25 Geheimer Groupie (Harper)

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Wie konnte man bitte einen derartigen Adrenalinkick von etwas so simplen bekommen?

Weil es vielleicht das Verbotenste war, was ich jemals getan hatte? Sicher, Mr. Fry erlaubte mir des Öfteren, früher aus dem Raum zu gehen, wenn ich die vorgegebenen Aufgaben vor Unterrichtsschluss erfüllt hatte, allerdings hatte ich diesen Freifahrtschein noch nie eingelöst.

Ich hatte den Mathematikunterricht tatsächlich vorzeitig verlassen und das alles nur, um auf dem Schulflur herumzuschleichen und diesen bestimmten jemanden in einer gewissen Abstellkammer zu treffen.

Kaum öffnete ich die Tür, wurde ich von einer Hand hineingezogen und schon blickte ich in zwei funkelnde Eiskristalle.

„Hi, Affärenfreundin", flüsterte Ethan mir zu, als er zur Begrüßung meinen Hals küsste. Keine Ahnung, weshalb er flüsterte, der Raum war so gut wie schalldicht, selbst wenn wir schreien würden, vernahm man maximal ein paar eigenartige Geräusche, die man genauso auf das Zirren des Heizkörpers schieben konnte. Dennoch machte mich genau das noch viel hibbeliger.

„Der Name ist blöd", beschwerte ich mich, obwohl ich mich überwinden musste, während der sanften Berührungen überhaupt etwas zu äußern.

„Dann halt hi Erdmännchen", verbesserte er sich und blickte mir nun eindringlich in die Augen. Allein beim Anblick drohten meine Beine zu Wackelpudding zu mutieren.

„Wie war das noch einmal mit Affärenfreundin ... Der Spitzname war gar nicht so schlecht", log ich gespielt unschuldig. Auch wenn ich es hasste, von ihm Erdmännchen genannt zu werden – keine Frage Erdmännchen waren süß, dennoch interpretierte ich bei diesem Wort jedes Mal eine unterschwellige Anspielung darauf, nicht unbedingt zu den Größten zu zählen und für mein Alter bedeutend jünger auszusehen –, durchfuhr mich jedes Mal, wenn er es sagte, ein abhängig machendes Kribbeln.

Er schenkte mir ein kurzes, perfektes Lächeln und legte darauf seine Lippen auf meine. Ich musste mich korrigieren: Dieses Kribbeln machte süchtig. Wenn es darum ging, war ich ein Junky, der an nichts anderes mehr Denken konnte und alles gab, um den Kick der Droge zu spüren.

„Übrigens habe ich eine neue Herausforderung für dich." Augenverdrehend versuchte ich mein Grinsen zu unterdrücken, da er weiterhin an der Wette festhielt. „Heute Nachmittag wirst du beim Spiel zugucken."

„Abgemacht, ich komme", stimmte ich sofort zu. Du, freiwillig zu einem Fußballspiel gehen?

„Du kommst freiwillig, um ein Fußballspiel zu sehen?", irritierte er sich. Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, küsste er mich erneut.

Mit viel Selbstkontrolle löste ich mich erneut von ihm und blickte ihm in die Augen, um die Wahrheit in meinen Worten zu verdeutlichen: „Nein, um dich zu sehen."

Seine Antwort, ein zufriedenes und ungewöhnlich verlegenes Lächeln, zierte sein Gesicht. Folglich war ich es dieses Mal, die ihn küsste. Es war einfach unmöglich diesem Lächeln, diesen Augen und allgemein ihm zu widerstehen.

Erneut schaffte ich es lediglich mit höchster Selbstkontrolle, mich von ihm und seinen feuerwerkauslösenden Lippen zu lösen. „Mist, der Französischunterricht hat schon seit fünf Minuten begonnen. Ist aber auch gemein, wenn ich das hier tausend Mal mehr genieße."

„Oha, das Erdmännchen ist eine kleine Rebellin", neckte er mich schwer atmend.

Leicht steckte ich meine Zunge heraus, worauf ich unter dem anhaltenden Hyperspeed-Herzschlag unseren geheimen Treffpunkt verließ und mich schleunigst in Richtung Französischraum begab. Ich fasste es nicht, was für einen schlechten Einfluss er auf mich hatte ...

Nerd vs. Athlete - Geek vs. Player I : Liebe auf den nicht ganz ersten BlickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt