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Mist. Genau das hatte Dominik doch versucht zu verstecken. Michael hob fragend eine Augenbraue und erhob sich nun aus seinem Stuhl um einen Schritt näher auf Dominik zu zu gehen.

»Alles in Ordnung?«,erkundigte sich dieser und man konnte einen leicht besorgten Unterton in seiner Stimme erkennen.

Diese Situation war Dominik so verdammt unangenehm. Es war eine Sache, wenn beide Partner gerade in Stimmung waren und sich einfach aufeinander stürzten. Aber es war etwas komplett anderes wenn einer von ihnen -und das war in diesem Fall Dominik- einfach fast eine Latte bekam und das nur, weil er an die Dinge dachte, die sie zusammen auf diesem Bett getan hatten. Beziehungsweise pauschalisiert einfach an etwas nicht ganz so jugendfreies.

Ja, das war das peinlichste was ihm bei Michael zu Hause hätte passieren könnte. Dominik hätte dem Sahnebecher nur die Kirsche aufsetzen können, hätte er nun wirklich einen Ständer gehabt. Zum Glück wirkten die unangenehme Situation und allerhand andere Gedanken die der Blonde sich in diesem Moment machte auf seine Mitte ein und versetzten sie langsam wieder in den Normalzustand.

Michael stand mittlerweile direkt vor ihm und fasste ihm auf die Stirn. »Verdammt, bist du irgendwie krank? Leg dich besser noch hin solange du hier bist.«,kam es in einem fürsorglichen Ton vom Braunhaarigen.

Dominik reagiert nicht und unterdrückte ein Husten, das gerade versuchte durch seinen Rachen seinen Weg nach draußen zu finden. Es war ihm wirklich unangenehm. Er wollte sich von Michael nicht so bemuttern lassen. Es wäre ihm so schon unangenehm, aber durch den Altersunterschied störte es ihn erst recht.

Natürlich freute es ihn, dass Michael sich Sorgen um ihn machte. Aber er wollte einfach nicht so schwach vor ihm wirken. Wollte nicht so wirken wie ein kleines Kind, dass man gesund pflegen musste.

Da Dominik nicht reagierte wagte Michael noch einen Versuch den blonden Jungen zu überreden sich hinzulegen:»Hör mal, du siehst irgendwie echt krank aus und du hast doch gerade eh nicht zutun. Ich mach mir doch nur Sorgen.«

Dominik lächelte ihn irgendwie schuldbewusst an. Er wollte sich ja nicht vor ihm stur stellen und er fand es auch total süß wie der Ältere sich Sorgen machte, nur änderte das alles nichts an der verkorksten Gesamtsituation.

Da er nicht länger diskutieren wollte knickte Dominik letztendlich ein und sagte beschwichtigend:»Ist ja gut. Aber ich bin wirklich nicht krank.« Kurz hielt er inne und ergänzte dann noch:»Ich weiß auch nicht warum mir gerade so heiß ist.«

Das war natürlich gelogen aber tat gerade absolut nichts zur Sache. Michael lächelte zufrieden und entfaltete seine zuvor noch hektisch zusammengelegte Bettdecke. Dann zog er seinen Stuhl samt dem Laptop näher zum Bett und ließ sich erneut in diesen fallen.

»Also.«,räusperte er sich und guckte triumphierend auf das elektronische Gerät, welches auf seinem Schoß lag,»War eigentlich ziemlich einfach. Dein Lüfter ist komplett verdreckt. Deswegen ist dein Laptop auch abgestürzt und nicht mehr angegangen. Hoffen wir, dass es nicht zu schlimm ist. Ich kriege das ganz einfach wieder sauber, aber dafür brauche ich schon länger als 10 Minuten.«

Dominik strahlte. Zwar war sein Laptop immernoch nicht repariert aber zumindest kannte er nun nen Grund für dessen Versagen. Voller Freunde wühlte er sich unter der Deckenschicht hervor und umarmte den Braunhaarigen.

»Danke. Wirklich.«,kam es ehrlich von diesem. Er wollte Michael gerade eigentlich gar nicht loslassen. Michael schien dies anscheinend auch zu bemerken und redete mit gesenkter Stimme in Dominiks Halsbeuge:»Ich kann das doch auch heute Abend noch irgendwann machen und wir gucken jetzt noch etwas Netflix oder so.«

Dominik brummte nur ein zustimmendes »Ja.« und sank zurück auf Michaels weiche Matratze.  Dieses unangenehme Gefühl verblasste immermehr und auch Dominik begriff endlich was für tolle Vorzüge eine Beziehung mit einem Menschen hatte, den man liebte. Und ja, mittlerweile war er sich wirklich sicher, dass er Michael liebte. Wie kitschig sich dieser Gedanke für ihn gerade auch anhören mochte, es war nunmal so und gerade eben konnte er jedem dieser total schnulzigen Liebesgeständnisse aus allen möglichen Filmen nur zustimmen.

Gerade hatte sich Michael neben ihn gelegt und Netflix geöffnet, da gab Dominiks Magen ein lautes knurren von sich. Lachend sah eben dieser zum Braunhaarigen und kommentierte dies mit:»Oje, er hat wohl hunger.«

Michael lachte und sah kurz nachdenklich ins Nichts, ehe sich sein Blick auf seine Armbanduhr richtete. »Könnten ja was essen. Ist schließlich schon kurz vor 19:00Uhr.«

Dominiks Miene erhellte sich. Vermutlich würde er zu Hause nur die Fertig-Pizza des letzten Tages aufwärmen und er hatte die Vermutung, dass die Chancen gut standen bei Michael etwas nahrhafteres zu erlangen. Als Antwort nickte dieser nur freudig. »Und woran hast du dabei so gedacht?«,erkundigte der Blonde sich und ging in seinem Kopf schon alle möglichen Essensrichtungen durch, die Michael eventuell so bei sich lagern könnte.

Michael strich sich etwas verlegen durch seine Nackenhaare und fing an seine Lage zu erläutern:»Also ich hab gerade gar keine Fertig-Sachen mehr da, aber vielleicht warst du da eh nicht so scharf drauf.. Jedenfalls ist die einzige Sache, die ich kochen kann und die nicht total schlimm schmeckt Nudeln. Genauer gesagt Tortellini mit Käse-Sahne Soße.«

Abwartend blickte der Ältere den Jüngeren an um seine Reaktion erkennen zu können. Wenn Michael eine Sache wirklich noch nie gut konnte, dann war es das Kochen. Und an dieser Tatsache hatte sich auch nichts geändert als er ausgezogen war. Natürlich beherrschte er etwas mehr als nur Tortellini mit Käse-Sahne Soße. Zum Beispiel Reis. Reis war einfach. Aber mit Reis konnte man einfach nicht so gut angeben und er war ja schließlich kein Asiate, sondern Italiener.

Dominik schmunzelte und nickte als Antwort auf Michaels unausgesprochene Sprache, ob ihm dies als Abendessen genügen würde. Gerade als Michael auf einem Fuß umdrehte und in Richtung Küche verschwinden wollte räusperte sich Dominik beabsichtigt. Michael hielt inne und drehte sich fragend um, doch da war Dominik schon aufgestanden.

»Wie kann ich helfen? Ich kann zwar genauso wenig kochen wie du, aber ich werde sicherlich nicht nur hier rumsitzen und darauf warten, dass du fertig wirst.«,fragte dieser hilfsbereit und ging dabei weiter auf Michael zu. Etwas überfordert von der plötzlichen Forderung musste der angesprochene Überlegen. Alleine zu kochen war schon eine planerische Meisterleistung, so fand er, doch zu zweit zu kochen war vermutlich eine viel größere Meisterleistung.

[1029 Wörter, rrrrreis! Oke,sorry. Es ist spät.]





Nur diese eine Nacht [BxB]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt