Kapitel 15

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Ich schaute aus dem Fenster und sah wie die Regentropfen sich ein Wettrennen an meinem Fensterglas lieferten. Ich folgte ihnen mit den Augen während ich meine Kette so fest in meiner Hand umschloss, dass ich langsam befürchtete, dass der Abdruck der Kette auf meiner Hand noch dunkelrot zu sehen sein würde.

Ich wollte schlafen und wenigstens für eine kurze Zeit die Tatsache, dass Brianna mit Robin ein Date hatte vergessen, obwohl ich wusste, dass mich das selbst bis in meine Träume verfolgen würde.

Aber ich konnte sowieso nicht einschlafen. Vielleicht lag es daran, dass ich diese Nacht in Robin's Armen eingeschlafen bin oder vielleicht lag es auch daran, dass ich jede Sekunde damit verbrachte, mir auszumalen, wie Brianna sich an Robin ranmachte und sie schließlich im Bett landeten. Selbst, wenn er sie nur ausnützen würde und er keine Gefühle für sie haben würde, würde es mir trotzdem wehtun, wenn er mit ihr schlief.

Und das machte mich krank. Es sollte mir egal sein. Er sollte mir egal sein. Aber so ist es nicht. So einfach war es einfach nie.

Aber ist es nicht immer so, dass man sich genau in die verliebt, die böse sind und genau die mag, die es eigentlich nicht verdient hätten.

Ich meine,klar, ich kenne ihn kaum, aber nach dem was ich von ihm zu sehen bekommen habe, will ich ihn auch nicht besser kennenlernen.

Oder doch?

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. Verwundert sah ich zu Robin, der mich bereits ansah. Wir waren im Schulbus, auf dem Weg zurück zur Schule und natürlich durften wir wieder neben unseren Zeltpartnern sitzen.

Er musterte mein Gesicht lange, so wie er es immer tat und ich begann mich langsam ziemlich unbehaglich zu fühlen, unter seinem intensiven Blick.

Also brach ich die Stille und somit wendete er auch endlich den Blick von mir ab.

" Was gibt's?"

" Ich weiß was du denkst. Dass ich auf dieses Date mit Brianna gehen will. Doch so ist es nicht, ich mach das nur, weil das der einzige Weg war deine Kette heil wieder zu dir zu bringen.", sagte er bestimmt und kratzte sich dabei am Nacken.

Rechtfertigte er sich gerade ernsthaft vor mir?
Doch irgendwo musste es einen Haken geben. Weil ich wusste, dass Robin, der Badboy schlechthin, niemals auf ein Date mit irgendeiner Tusse aus der Schule gehen würde. Ausserdem schien es mir absurd, denn wenn Robin es sogar fertigbrachte mich zu entführen, dann hätte er sicher auch einen anderen Weg gefunden um mir die Kette wieder zu bringen, wenn ihm schon viel daran lag, dass ich sie wieder bekam. Ich meine, er hätte ihr drohen können oder sowas in der Art.

Klar, wir standen unmittelbar neben dem See und Brianna hätte sie einfach in den See werfen können, sofern sie nicht das bekam was sie wollte.

" Ist schon ok.", antwortete ich daher schlicht, weil ich fertig mit den Nerven war und mich daher abwendete.

" Es ist ok?", fragte er dennoch verdutzt und schaute mich ungläubig an. Ich meine, wir hassen uns doch eigentlich, also kann es ihm doch egal sein, was ich von dem Ganzen dachte.

Oder?

Da fiel mir plötzlich ein, dass ich mich noch gar nicht bei ihm bedankt hatte, denn als Brianna mir meine Kette wiedergab, war Robin sofort weggestürmt. Ich dachte, er wäre sauer oder so.

Vielleicht war er das ja. Aber nicht auf mich. Das machte mich für einen kurzen Moment glücklich. Ich schöpfte den kurzen Augenblick von dieser Glückseligkeit aus. Ich atmete tief ein und aus und schaute Robin direkt in Augen und lächelte ihn an. Jetzt war er komplett verwirrt.

Ich verspürte den komischen Drang ihn zu umarmen und war auch kurz davor, aber dann fing ich mich wieder. Also beschloss ich das einzige auszusprechen, was mich noch beschäftigte.

" Danke."

Wir schauten uns beide in die Augen und keiner von uns beiden brach den Augenkontakt. Keiner war versucht, den magischen Zauber, der uns nun umgab zu brechen. Sein Blick wanderte von meinen Lippen zu meinen Augen und mein Blick tat es seinem nach. Ich schaute abwechselnd zu seinen Lippen und zu seinen Augen und ich wusste, dass wir uns in diesem Moment beide unglaublich zueinander hingezogen fühlten.

Und es war ein berauschendes Gefühl.

In der Ferne hörte ich ein lautes Niesen und dann wie alle jubelten, dann brach der magische Zauber, der uns umgab plötzlich und wir schauten verlegen weg.

Peinlich berührt stellte ich fest, dass fast alle schon aus dem Bus gestiegen sind und, das der Grund für die Freude gewesen sein muss. Als ich aufstehen wollte, merkte ich, dass Robin schon aufgestanden war und auf dem Weg zur Bustür war. Ich folgte ihm sofort und die frische Luft stieg mit erfrischend entgegen.

Peyton rannte sofort auf mich zu und wir lachten uns halb schlapp, weil wir keine wirklichen Sportskanonen waren und es eigentlich ziemlich selten vorkam, dass wir freiwillig Sport betrieben, deswegen war der Anblick von Peyton beim Laufen zu sehen ...wunderschön.

Vermutlich lagen nun sämtliche Blicke auf uns, doch das war mir egal, denn im Moment war ich glücklich. Waren wir glücklich und das war alles das zählt.

Wir vernahmen ein Autohupen in der Ferne und dann sah ich den blauen Twingo von Peyton's Mom und schon verschwand mein Lächeln. Mein Vater war nicht aufgetaucht, das hieß, dass er vermutlich noch immer auf Geschäftsreise war.

Das hieß, dass ich wieder alleine zu Hause sein würde.

Peyton sah meinen betrübten Blick und es war so, als ob sie den Grund für meine plötzliche Laune erspürte." Süße? Komm, du fährst mit uns mit und bleibst den Rest des Wochenendes bei uns okay?, meinte sie mich lächelnd und ich wusste, selbst wenn meine Eltern nicht immer da waren, hatte es jemand von oben gut mit mir gemeint und mir diesen kleinen Engel geschickt und dafür war ich unglaublich dankbar.

Wir setzten uns ins Auto und begrüßten ihre Mutter, dann fuhren wir los.

Auf einmal schaute ich nach hinten, weil mich das plötzliche, unangehneme Gefühl überkam, beobachtet zu werden. Klang vermutlich nach einem Klischee, aber es war wirklich so. Eine Gänsehaut durchfuhr mich und ich schüttelte den Kopf, weil ich nun wirklich anfing paranoid zu werden.

Oder womöglich doch nicht?

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ICH HAB 1,711 READS. IHR SEID SOOO SCHÖNE MENSCHEN. UND SOOO GEILE MENSCHEN.

MEHR KANN ICH NICHT SAGEN.

ACHJA UND: DANKEEEE !!! ((:

- XoXo, Babsi <333

Bad Boy goes wild.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt