrüßte.

Dann verharrte sein Blick auf mir. Ihm war anzusehen, dass er sich mal wieder fragte, wer ich war, bevor ein ähnliches Gespräch wie letztens auf der Party entstand, kam mir Taylor zuvor. „Cooper, wie ich sehe, hast du deinen Plan tatsächlich durchgezogen, hi Harper", Taylor zwinkerte Ethan geheimnisvoll zu.

,Was für ein Plan?', war das Einzige, was mich darauf beschäftigte. Irritiert wendete ich mich an Ethan, der mich bloß peinlich gerührt angrinste. Vielleicht wollte ich es auch lieber nicht wissen ...

„Super, Cooper kriegt mal wieder das Girl ab, bei dem ich nicht landen konnte", beschwerte sich Brandon auf seine bekannte lustig-gemeinte Art. Dreckig schmunzelnd musterte er mich: „Aber hey, wenn du eine zweite Chance willst, auf den Brandon-Zug aufzuspringen, jetzt hast du noch die Gelegenheit dazu."

... Momentmal, hatte Brandon da gerade eben wirklich indirekt offenbart, dass es ihm auf der Party egal gewesen wäre, ob er mich sofort als Harper erkannt hätte oder nicht? Er so oder so mit mir ... Lieber verschwendete ich keine Gedanken daran.

„Sorry Brandon, sie ist fest vergeben." Zur Bestätigung legte Ethan besitzergreifend einen Arm um mich und hauchte einen Kuss auf meinen Hals.

Mein Herz machte einen Sprung, mehr als es bereits ohnehin bei jeglicher Berührung von ihm tat, denn es machte mich gewissermaßen stolz, dass er mich vor seinen Freunden als „meine Freundin" beschrieb.

Ich, zusammen mit Ethan Cooper, konnte man sich das vorstellen? – Ich hätte mich vor drei Wochen in eine Geschlossene eingewiesen.

„Wow Cooper in einer Beziehung, es gibt noch Wunder", meldete sich Scherzkeks Brandon zurück, „Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss mir noch eine nachträgliche Begleitung aussuchen." Er setzte seinen Aufreißerblick auf und nahm Kurs auf eine Gruppe von Mädchen – ausschließlich Mädchen.