#16

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Er war vielleicht 200 Meter von mir entfernt und bog gerade nach links in eine andere Straße ab. Ich atmete tief durch und sprintete dann los. Es tat etwas in der Lunge weh, da die Nachtluft so kalt war, aber ich war sportlich genug um diese Entfernung auch im alkoholisierten Zustand zurücklegen zu können.



PoV Michael

Schweratmend kam ich an der Ecke zum stehen und stützte mich an dieser ab und wieder zu Atem zu kommen. Sprinten war wohl doch nicht drinne,denn mir war wirklich schwindelig. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte sah ich nach links. Dominik schlenderte die Straße entlang und hatte die Hände in den Hosentaschen. Die letzten Meter zwischen ihm und mir überbrückte ich in einem schnellen Gang, da ich befürchtete sonst tatsächlich noch umzukippen. Dominik war offensichtlich so in Gedanken versunken, dass er nicht mit bekam wie ich direkt hinter ihm zum stehen kam und tief ausatmete. Ich tippte ihn an und er drehte sich erschrocken um. Ich nutzte das Überraschungsmoment und drückte ihn gegen die Hauswand links von uns und legte meine Lippen auf seine.
Eigentlich wollte ich ihm ja meine Meinung sagen, aber offensichtlich war das jetzt nichtmehr von Bedeutung. Irgendetwas hatte er an sich, dass ich einerseits hasste und andererseits unglaublich anziehend und interessant fand.
Schwer atmend und immernoch etwas schummrig löste ich mich nach diesem wilden Kuss von ihm und sah ihn an. Zwischen uns schwebten die weißen Wolken unseres heißen Atems, der an der kalten Nachtluft kondensierte.

Dominik PoV

Komplett überfordert sah ich auf Michaels von der Kälte geröteten Lippen und hielt den Atem an. Was passierte hier gerade? Ehe er irgendetwas sagen konnte zog ich ihn wieder zu mir und verwickelte ihn in einen stürmischen Kuss. In meinem Kopf war gerade die reinste Fete und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Michaels Hand umfasste den Kragen meiner Jacke und zog diesen -inklusive mir- enger zu sich. Ich spürte von der Kälte um uns herum nicht mehr das geringste. Als wir uns wieder voneinander lösten hielt ich inne. Was taten wir hier? Was wenn uns jemand sah? Ehe ich meinen Gedankengang beenden konnte versuchte Michael mich wieder zu sich zu ziehen doch ich drückte ihn wieder weg, was er mit einem verwirrten Blick quittierte. »Was denn..?«,nuschelte er schon fast mit seiner rauen, vom alkohol brüchigen Stimme, was mir ziemliche Gänsehaut bescherte. »Lass uns zu mir gehen.«,hauchte ich ebenfalls und zog ihn erneut zu mir, da mir der Weg bis zu meiner Wohnung unter diesen Umständen wie eine Ewigkeit schien. Der Weg war auch wirklich wie eine Ewigkeit. Michael taumelte immernoch etwas, weswegen er sich leicht bei mir abstützte und hin und wieder mal leise Dinge in mein rechtes Ohr flüsterte, die mich ziemlich anmachten.
Ich hatte zudem ziemliche schwierigkeiten den Schlüssel in das Schloss zu bekommen, da ich vor Aufregung und der Kälte zitterte und die Versuche Michaels meinen Hals zu küssen meine Vorfreude nochmehr strapazierten. Als ich es endlich hinbekommen hatte schob ich Michael durch den Türrahmen und schloss hastig die Tür hinter mir. Mir war durchaus bewusst, dass ich seinen betrunkenen Zustand nicht ausnutzen sollte, jedoch hegte ich die leise Hoffnung später beteuern zu können, dass ich ebenfalls betrunken war. Er ging etwas weiter in die Wohnung, blieb dann stehen und drehte sich um. »Hm..«,murrte er,»Wo ist eigentlich dein Zimmer?« Ich deutete mit einer Kopfbewegung nach links und er öffnete auf die eben gedeutete Tür. Ich folgte ihm und beobachtete wie er sich die Jacke ausszog und achtlos auf meinen Stuhl schmiss. Ich schloss die Tür hinter mir und blieb stehen. Sollte ich das wirklich tun? Ich hielt inne. Dann bildete sich ein grinsen auf meinen Lippen und ich trat näher an ihn heran. Er wollte gerade seine Hand nach meinem Kragen ausstrecken und ihn zu sich ziehen, da griff ich nach seiner Hand. »Lass du mich ruhig machen.«, erklärte ich mich und ließ seine Hand fallen. Dann zog ich ebenfalls meine Jacke aus und schmiss sie unachtsam in irgendeine Ecke. Mein T-Shirt folgte dieser und ich bewegte mich langsam auf Michael zu, der gerade damit beschäftigt war sich ebenfalls seinem T-Shirt zu entledigen. Ich stieß ihn auf mein Bett und krabbelte über ihn. Dieses mal wollte ich die Oberhand haben. Ich legte meine Lippen wieder auf die Seinen und verwickelte ihn in einen Zungenkuss. Währenddessen wanderte meine Hand weiter runter zu seiner Körpermitte. Ich öffnete gerade den Gürtel seiner Hose da unterbrach er den Kuss und lachte leise und mit rauer Stimme:»Nur weil ich betrunken bin wird das nichts daran ändern, dass ich dich ficke und nicht anders herum.« Mit diesen Worten rollte er sich über mich und stützte sich nun mit seinen Armen neben meinem Kopf ab, so dass sein Gesicht direkt über meinem schwebte. Schwer atmend blickte ich ihn an. Meine Wangen waren gerötet und meine Gänsehaut hatte sich mittlerweile über meinen gesamten Körper verteilt. Obwohl ich nicht wahrhaben wollte, dass es mir gefiehl von einem Kerl -vorzüglich Michael- gefickt zu werden, so war es doch tatsächlich so und da ich diese Erkenntniss nun erlangt hatte überrollte mich auch eine Welle von traurigkeit. Das alles hier würde nach dieser Nacht nie wieder passieren. Er würde sicher nicht nocheinmal den Fehler machen und betrunken etwas mit mir anfangen. Mir schauderte es jetzt schon vor dem Horror, der mich nach dieser Nacht in der Schule erwarten würde.

Offensichtlich hatte auch Michael mitbekommen wie abwesend ich war, denn er holte mich aus meinen Gedanken in dem er began an Schlüsselbein zu saugen und während dessen mit seinen Fingern meine Seiten auf und ab fuhr und mir somit eine wohlige Gänsehaut bescherte. Ich drückte ihm jetzt schon leicht meine Hüfte entgegen, da ich definitiv nicht leugnen konnte, dass diese Begegnung meine Lendengegend nicht kalt gelassen hatte.
Ich gab ein leichtes stöhnen von mir da es mittlerweile wirklich eng in meiner Hose wurde und der braunhaarige ließ von meinem Hals ab um sich meiner Hose zuzuwenden. Ich beobachtete ihn dabei schweratmend und sah kurz nach oben, um den Gedanken an den nächsten Morgen ganz tief in meinem Gehirn zu verbannen.


[1007 Wörter, ich hab das Gefühl beim letzten mal war das Kapitel auch genau an dieser Stelle zu Ende xD]

Nur diese eine Nacht [BxB]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt