Training

3.6K 96 13
                                    

Ich weiß nicht wo ich bin. Alles was ich erkennen kann, ist der Wald, der mich umgibt. Ich laufe in Richtung einer Waldlichtung. Das Licht wird immer greller und blendet mich. Langsam kann ich Felder und Holzhäuser erkennen. Ich war bei den Amite, aber warum?
Ich sehe mich um. Erst jetzt realisiere ich, dass die komplette Fraktion verlassen ist. Doch ich vernehme einen lauten Schrei. Ich folge dem Geräusch und komme schlussendlich an einer Scheune an. Dort sitzt ein kleines Mädchen. Sie ist voller Blut und neben ihr liegt ein ebenso mit Blut beschmiertes Messer. Gerade, als ich ihr helfen will, werde ich nach hinten, auf den Boden gezogen und schon spüre ich ein ziehen in meinem Bauch. Als ich das Messer in meinem Bauch sehe, bilden sich schwarze Punkte vor meinen Augen...

Schweißgebadet schrecke ich hoch. Ich streiche mir über die Stirn und sehe erschrocken durch den Raum. Alle schlafen noch. Zum Glück. Ich sehe mit müden Augen auf die Uhr über dem Eingang.
6:05 Uhr
In 40 Minuten würden sie uns wecken. Da ich eh nicht mehr schlafen kann, schlage ich die Decke zur Seite und laufe in Richtung der Duschen. Immerhin muss ich es aussnutzen, dass alle noch schlafen. Auf gaffende Blicke habe ich nämlich nicht wirklich Bock.

Während die warmen Tropfen auf meinen Körper prasseln, schweifen meine Gedanken zu meinem Traum. Er wirkte so real. Warum war ich bei den Amite? Ich hatte noch nie etwas mit dieser Fraktion zu tun.
Vielleicht war es auch nur ein unbedeutsamer Traum. Nicht alles muss immer ein tiefgründige Bedeutung haben. Ich hinterfrage vielleicht manchmal ein paar Dinge zu oft.

Ich stelle das Wasser ab und trockne schnell meinen Körper ab. Danach nehme ich mir eine Leggings und ein eng anliegendes Top. Dazu ziehe ich mir noch schwarze Turnschuhe an. Meine Haare föhnen kann ich jetzt nicht, sonst würde mich wohl alle sofort hassen. Verständlich.

Erneut schaue ich auf die Uhr. 6:44Uhr
Gleich müsste Eric oder Four wahrscheinlich kommen. Also setze ich mich wieder auf mein Bett und sehe zu Peter. Nennt es krank, aber ich musste ihn einfach beobachten. Immerhin sieht er so süß aus, so wie er seine Decke ganz nah an sich zieht.
Wie ein kleines Kind. Fehlt jetzt nur noch, dass er an seinem Daumen lutscht.

Ich zucke zusammen, als ich ein Ohren bedtäubendes Klirren wahrnehme. Schlagartig drehe ich mich um.

Four steht am Treppengeländer und schlägt mit einer Eisenstange gegen dieses. Gut, dass ich schon lange wach bin, denn hätte ich noch geschlafen, hätte ich für nichts garantieren können. Dazu muss ich sagen, dass die Gesichter der anderen einfach unbezahlbar sind.

,,In fünf Minuten seid ihr alle fertig!", ruft er durch den Raum und verschwindet dann gleich wieder nach oben.
Ich sehe wieder zu Peter, der schlaftrunkend in seine Schuhe schlüpft und ein T-shirt anzieht. Der Anblick ist ziemlich lustig, weshalb ich ein Kichern von mir gebe. Daraufhin kriege ich nur einen funkelnden Blick ab, den ich aber nicht wirklich ernst nehmen kann. Nachdem er sich an seine Decke kuschelte, wie ein Baby bei seiner Mutter, kann ich ihn ab sofort nicht mehr richtig ernst nehmen.

Als wir alle fertig sind, führt uns Four zu dem Trainingsraum. Wieder einmal laufen wir durch die dunklen Gänge der Ferox Basis.

Sehr einladend. Muss ich schon zugegeben.

Im Trainingsraum amgekommen, werden wir sofort von Eric erwartet. Dieser versonnert uns sofort zu 20 Runden Joggen. Ohne Widerrede gehen wir seinem Befehl nach, auch wenn ich mich um diese Uhrzeit lieber auf eine der Matten legen und weiter schlafen würde. Leider geht das nicht...

Für Peter scheinen die 20 Runden ein Klacks zu sein, während ich nach der 14ten Runde immer langsamer werde.
Ausdauer ist da.
Da ich jedoch schon die bösen Blicke von Eric spüre, renne ich weiter. Als ich dann fertig bin und schwer atmend stehen bleibe, geselle ich mich zu Peter.

shattered souls// Eric FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt