»Du kannst nicht einfach so tun, als wäre das nie passiert!«,schrie ich noch durch das Treppenhaus, im nächsten Moment hörte ich die Tür ins Schloss fallen und knallte die Wohnungstür zu. »Fuck,man!«, verleihte ich meiner Überforderung mit der Situation ausdruck und trat gegen die jetzt geschlossene Tür.
PoV Michael
Verwirrt und mit starken Kopfschmerzen lief ich nach Hause. Wie konnte das alles passiert sein? Es war alles so schnell gegangen.
In meinen Gedanken ganz woanders und mit den Händen in den Hosentaschen stolperte ich über eine Wurzel, die aus dem Boden ragte.
Ich stützte mich am dazugehörigen Baum ab um nicht nach vorne zu fallen und stieß mich dann ab und genervt gegen die Wurzel zu treten. Es war zwar nicht die Schuld der Wurzel, aber anders konnte ich damit gerade einfach nicht klarkommen. Ich hatte mit einem Jungen geschlafen. Aber nicht nur einmal, sondern zweimal. Und obwohl ich betrunken war, hatte ich doch angefangen,oder nicht? Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht attraktiv finde. Aber ich würde mich doch niemals in so einen Typen...verlieben. Oder? Bei meiner Ex-Freundin war es klar gewesen. Ich war immer so voller Glücksgefühle wenn ich in ihrer Nähe war. Mir war vom ersten moment als ich sie sah klar, dass ich sie mehr mögen würde als eine normale Freundin.
Mir war gar nicht aufgefallen dass meine Wangen mittlerweile feucht waren. Monoton wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Sie hatte Schluss gemacht und daran würde sich auch nichst mehr ändern. Das hatte ich schon probiert. Doch irgendwo konnte ich einfach nicht loslassen. Diese ganzen Erinnerungen schienen langsam zu verfliegen, doch ich versuchte immernoch mich zwanghaft an ihnen festzuhalten. Es würde wohl langsam an der Zeit sein loszulassen. Aber würde mir so jemand wie Dominik wirklich das geben können, was ich mit ihr gehabt hatte?Zitternd von der Kälte schloss ich meine Wohnungstür mit dem Ersatzschlüssel auf, den ich hinter einem Bilderrahmen neben der Tür versteckt hatte und hing meine Jacke an den Haken. Die letzte Nacht wollte einfach nicht aus meinem Kopf gehen. Die Bilder flackerten immer wieder vor meinem inneren Auge auf und nichts änderte daran etwas. Beim Zocken zielte ich immer daneben, da meine Gedanken immerwieder abschweiften bis ich es aufgab und beim Zeichnen saß kein einziger Bleistiftstrich an der richtigen Stelle. So ging das bis in den Abend hinein.
Ich saß auf meinem Bett und schmiss gelangweilt einen Ball in die Luft, um ihn danach wieder aufzufangen. Donnerstag würden die Winterferien anfangen, und Samstag war schon Weihnachten. Wo war die ganze Zeit hin? Was hatte ich so lange gemacht? Es kam mir so vor als würde das ganze Leben an mir vorbeiziehen und ich würde nur da stehen und zusehen. Mittlerweile hatte ich auch aufgehört den Ball zu werfen und lag einfach nur in meinem Bett und ließ meine Gedanken abschweifen. Obwohl, im Grunde taten sie das gar nicht. Mein Kopf war einfach leer. Ich hatte das Gefühl als wäre einfach alles verstummt. Ich bekam nichtmal mehr mit wie meine Musik im Hintergrund spielte. Mein Blick war starr an die Decke gerichtet und alles wurde unscharf. Sogar die normalerweise andauernde Musik in meinem Kopf war verstummt. Zumindest sie lenkte mich sonst immer von allem ab. Ich brauchte sie um nicht in der kompletten stille die meinen langweiligen Alltag umgab unterzugehen.
Mein Zeitgefühl setzte aus und so lag ich dort bis ich mich irgendwann aufraffte, da ich das Gefühl hatte noch etwas produktives tun zu müssen.Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits ein Uhr morgens war. Meine plötzliche Motivation verging direkt wieder und ich stützte mich an meinen Türrahmen, da ich gerade in ein anderes Zimmer gehen wollte, und seufzte. Mein Blick glitt aus dem Fenster. An diesem hatten sich schon kleine weiße Ablagerungen am Boden des Fensters gebildet. Mein Blick erhellte sich etwas. Es schneite! Schnee hatte ähnlich wie Regen etwas besonderes an sich. Wäre ich jetzt schnulzig, würde ich sagen magisch, aber um es nicht zu übertreiben nenne ich es mal beruhigend. Dieses gefrorene Wasser legte sich auf alles wie ein schützender Mantel. Aber in meiner Ansicht nicht für alles was nun darunter lag, sondern für mich. Er schützte mich vor dieser grauen Realität. Mit ihm war alles weiß und glänzend. Alles strahlte irgendwie.
Ich schnappte mir meine Jacke und meine Kopfhörer und verließ das Haus. Mit meinen Händen in meinen Hosentaschen wanderte ich über den weißen Gehweg, der im schummrigen Licht der Straßenlaterne leicht gelblich schimmerte und hinterließ als erster Fußabdrücke im Schnee. Wie lange es wohl dauern würde bis die Menschen dies wieder zerstörten, so wie sie es bei allem taten? Dann würde der Schnee sich dem Rest der Welt anpassen. Matschig, braun und irgendwie verhasst.
Leise summend erreichte ich den Park, der zusammen mit dem Schnee so aussah, als hätte sich die Natur ihr Reich schon langsam wieder zurückgeholt. Ich lies mich auf einer Bank nieder und schaltete meine Musik aus. Dies hier war der einzige Ort der auch ohne laute Musik erträglich war. Nur Nachts und auch nur im Winter. Ich lehnte mich nach hinten und legte meinen Kopf in den Nacken ehe ich langsam ausatmete und die weißen Nebelwolken beobachtete die aus meinem Mund stiegen und sich unter dem Licht der Laterne auflösten.
Ich wurde aus meinen Gedanken geholt als ich etwas knacksen hörte. Langsam öffnete ich meine Augen. War um diese Uhrzeit wirklich noch jemand auf die Idee gekommen in einen runtergekommenen Park zu gehen? Ich senkte meinen Blick und erkannte eine Person, die etwas weiter von mir entfernt stand und ihre Hände in den Jackentaschen vergraben hatte. Sie war abrupt stehen geblieben und sah mich an. Ich blinzelte kurz um erkennen zu können wer da stand und hielt dann überrascht die Luft an. Es war Dominik. Mit geröteten Wangen und vom Wind zerzausten Haaren stand er einfach nur da und warf mir einen undefinierbaren Blick zu. Was erwartete er? Dass ich ihn anschreinen und sagen würde, dass er gehen soll? Dass ich ihm mein Herz ausschütten würde? Oder noch komischere Dinge? Ganz sicher nicht. Provokativ legte ich meinen Kopf wieder in den Nacken und sah nach oben.
[1023 Wörter, wups tendiere gerade dazu so pseudo tiefgründiges Zeug zu schreiben]
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Nur diese eine Nacht [BxB]
RomanceIch wartete bis er um die Ecke kam und schleuderte ihn gegen die Wand. Seine Augen weiteten sich, als er sah dass ich es war. "Sei leise.",zischte ich ihn an und wartete bis der letzte Lehrer,der um diese Uhrzeit noch hier war, die Schule verließ un...