Brave enough | League of Legends FF

Audienz

Der Wind wehte sachte und trug die verschiedensten Gerüche mit sich. Die Sonne strahlte heute wieder, obwohl gestern Nacht ein Unwetter die Runden zog. Ein paar Pfützen waren noch vorhanden, der Rest war wieder im Trockenen.
Alles war wie immer, nur... ich hab ein ungutes Gefühl was das mit der Prinzessin angeht.
Wieso sollte sie uns, die die einfach nur durch die Gegend reisen in ihr Schloss einladen? Nur wegen einer Führung? Vor allem an Curion wirkte der Brief interessiert. Was nein nicht wirkte, sie ist an ihm interessiert. Es kommt mir so vor als würde sich alles nur um ihm drehen.
„Giza?" Jemand berührte mich an der Schulter, wodurch ich zusammen zuckte.
Jetzt trat Aileenya neben mich und lächelte mich entschuldigend an.
„Kommst du dann?"
Ich nickte schnell und ging zu den anderen aus der Gruppe.
„Also eine Führung? Was glaubt ihr, ob das Schloss schön ist?" Letizija schien sich sehr auf den Besuch in einem Schloss zu freuen, was mich weniger überraschen wird, schließlich wohne ich selbst in einem und unseres schwebt sogar.
„Wie Schlösser eben aussehen. Groß mit Verzierungen und hohen Türmen. Innen wird es riesig rein." Auch mein Bruder schien nicht besonders beeindruckt in ein Schloss zu gehen. Er denkt womöglich gleich wie ich.
Wir gingen wirklich den kompletten Weg, wie Curion uns es gestern gesagt hatte.
Er hat sich das wirklich gemerkt. Wow.

Am Anfang von einem etwas größeren Hügel blieben wir stehen. Wir waren etwas außerhalb der Stadt, da das Schloss hinter ihr liegt. Es ist ein normaler sandiger Weg mit Sträuchern auf der Seite. Es war nicht wirklich schwer diesen Weg hinauf zu gehen, er ist zum Glück nicht so steil wie andere Wege, die wir schon hinter uns hatten.
Kaum in meine Gedanken versunken waren wir auch schon auf der Spitze, doch unmittelbar vor ihr ragte schon das Schloss in die Lüfte. Von hier aus konnte man es gut betrachten und bewundern, was ich jedoch nicht wirklich tat. Es liegt in einer Schlucht und steht alleine auf einer weiteren Plattform. Nichts besonderes.
„Nichts wie rein da!" kreischte Letizija los und schon rannte sie den Hang auf der anderen Seite hinunter. Damit sie nichts dummes anstellen kann folgten wir ihr schneller als uns lieb war.

„Wow! So groß!" Klatschte sie in die Hände, als wir vor einem gewaltigen Tor standen. Das Schloss sah von nahen etwas heruntergekommen aus.
„Seid ihr die Reisenden?"
Ein mickriger Wachmann kam ums Eck und sah uns bedrohlich an.
Curion zückte die Einladung aus seiner Hosentasche und hielt es dem Wachmann unter die Nase.
„Tretet ein." Mit einem leichten Handzeichen gewährte er uns Einlass.

Curion Pov
Für einen Wachmann hat er eine seltsame Rüstung an. Sie passt nicht zum Wappen dieser Familie und sieht nicht sehr professionell aus.
Wenigstens lässt er uns gleich passieren und stellt keine unnötigen fragen.
Wir gingen durch das Tor hindurch und sahen gleich die Treppe, die zum Schloss direkt führte. Ich ging wieder mal voran, rauf bis wir ganz oben standen.
Zwei weitere Wachmänner standen rechts und links an der Türe, die sie jedoch gleich öffneten.

Weiße Wände gefolgt von einem weißen Boden wo ein langer, roter Teppich drauf lag. Skulpturen zierten den Gang mit großen Blumenvasen und viele grüne Pflanzen.
Jetzt sah es schon mehr nach Fawns aus.
Ein älterer Herr kam uns plötzlich geisterhaft entgegen. Er schien sich aber zu freuen.
„Guten Tag. Ihr müsst unsere Gäste für heute sein? Mein Name ist Wuming und ich geleite euch zum Thronsaal. Wenn ihr mir folgen würdet." Mit einer einfach Handbewegung deutete er uns, den Weg gerade aus zu folgen.
Meine Leute sahen mich wieder mal so komisch an. Ich nickte und folgten ihm.
Meine Stiefel klackten selbst durch den Teppich lautstark auf, was mir zwar nicht unangenehm war, jedoch muss ich mich nicht gleich so ankündigen.
Wuming öffnete die nächste Türe, die vor uns auftauchte. Das schwere knarren ließ einen beinahe an ein verlassenes Geisterhaus denken, dass kurz vor dem Einbruch steht.

Mamor.
Alles bestand in diesem riesigen Saal aus Mamor. Weißen Mamor.
Muss ganz schön teuer sein.
Die Decke war hoch zu einer Kuppel zusammen gebaut und viele Säulen in symmetrischer Form standen im Raum herum. Die meisten Verzierungen waren goldene Schnörkel und ganz vorne am Ende des Raumes war ein großer, ansehnlicher Thron.
Ab diesem Raum hörte der Teppich auf, was mich dazu brachte, dieses Mal nicht als erster dort rein zu gehen, deswegen schickte ich Semyan vor, der mich verwirrt ansah.
„Ist.. es eine Falle?" Flüsterte er mir in mein Ohr.
„Nein. Geh einfach." und er tat es. Wuming ging voran, dann stellte er sich zur Seite hin.
„Werte Gäste! Prinzessin Aikiki und Prinz Aumon von Fawnlegit!"
Seine Stimme hallerte von den Wänden wieder.
Eine einfache Türe, die hinter dem Thron angebracht worden war, wurde geöffnet.