The Great End

Chapter 22

Die ganze Zeit fragte er mich Sachen wie:

,,Wie lang kennst du Papst?"

,,Hattet ihr mal eine Affäre?"

,,Wie heißen deine Kinder?"

,,Bist du noch verfügbar?"

Stop was?! Was hatte der Bengel gesagt? Ich drehte mich schwungvoll um und funkelte ihn böse an. Nur weil ich hier war, hieß es nicht, dass ich Jace unbedingt betrügen würde. Ich würde das niemals tun! Das würde sogar meinen Stolz und Image verletzen.

,,Frag das niemals!", zischte ich zynisch und drehte mich wieder um, um dann schneller zu gehen.

Er murmelte nur etwas vor sich hin trottete mir aber doch hinterher. Es war einfach alles zu viel. Die Sache mit Em. Das Ausziehen und jetzt auch noch das. Wurde ich für Schmerz und Erschöpfung geboren? Nur um dieses Leid zu spüren? Ich wollte doch nie, als eine perfekte Welt und ein perfektes Leben mit einer perfekten Familie und Freunde. Aber was bekam ich stattdessen?

Eine Familie, die sich gegenseitig auf dem Kicker hatte. Eine Tante, die womöglich meine Familie im Visier hatte und ein anderes Rudel, das mich zu seiner derzeitigen Luna machen wollte. Was im Namen Gottes geschah hier auf der Welt? Alles lief aus dem Ruder und niemand merkte es, weil jeder seinen eigenen Problemen hinterherrannte.

Ich seufzte. Würde es überhaupt etwas bringen, wenn ich Em töten würde? Die Probleme in der Familie hörten ja nie auf. Wenn ich jedes ach so kleine Problem löste, entstand in der nächsten Ecke ein anderes, viel größeres Problem, was ich dann versuchte zu lösen.

,,Lilith, hier rein.", holte mich Mike aus meinen Gedankengängen.

Ich drehte mich benebelt um und sah, dass er auf eine dunkelbraune Tür zu steuerte. Ich lief ihm nichtsahnend hinterher. Er wusste immerhin alles besser als ich, denn er wuchs hier auf und ich war nur Gast.

Er stieß die Tür auf und ein großer Saal erstreckte vor uns. Ein bis zwei Kronleuchter hingen über uns und beleuchteten den dimensionalen Raum. Der Saal war in beige und weiß gehalten. Einfach edel. Meine Augen glitzerten bestimmt vor Bewunderung.

Jemand stupste mich von der Seite an und ich erkannte einen verschmitzt grinsenden Mike, der wohl meinen bewunderten Blick gemerkt hatte. Etwas verlegen schubste ich ihn leicht weg und lief dann, wie als wüsste ich wohin, nach vorne. Dort stand eine kleine Bühne, worauf man Beiträge oder ähnliches vortrug. Ganz wie bei mir.

Langsam füllte sich der Saal bis jeder einzelne Rudelmitglied eintraf. Noch keiner hatte mich bemerkt, klar die ein oder anderen schrägen Blicke bekam ich zugeworfen, aber das Getümmel aus Menschen war noch im unklaren mit wem sie in einem Saal standen.

Mike und Leo stiegen auf die kleine Bühne und hatten sofort die ganze Aufmerksamkeit von den untergegliederten. Jeder sah sie gespannt an und wartete darauf, bis sie weitersprachen.

,,Heute haben wir eine Neuigkeit. Mike, mein Sohn und der zukünftige Alpha, hat seine Luna gefunden."

It's Showtime.