Kapitel 23

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Mittlerweile sind schon ein paar Tage vergangen. In denen ist nicht wirklich was spannendes passiert. Ich habe mich beim Ranking auf dem 2 Platz hoch gearbeitet und bin sehr stolz darauf. Jedoch ist Eric immer noch misstrauisch, weil ich oft in der Simulation Dinge tue, die anscheinend unerklärlich sind. Eric hat nicht die ganze Zeit meine Simulation überwacht. Manchmal hat es Four getan, der auch ziemlich überrascht ist über meine Zeit und die Methode, wie ich meine Ängste bewältige. Ich kann halt nichts dafür, wenn ich so gut bin. Spaß, ich bin nicht so arrogant. Was Eric angeht, er ist wieder ,,normal" geworden. Naja, er ist wieder grimmig gegenüber Four und den Initianten, manchmal auch mir gegenüber, wenn ich einen dummen Spruch abgebe. Doch wenn er mit mir alleine ist, ist er ein komplett anderer Mensch. Er ist freundlich, charmant, fürsorglich und trotzdem lässt er manchmal diese Anführer- Masche, also seine ,,dominante" Seite raushängen, was irgendwie sexy ist. Aber, dass ich ihn letztens so stehen lassen habe, hat er mir noch nicht so sehr verziehen, denn er hält es mir immer noch vor, wie verletzt er ja war und er sich lächerlich vorkam. Natürlich sagt er das in einem sarkastischen Ton immer, aber ob es wirklich Sarkastisch gemeint ist, weiß ich nicht wirklich.

Meine Freunde. Da ist eigentlich alles, wie immer. Wir haben ein Spiel erfunden. Was heißt erfunden? Uriah hat erzählt, dass man es ganz früher, öfters unter Freunden gespielt hat. Damals hieß es Wahrheit oder Pflicht. Wir haben es umbenannt zu Candor oder Ferox und es macht echt Spaß und ist sehr lustig. Jai musste ,nur in Unterwäsche, einmal durch die Grube rennen. Sein Glück, dass er sehr schnell rennen kann und somit eigentlich keiner erkannt hat, wer er ist.

,, Rose.", brummt Four und guckt auf sein Klemmbrett. Ich stehe auf und begebe mich wieder einmal in diesen kleinen Raum. Es sieht natürlich alles, wie immer aus. ,, Setz dich, du weißt ja, wie es abläuft.", murmelt die Zahl und schließt die Tür. Also setze ich mich hin und warte wieder einmal darauf, dass Four mir das Zeug in den Hals spritzt. Er tippt noch schnell was ein und kommt dann mit der Spritze auf mich zu. Ok, wie immer Augen zu und durch. Ich zische etwas, als ich das kalte Metal unter meiner Haut spühre. Sofort wird mir schwummrig vor den Augen, bis alles ganz schwarz ist und ich wegnicke.

Simulation:

Ich weiß nicht, wo ich mich befinde. Alles um mich herum ist schwarz und ist toten still. Der Wind  ist  das einzige, was sich bemerkbar macht. Er tänzelt durch meine Haare und saust um meine Ohren. Ich habe Angst vor dem, was passieren wird, was meine nächste Angst ist. Plötzlich fange ich an eine Stimme zu hören. Die Stimme ist nicht laut, sie sitnicht einmal flüsternd, eher hauchend. Sie sagt meinen Namen immer und immer wieder. Sie kommt mir bekannt vor, sehr bekannt. Moment mal, das ist nicht nur eine Stimme, sondern mehrere. ,,Rose!" Das ist Peter! ,, Rose!"  Ely! ,, Rose!" Das... das ist Eric. ,, Rose." Diese ist mir unbekannt.  Es ist eine männliche Stimme, tief und rau. Aber wo sind sie? Ich versuche zu rennen, aber ich kann mich nicht vom Fleck bewegen. Ich schaue mich um und als ich wieder nach vorne schaue, stehen alle vier ein oder zwei Meter von mir entfernt. Die vierte, unbekannte Person kann ich nicht richtig erkennen. Ich erkenne nur eine Silhouette und Schatten, auch seine Kleidung ist nicht zu erkennen, sodass ich vielleicht weiß, in welcher Fraktion sich der wahrscheinliche Mann ist. Plötzlich spühre ich etwas kaltes, metalliges in meiner Hand. Verwirrt schaue ich runter zu meiner Hand. In dieser befindet sich eine Schusswaffe, aber was soll ich damit anstellen. ,, Fraktion vor Blut!" Ich erschrecke mich, als auf einmal Jeanine neben mir auftaucht. Ihr Blick ist kalt und sie hat wie immer ihre Arme verschrenkt, auch so eine kalte Geste von ihr. Ich schaue sie etwas erschrocken an. ,, Du muss diesem Ideal gerecht werden.", sagt sie. ,, Was soll ich tun?", frage ich ahnungslos. Sie grinst mich schadenfroh, deutet zuerst auf die Waffe und dann auf die Personen. Ich kann das nicht machen. Das sind Menschen die mir wichtig sind  oder für mich wichtig sein werden. Doch das ist nicht real, wenn ich sie jetzt erschieße, sterben sie nur in dieser Simulation. Eigentlich leben sie dann noch. Also beruhige ich mich und  richte dann die Waffe zuerst auf Ely und drücke ab.

Ich schrecke hoch. Ich befinde mich wieder im Simulationsraum. Four hält mich zurück, sodass ich nicht so schnell aufstehen kann. Denn das würde nur zu Gleichgewichtsverlust kommen. Als ich mich dann endlich beruhigt habe, entfernt er sich von mir und tippt wieder auf den Monitoren rum. ,, Das war gut, sogar sehr gut. Du hast dich sofort deiner Angst gestellt. Wenn es so weiter geht, kannst du es schaffen.", nuschelt er. Das hört sich so an, als würde ich es sonst immer falsch gemacht, aber ich bin mit Kyra die Schnellste und bi auch noch auf dem zweiten Platz, also was sollte ich falsch machen? Four weiß doch nicht Bescheid? Darüber, dass ich Unbestimmt bin. Ich fahre mir  durch die Haare und sehe zu ihm rüber. Komplimente von Four? Wow, das er  auch nett sein kann, hätte ich nicht gedacht. ,, Danke.", sage ich leise. ,,Ich konnte Peter und Ely erkennen, aber wer waren die anderen beiden?" Einfach Menschen, nur Menschen. Ok, ich kenne ja wirklich nur die Antwort zu einer Person. ,, Ehm, ich hab sie selber nicht wirklich erkannt.", lüge ich. Four schaut mich misstrauisch an, lässt es aber dann sein, was bedeutet, dass ich gehen kann. Kurz bevor ich die Türklinke runterdrücke halte ich nochmal an, wegen Fours Worten. ,, Bestell Eric schöne Grüße von mir." Verdammt, hpffentlich sagt er es keinem. Ohne ihm zu antworten gehe ich einfach raus. Neben der Tür, die in den Warteraum führt steht die Tafel. Ich stehe immer noch auf dem zweiten Platz, doch plötzlich wechselt mein Namen vom ersten, auf den zweiten Platz. Kyra war erst auf dem ersten Platz, doch sie ist einmal nicht zur Simulation gegangen, dass sie wahrscheinlich deswegen runtergerutscht ist.

Ich schlendere die Gänge entlang und bin eigentlich auf dem Weg zu Tori, da ich mit ihr über, naja mein Testergebnis reden wollte. Doch ich werde auf einmal in einen Nachbargang gezogen und gegen die Wand gedrückt. Die Person hat die Hand auf meinem Mund gelegt, sodass ich nicht schreien kann. Ich bin kurz davor dieser ziwschen die Beine zu treten, doch ich werde aufgehalten. Von Eric, denn er hat mich in den Gang gezogen. ,, Na hab ich dich erschreckt?", sagt er grinsend und lässt mich dann los. Ich schlage ihm einmal gegen die Brust. ,, Nein überhaupt nicht.", antworte ich sarkastisch und verschrenke meine Arme und mache einen Schmoolmund. Eric ist immer noch am grinsen. Gott, wie kann jemand nur so perfekte, weiße Zähne haben?  Seine Hände haben sich auf meine Hüfte gelegt und ziehen mich näher an ihn ran. Er tut das jedes mal, fehlt nur noch... und er tut es. Er streicht mir meine Haare hinters Ohr. ,, Du bist süß, wenn du beleidigend spielst." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. ,, Ich bin süß? Sagt man das nicht eher bei den Amite? Süß?" Nun lege ich meine Hände um seinen Nacken. ,, Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich auch mal so genannt." Das stimmt, das habe ich. Glaube ich, denn das war wahrscheinlich, als ich angetrunken oder betrunken war. ,, Hat es so sehr dein Ego angekratzt?" Eric muss nun noch mehr grinsen und kommt meinem Gesicht näher, bis er schließlich seine Lippen auf meine legt. Der Kuss ist, wie die anderen traumhft, doch leider zu kurz.

,, Hast du morgen Abend schon was vor?", fragt er mich und nimmt meine Hände von seinem Nacken und verschrenkt unsere Finger miteinander. Oh, wie süß, das ist das erste mal, dass wir Händchen halten. Gott, da war dieses Wort schon wieder. Süß. Eigentlich sollte man das nur für kleine Kinder benutzen, es hört sich schon ein bisschen kindlich an. ,, Also eigentlich ahtte mich Four gefragt, ob wir essen gehen wollen.", sage ich unschuldig und grinse ihn an. Daraufhin bekomme ich einen Ist-Das-Dein-Ernst-Blick von ihm ab, weshalb ich anfange zu lachen. ,, Das war natürlich ein Spaß. Klar habe ich Zeit... für ein DATE." Das letzte Wort habe ich extra betont. ,, Wenn du das möchtest.", flüstert er und macht eine kurze Pause. ,, Komm morgen um sechs Uhr zu meiner Haustür." Ich nicke zustimmend und will ihm gerade einen Kuss geben, als er von mir geht. Ist das sein Ernst? ,, Soll das deine Rache sein?", lache ich, doch Eric reagiert einfach nicht und läuft weiter. Komischer Kautz. Ich drücke mich von der Wand weg und laufe dann in Richtung Tattoostudio...

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shattered souls// Eric FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt