Unsere Ewigkeit/ Ende

96 13 15
                                    

Das erste an das ich mich erinnern kann ist, dass wir erst in der einen Sekunde in einer anderen Dimension waren und in der andere Sekunde hier am Rande des Waldes Nashte standen. Mein Körper fühlt sich mehr als nur erschöpft an, eher verbraucht. Aufgebraucht.
Die Sonnenstrahlen fielen durch das Dickicht, dass Moos glänzte, als hätte es zuvor noch geregnet.
Idyllisch und irgendwie magisch.
"Sind wir endlich zuhause?!" Hörte man Semyan, der gerade aufstand. Ich nickte ihm zu und sah wieder nach vorne. Mit meinen Augen suchte ich die Umgebung ab, konzentriert darauf die anderen zu finden. Kaum lange gesucht, schon fand ich sie - nicht weit weg von uns. Aileenya setzte sich gerade mit Ash auf, daneben lag Letizija, die endlich aufwachte.
Eine vertraute Aura kam neben mir auf, ich sah hoch - in Curion's Gesicht.
"Ein kleiner Spaziergang und wir sind wieder in der Academy." Ash hat recht und ging mit den beiden Mädchen schon mal voran, gefolgt von meinem Bruder und als Schlusslicht Curion und ich.

Lange sprach keiner was, den ganzen Weg über nicht, doch dann räusperte sich jemanden neben mir.
"Sag, seit wann hast du diese Einstellung mir gegenüber?" Der silberhaarige blieb stehen und sah mich mehr oder weniger fragend an. Auch ich hielt inne, drehte mich zu ihm zurück.

"Seit ich angefangen habe, dich zu lieben." Gerade wollte ich zum weiter gegen anstarten, als er mich am Handgelenk packt, mich mit einer Drehung zu sich zurück zog und meine Lippen die seinen fühlten. Mit seinen beiden Händen nahm er mein Gesicht und drückte mich noch weiter während des Kusses heran so, dass er noch intensiver und feuchter wurde. Reflexartig hielt ich mich an seinem Mantel fest. In mir kribbelte alles, mein Magen schien sich vor Freude umzudrehen und eine mehr als erträgliche Hitze stieg in mir auf. Auf das habe ich schon so sehr gehofft... ich könnte weinen vor Glück...

Langsam ging es dem Ende zu, sanft löste er sich von mir und sah mich an. Meinen Mund leicht geöffnet erwiderte ich seine Blicke. Ich versuchte mich zu sammeln, schnell doch meine Gefühle waren gerade mehr als durcheinander.
"Wieso..?"
Doch eine Antwort blieb aus. Stattdessen ergriff er meine Hand, schloss meine ins seine und Zwinkerte mir zu.
"Kommt ihr?" Kam es aus der Ferne von unseren Freunden. Noch kurz sahen wir uns an und ich rannte mit Curion im Schlepptau los.
"Ja!" Ich lächelte und rannte zu ihnen.
Ja, das sind meine Freunde. Egal was kommen mag, sie werden es für immer bleiben!

-
"Da vorne! Da ist die Liga der Legenden!" Ash rannte sofort los, wir alle ihm nach.
Die großen Türme und Gemäuer ragten wie Giganten in die Höhe, kaum zu glauben. Sonst kannten wir die Liga nur von Bildern, Bücher und viel weiterer Entfernung so, dass man die Spitzen der Türme nur ungefähr deuten konnte.
"Da kommen die Champions!" Rief Letizija kleinlich.
Das Tor zur Liga ging auf und Personen jedes Alters, Herkunft, Aussehen und Größe spazierten heraus. "Curion, unsere Eltern. Da."
Ash zeige mit dem Finger in die Richtung der Eltern.
Ich sehe Ash's Mutter und seinen Vater, der mit Curion's Vater rauskam. Dieser jedoch hatte eine finstere oder eher nachdenkliche Miene aufgesetzt.
Ob er sich sorgen macht? Bestimmt.

"Letizija?!" Ertönte eine schrille Stimme hinter uns. Sofort drehten wir uns um und sahen Miss Fortune mit bösem Blick vor uns stehen. "Junge Dame, du warst ganz schön lange weg!" Sie starrte weiter auf die rosahaarige, der es die Sprache verschlagen hatte. "Aber ich bin froh, dass du wieder da und wohl auf bist." Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich ins freundlich- erleichterte und umarmte ihre Tochter. Diese fing an vor Freude zu heulen wie ein Schlosshund.
"Oh... Giza unsere Eltern, die kommen straight auf uns zu und sehen gar nicht glücklich aus, oho..."
Curion ließ meine Hand los und kam aus dem kleinen Wäldchen in dem wir standen direkt zu seinem Vater. Als er ihn sah rannte er zu seinem Jungen und stürzte ihn in eine feste Umarmung.

"Giza! Semyan! Angetreten, sofort!"
Ich zuckte zusammen. Nur zu gut erkannte ich die befehlende Stimme meiner Mutter. Ich sah zu meinem Bruder, er sah zu mir. Wir beide wussten, was nun auf uns zu kam.
"Hallo Mama, Hallo Papa." Nun kamen auch wir heraus und stellten uns vor ihnen hin. Das Gesicht meiner Mutter glühte und ihre Augen schienen Feuer gefangen zu haben. Unser Vater hingegen konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen.
"....hattet ihr Spaß?"
Baff.
"Seid ihr... den gar nicht böse?" Hackte Semyan nach, was mich natürlich auch neugierig stimmte.
"Herrgott, natürlich nicht. Ihr seid alt genug und wir wussten ja, dass ihr auf reisen geht. Was habt ihr nur für ein Bild von uns, Kinder?" Doch sie mussten auch gar nichts mehr sagen, den sofort umarmten wir unsere Eltern, da wir natürlich auch froh waren wieder zuhause zu sein.
"Lasst uns heim gehen."

Wir nickten und folgen unseren Eltern nachhause zu unserem Schloss in den Wolken.
————-——————————————

Einige Tage später:

"Und ihr habt euch wirklich geküsst?" Blaue Augen, die wie die eines Kindes wirkten strahlten mir entgegen. Ihre Blonden Haare tanzten mit dem aufkommenden Wind.
"Ja... also er mich." Ich sah etwas verlegen weg.
"Ihr seid also zusammen?" Die Stimme einer anderen. Ich sah hoch und erkannte Letizija, die sich einen Stuhl schnappte und sich neben uns hinsetzte. Fragend blickte sie mich an.
"Und selbst wenn, was geht es dich an?"
"Gar nichts. Ich wollte euch nur viel Glück wünschen. Nichts weiter."
Mein Blick wurde automatisch dunkler. Sowas kann nicht von Letizija kommen.
"Jetzt sieh mich nicht so an! Ich will ihn ja gar nicht mehr! Außerdem gebt ihr ein besserer paar ab, als ich mit ihm." Sie lächelte mich an.
"Danke."
"Gerne. Am besten du fragst ihn einfach nach der Schule. Die restliche Zeit über die Ferien hinweg hab ich ihn nicht gesehen. Womöglich ist der mit Ash unterwegs."
"Ich hoffe nur das er heute überhaupt kommt..."
"Bestimmt."
"Wenn man von Teufel spricht." Kicherte Aileenya und sah zu Türe, die gerade geöffnet wurde.

"Aber als Falkenhadid zum Schlag ausgeholt hat und Benedetto sich dann eiskalt zwischen Selenzion und Kaikudra geschmissen hat, da konnte ich vor lauter lachen nicht mehr." Hörte man das Lachen von Ash, der mit Curion in die Klasse kam. Ich stand sofort auf, als sich seine und meine Blicke kreuzten.
"Giza?" Aileenya zog mich sanft an der Kleidung.
Ich antwortete nicht, sondern sah ihn nur an.
Er lächelte mir zu und kam her. Mein Gesicht fing an zu glühen und sah weg, als er direkt vor mir stand.
„Warte nach der Schule auf mich." So, dass es jeder hören konnte sprach er, drehte sich um und setzte sich auf seinen Platz.
Etwas verwirrt setzte auch ich mich, die Blicke anderer auf mir und wartete bis der Lehrer die Klasse betrat.
———————————————-

Die Schule war für heute vorbei, also packte jeder seine Sachen zusammen und verließ je nachdem das Gebäude. Noch ein Buch und fertig. Alles gepackt.
Ich ging zügig nach draußen, dann die tausend Stufen der Akademie runter und stellte mich neben eine der Säulen im Vorgarten. Nun heist es nur mehr auf Curion warten.
„Hey."
Wie eine irre fuhr ich um mich, bis ich Curion bemerkte, der hinter mir kam.
„Schreck mich doch nicht so!" Pustete ich los, doch es schien ihm nichts auszumachen. Stattdessen holte er was aus seinem Mantel raus, etwas kleines eckiges. Sah aus wie ein Knopf.
„Was soll das sein?"
„Ein winziges Portal nach Ionia und zurück."
„Nach Ionia? Was willst du den damit?"
„Ich sagte doch, dass ich dir was zeigen möchte." Er nahm meine Hand und drückte auf den Knopf.

Für einen Moment wurde es schwarz um mich herum, aber dann öffnete ich wieder die Augen.
Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Wir standen auf einem Berg in Ionia, wo die Sonne gerade am untergehen ist. Die Aussicht war bezaubernd und atemberaubend schön. Man konnte das ganze Tal sehen und die gigantischen Berge dahinter. Vor allem der lauwarme Sommerwind roch süßlich und vertraut.
„Komm." Ich sah zu Curion, der auf einer Parkbank saß und mich zu ihm hin deutete. Ich setzte mich neben ihn hin.
Die rosa Kirschblüten sammelten sich und zogen tanzend an uns vorbei, wie ein kleiner Wirbelsturm.
Jetzt fing es an.
Die Sonne ging langsam hinter den Bergen zur Grenze Freljords unter und hauchte das Land in ein Nachtblaues Schwarz.
Die kleinen unzähligen Lichter der Häuser gingen an, selbst welche an den Bergen.
Hinreisend.

„Davon hast du also gesprochen..."
„Und endlich hast du es gesehen."
Ich drehte meinen Kopf ihn seine Richtung. Ruhig sah ich ihn an.

„Was ist das nun mit uns?" Entkam es mir, obwohl ich es eigentlich nicht aussprechen wollte. „Was....was bin ich für dich..?"
Seine Augen fokussierten mich wie eine Eule eine Maus.
„Du bist das Mädchen das ich liebe. Die einzige mit der ich mir die Ewigkeit und das dahinter vorstellen könnte, du bist alles was ich will."
Tränen kamen auf und ein Lächeln zierte mein Gesicht. Langsam kam er mir näher, legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich ganz zu sich hin.

„Außerdem wer es angeschleckt hat, der darf es für immer behalten."

Brave enough | League of Legends FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt