Komplett in Gedanken versunken und mit einem ziemlich irritierten Gesichtsausdruck im Gesicht, da ich meine eigenen Gedanken nicht mehr verstand, bemerkte ich gar nicht wie Michael in die Klasse spazierte und sein Longboard an die Wand lehnte.
[ Ich dachte mir so ich könnte es ja mal aus einem anderen Blickwinkel probieren, also lest, was dabei rausgekommen ist xD]
Erst als der Braunhaarige sich in seine Richtung begab, erwachte dieser aus seiner anstrengenden gedanklichen Debatte und sah diesen mit dem immernoch gleichen verwirrten und gleichzeitig angestrengt nachdenkendem Blick an. Der Angesehene zog verwundert eine Augenbraue nach oben und stellte seinen Rucksack auf dem Tisch ab, nur um sich darauffolgend seiner Jacke zu entledigen. Als er sein Jacke auf seinem Stuhl und seinen Rucksack unter seinem Tisch untergebracht hatte, ließ er sich mit einem übermüdeten Gesichtsausdruck und einem erschöpften seufzen auf seinem Platz nieder. Dann sah er zum Blonden, der ihn mittlerweile ebenfalls musterte, nur um ihm dann ein kleines Lächeln zu schenken. Michael erwiederte dies und rutschte dann etwas in seinem Stuhl nach unten, um es sich bequem zu machen. Sein Blick glitt dabei über seine Mitschüler, nur um anschließend wieder auf Dominik zu landen. Dieser hob amüsiert über diese Handlung eine Augenbraue und sah ihn mit angehobenen Mundwinkeln an. Der Braunhaarige erwiederte diesen Blick und fuhr sich durch seine Haare, die er normalerweise in einem Zopf zusammengebunden hatte, da sie schon so lang geworden waren.
Als der Lehrer den Raum betrat wurde es leise und Michael drehte sich in Richtung der Tür, nur um sich dann mit einem seufzen wieder zurück in seine ursprüngliche Position zu drehen.Er hasste Französisch sogar nochmehr als die anderen Fächer. Es kam ihm so unnütz vor. Er würde niemals nach Frankreich fahren, geschweige denn in Erwägung ziehen dort, oder in irgendeinem anderen Land, diese Sprache zu sprechen. Als er zu Dominik sah, befand sich auf dessen Gesicht ein kleines, unauffälliges lächeln. Etwas verdutzt räusperte sich der Braunhaarige und hob auf Dominiks darauffolgenden,fragenden Blick eine Augenbraue, die so viel bedeuten sollte wie 'Wieso lächelst du in so einem Fach?'. Dominik grinste über Michaels offensichtliches Unverständis und flüsterte mit anzüglich wackelnder Augenbraue: »Ist doch so 'ne romantische Sprache.« Michael blinzelte perplex ein paar Mal und sah dann, so als hätte der Blonde nie etwas gesagt, nach vorne.
Er war gerade nicht nur verwirrt, da er den Grund für Dominiks Lächeln immernoch nicht wusste. Er war nun auch noch verwirrt über die Tatsache, dass er bei den Worten des Größeren so eine Gänsehaut bekommen hatte. Es war doch nicht einmal besonders anzüglich betont gewesen, gar hatte es in ihm irgendwelche schmutzigen, bildlichen Vorstellungen geweckt. Gedanklich schüttelte er diesen Gedankengang von sich und ließ sich, bereit für die folgenden Stunden Folter, tiefer in seinen Stuhl sinken. Er hatte heute nicht einmal einen Energydrink dabei, da er es heute Morgen schlicht und einfach vergessen hatte.
Im Laufe des Unterrichtes fiel Michaels Blick immerwieder auf Dominik, wie er sich meldete. Ja, er meldete sich!
Obwohl Michael sich vorher nie wirklich für den Blonden interessiert hatte, so war ihm doch aufgefallen, dass auch dieser sich normalerweise nie im Französischunterricht meldete. Wie kam es also, dass dieser es nun tat? Er legte den Kopf schief und beobachtete Dominik weiter unauffällig.Es gab so vieles, dass er nicht über ihn wusste. Natürlich nicht. Schließlich beschränkte sich ihre gemeinsam verbrachte Zeit bis jetzt nur auf betrunkene Party Erfahrungen und nächtliche Begegnungen. Dieses undefinierbare Verlangen stieg in ihm auf, dass er nicht Recht zuordnen konnte, da es in ihm so viele Emotionen weckte. Einerseits deprimierte es ihn auf eine unerklärbare Weise, dass Dominik und er noch nicht die Möglichkeit gehabt hatten über andere Themen zu reden. Andererseits überkam ihn bei dem Gedanken, an das, was sie schon miteinander getan hatten, ein wohliger Schauer und die Erinnerung daran ließ ihn innerlich grinsen. Er würde gerne noch mehr über den Blonden erfahren. Es gab noch so unendlich viel, das er nicht wusste. Über das sie noch nie geredet hatten. Dinge, die so irrelevant waren. Und doch wollte er all dies über ihn wissen. Mit dieser Erkenntnis beschloss er Dominik im Verlauf des Tages noch zu Treffen, wenn dieser Zeit hatte, um all diese irrelevanten Informationen und Details über dessen Leben zu erfragen, die er noch nicht wusste.
Dominik hatte sich währenddessen immer wieder gemeldet und sammelte so fleißig Pluspunkte bei seinem Französischlehrer. Er freute sich, dass die Nachhilfe mit Noah schon Früchte trug und bemerkte gar nicht den Blick des Braunhaarigen, der auf ihm ruhte.
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Es war bereits später Nachmittag und die Sonne war schon von einer dicken Schicht aus Wolken bedeckt. Michaels ursprünglicher Plan Dominik zu Treffen, war vorerst auf Eis gelegt worden, da dem Braunhaarigen tragischerweise erst nach Schulschluss aufgefallen war, dass der andere zwar seine Nummer hatte, aber er selbst nicht die des anderen besaß. Er hatte seinen Nachmittag damit verbracht noch Besorgungen zu machen und unerledigten Bitten nachzugehen. Außerdem hatte er sich mehr oder weniger spontan bei einer Fahrschule angemeldet, da ihm irgendwie danach gewesen war.
Er atmete tief ein und die kühle Luft durchströhmte seine Lungen. Er saß mehr oder minder bequem auf einer Parkbank in dem ihm nur allzubekannten Park und hörte mal wieder Musik, während sein Fuß synchron zu eben dieser auf den Boden tippte und er leise mitsang.
Während er gedankenversunken auf der Parkbank innehielt, da er gerade eh nichts anderes zutun hatte, vibrierte sein IPhone in seiner Jackentasche. Er öffnete, wie aus einer Trance gerissen, die Augen und schob seine kalte Hand in seine Jackentasche, um sein Handy hervor zu holen. Nachdem er den Home-Button betätigt hatte leuchtete sein Bildschirm auf und offenbarte ihm eine Nachricht einer unbekannten Nummer.
› Hey du, hier ist Dominik. War mir nicht so ganz sicher, ob ich dich auch anschreiben kann, wenn nicht direkt 'irgendetwas ist', aber wenn nicht, dann sage ich jetzt einfach, dass etwas ist.
Die Augen des Braunhaarigen wurden groß und er entsperrte sein Handy um auf den Chat zu gehen. Einerseits belustigte es ihn, dass Dominik wirklich über seine genaue Wortwahl nachgedacht hatte, da er in diesem Moment eigentlich nicht genauer darüber nachgedacht, sondern es einfach gesagt hatte. Er fand gerade dieses Verhalten irgendwie süß. Andererseits schwirrte in seinem Kopf dieses große Fragezeichen. Was meinte Dominik damit genau? Was war denn 'irgendetwas'?
[1039 Wörter, komme mir mit diesem Schreibstil irgendwie viel poetischer vor.]
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Nur diese eine Nacht [BxB]
RomanceIch wartete bis er um die Ecke kam und schleuderte ihn gegen die Wand. Seine Augen weiteten sich, als er sah dass ich es war. "Sei leise.",zischte ich ihn an und wartete bis der letzte Lehrer,der um diese Uhrzeit noch hier war, die Schule verließ un...