Kapitel 56

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" Geliebt zu werden macht uns stark. Zu lieben, mutig."

Während der Fahrt dachte ich über die Worte nach, die ich meiner Mutter sagen könnte. Doch, es war so, als ob meine Gedanken versiegt und verschlüsselt wurden. Es würde keinen Sinn machen sauer auf meine Mutter zu sein, denn genau genommen kann sie nichts für den Tod meines Vaters, immerhin liebte sie ihn ja genau so wie ich ihn liebte.

Wir stiegen zum Lager hinab und ruhten uns aus. Der Kampf, der eigentlich nie stattfand, setzte uns mehr zu, als wir dachten. Ich sah alles plötzlich durch eine ganz andere Perspektive. Robin und Adam redeten miteinander, umarmten sich und ich konnte sogar ein leichtes Lächeln von Adam wahrnehmen. Letty redete mit Tíago und Ryan und sie lachten.

Sean und Nathan redeten auch, doch ihre Gesichtszüge waren grimmig und immer noch misstrauisch. Randy war nicht zu sehen, was auch gut so war.

Peyton fehlte mir. Einerseits war ich froh, dass sie all das nicht mitbekam, aber andererseits brauchte ich sie gerade jetzt am allermeisten.

" Katerina?", drang die Stimme meiner Mutter hinter mir an mein Ohr. Zögerlich drehte ich mich um.

" Mom?"

" Es tut mir so leid.", sagte meine Mutter, kam auf mich zu und umarmte mich. Sie weinte. Ich wusste gar nicht, dass es so wehtun kann seine eigene Mutter weinen zu sehen. Fast war es so, als ob noch ein Teil von mir gestorben wäre.

Ich hielt meine Mutter auf Armlänge, damit ich ihr ins Gesicht sehen konnte und wischte ihre Tränen weg.

" Nicht weinen, Mom.", sagte ich und verdeutlichte das Ganze, indem ich leicht meinen Kopf schüttelte. Sie lächelte leicht und versuchte die wiederaufkommenden Tränen zu unterdrücken.

" Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. Ich habe dir so vieles zu sagen, mein Engel. Ich war so naiv, zu glauben, dass du bei deinem Dad sicherer wärst.", als sie meinen Vater erwähnte, zuckte ich leicht zusammen.

" Es ist okay, Mom. Siehst du, ich bin gut alleine klargekommen.", sagte ich lächelnd.

Sie küsste meine Stirn und konnte nun die Tränen doch nicht zurückhalten. " Ich weiß, mein Engel. Du bist zu einer wunderschönen, klugen Frau geworden. Ich bin so stolz auf dich."

Wir umarmten uns und das erste Mal in meinem Ganzen leben fühlte ich mich halbwegs vollkommen. Auch, wenn mein Dad nicht mehr auf der Erde weilte, wusste ich doch, dass er immer bei uns war.

Gleich nach Dad's Tod durchflutete mich kurz der Gedanke an Rache an Azura, doch diesen Gedanken verdrängte ich schnell. Natürlich war mein Vater es wert gerächt zu werden, aber ich bin müde und ich kann nicht mehr.

Ich habe meine Mutter wieder, ich habe Robin, Adam, Peyton, Sean und Nathan. Was will ich mehr? Was brauche ich denn noch außer diese kostbaren Menschen?

Ich brauche keine Angst mehr zu haben, ich kann so leben wie ich will. Ich habe einen wunderschönen, starken Mann an meiner Seite, den ich über alles liebe und meine Schule habe ich auch bald abgeschlossen. Endlich findet sich ein Silberstreifen am Horizont.

Lachend kam Robin auf uns zu und legte einen Arm um meine Mutter und um mich. " Na, wie geht's meinen zwei Lieblingsfrauen?", fragte er lächelnd.

" Ähm Robin. Du kennst meine Mutter vielleicht fünf Minuten.", entgegnete ich lachend.

" Und? Familie ist Familie. Willkommmen zurück.", erwiderte er ganz höflich. So ein Charmeur.

Als ich meinen Kopf umwandte, trafen sich die Blicke von Adam und mir. Langsam ging ich auf ihn zu und sah schmunzelnd zu ihm auf, er erwiderte meinen Blick grinsend.

" Ich wusste, eine Frau die so frech und herausfordernd ist, kann nur mit mir verwandt sein.", setzte Adam an. Lachend fielen wir uns in die Arme und versuchten die versäumten Jahre zu vergessen. Was zählte war das Hier und Jetzt.

" Ich denke es ist Zeit nach Hause zu gehen, was sagt ihr?", rief Adam durch das Lager.

" Zu Hause klingt toll.", entgegnete meine Mutter liebevoll.

Letty kam auf mich zu. " Katerina, es hat mich gefreut dich kennenzulernen.", sagte sie und zwinkerte mir zu. " Ich danke dir für alles. Dafür, dass du mich beschützt hast und versucht hast mich zu retten. Ich stehe tief in deiner Schuld.", sagte ich lächelnd.

Letty winkte aber nur ab. " Ach bitte, nichts was ich schon mindest ein tausend Mal gemacht hätte.", dann ging sie zu Ryan zurück.

Ich hatte endlich das Gefühl mit diesem Ort abgeschlossen zu haben. Vieles habe ich hier zurückgelassen, aber mindestens soviel hatte ich auch dazugelernt.

Menschen sind undankbar, egal wie oft du ihnen wieder aufgeholfen hast, ihnen zugehört, bei ihnen warst, sobald jemand anderes da ist, ist man abgeschrieben. Denn sie sind egoistisch und interessieren sich nicht wirklich für dich. Sie können dir eine Freundschaft vorspielen, die von vorne bis hinten gelogen ist, lachen dir dreckig ins Gesicht, rammen dir ein Messer in den Rücken und fragen warum du blutest.

Doch so schlimm all das auch klingt, man kann es durchstehen. Es ist sehr schwer, aber nicht unmöglich und eines Tages, und davon bin ich fest überzeugt, kriegt jeder seine gerechte Strafe. Alles passiert aus einem bestimmten Grund. Vielleicht musste ich all das durchstehen, weil mich in ferner Zukunft etwas erwarten wird, das womöglich sogar noch schlimmer ist. Doch dieses Mal bin ich vorbereitet. Ich bin vorbereitet und zwar auf alles.

Komme was wolle. Ich werde kämpfen, denn ich kann es und ich werde es auch immer können. Egal was andere über mich sagen, sie werden es vor Ehrfurcht kaum aussprechen können. Sie werden staunen und lächeln. Denn das ist es was den Leuten Mut gibt. Ein Beispiel voran gehen zu sehen, das ist es, was sie als Anlauf brauchen.

Ich bin glücklich, auch wenn ein unwiederbringbarer Teil von mir gestorben ist, bin ich am Leben und ich habe Menschen um mich, die mich lieben wie ich bin.

 Wir steigen hinauf zu unserer Freiheit. Ich atme die frische Nachtluft tief ein und lächle.

Robin kommt auf mich zu, hebt mich in die Höhe und wir drehen uns im Kreis. Ich lache laut auf und schaue hinauf. Dann lässt er mich wieder runter und ich sehe in diese wunderschönen, braunen Augen, die mich so frech anschauen. Sie strahlen so eine Liebe und Leidenschaft aus, dass ich mich fast schäme in sie hineinzusehen.

" Ich liebe dich, Katerina.", sagte er.

" Und ich liebe dich, Robin.", und wir küssten uns. Warum?

Weil das Leben manchmal entscheidet, die Menschen die zusammengehören auch zusammenzuführen.

Und wir gehörten definitv zusammen.

Hey guys(:

Keine Angst, das war nicht das letzte sondern das vorletzte Kapitel, hoffe es gefällt euch (:

Ich wollte nur nochmal wegen dem Trailer nachfragen.. irgendjemand da draußen, der sich die Mühe machen will? Ihr würdet mich unglaublich glücklich machen ! Aber für jetzt, habe ich keine Trailer sondern eine kleine Charaktereinsicht, die ihr zwar schon kennt, aber diese ist mit Bildern und von xDR34Mx , ich hoffe es ist okay, dass ich das veröffentliche ! (:

-XoXo, Babsi<333

Bad Boy goes wild.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt