shattered souls// Eric FF//

Beziehungsexperte

Ich muss immer noch an das Ereignis von vorhin denken. Daran, dass Eric mich geküsst hat obwohl er mich immer so mies behandelt hat.
Er hat mich wirklich geküsst.
Er, mein Ausbilder... oh Gott!
Wenn das jemand rausfindet bin ich tot.
Aber es hat sich einfach unglaublich angefühlt, als würden die Schmetterlinge in meinem Bauch ein Konzert veranstalten. Allerdings frage ich mich, ob er genau so darüber denkt.

Kurz bevor wir an den Gleisen ankommen gesellt sich Zeke, Uriahs Bruder, zu mir.
,, Habt ihr Lust eine kleine Abkürzung zu nehmen?", fragt er mich mit einem mysteriösen Grinsen.

Eine Abkürzung? Die wollen mich doch nicht zur Strecke bringen oder?

,, Klar gerne!", antwortet Helen für mich. Etwas überstürtzt sehe ich sie an, doch von ihr kommt nur ein Zwinkern.
Wow, danke. Für mich selber sprechen kann ich auch noch, Helen.
,, Glaub mir, das wird Spaß machen. Meine Mutter hat mir davon erzählt!" Na dann bin ich mal gespannt.

Im Zug kann ich wieder Erics durchdringenden Blick auf mir spüren. Wie schafft er es, nur durch seine Blicke, mich so nervös zu machen?
Das Traurige an der ganzen Sache ist jedoch, dass ich ganz genau weiß:
Morgen bin ich für ihn wieder mal nicht existent.

Ich zucke etwas zusammen und löse mich aus meiner Gedankenstarre, als Erics Stimme ertönt.
,, Alle herhören! Morgen habt ihr euren ersten freien Tag. Ihr könnt trotzdem die Trainingshalle nutzen und euch für den Abschlusskampf vorbereiten."

Hallelujah. Endlich mal ausschlafen und frühstücken und das ganz in Ruhe!

,, Was haltet ihr davon, wenn wir morgen shoppen gehen?", fragt Kyra in die Runde und bekommt nur dumme Blicke von den Jungs ab.
,, Nur die Mädchen.", korrigiert sie sich und rollt mit den Augen.
Wir Mädchen stimmen zu.

Shoppen könnte ich echt gebrauchen. Anscheinend ist nach der 1.Phase eine Party angekündigt worden.
Keine Ahnung wann das gesagt wurde, aber ich hatte es mir zum Plan gemacht umwerfend auszusehen.
Nicht für Eric! Oder vielleicht doch...? Ich weiss nicht. Bestimmt kriegt er das gar nicht mal mit, da er zu sehr mit anderen Weibern beschäftigt ist. Natürlich ist mir das nicht entgangen, dass Eric nicht gerade... wählerisch ist, was mich noch mehr verwirrt. Denn er braucht gar nicht meinen mich als Betthässchen auszunutzen.

Oh gott... das sind Gedanken, die ich über meinen Ausbilder habe! Diese ganze Sache ist eh falsch, also muss ich aufhören so viel über ihn nachzudenken.
Das ist einfach nur krank.

Fast alle Initianten und ein paar vollwertige Mitglieder blieben noch im Zug , während die anderen, auch Eric, aus dem Zug sprangen.
Wir fuhren in die Stadt hinein.

Ich stehe an der Tür und beobachte die vorbeirauschenden Gebäude. Die frische Luft weht mir ins Gesicht und tänzelt durch meine Haare.
Seit ich bei den Ferox bin fühle ich mich das erstmal frei. Befreit von allen Strängen, die mich sonst immer im Leben zurückgehalten haben.
Die Zeit bei den Ferox ist zwar verwirrend dank Eric, doch sie ist auch bisher die glücklichste Zeit meines bisherigen Lebens.

Irgendwann fingen die ersten an aus dem Zug zu springen, auch ich.
Das Abrollen habe ich mittlerweile drauf, nur danach das Gleichgewicht zu behalten habe ich noch nicht so drauf.
Wir laufen auf ein runtergekommenes Gebäude zu, welches nicht gerade sicher aussieht. Aber naja, wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt.
Über dem Eingang hing ein altes hölzernes Schild mit der Aufschrift ,,Hotel".

Was zur Hölle ist ein Hotel?
Ja wir wissen nun mal nicht alles. Manche Sachen aus der Vergangenheit sind uns nun mal noch fremd.

Das innere des Gebäudes ist noch relativ gut erhalten.
Relativ.
Hier und dort stehen noch ein paar verstaubte Möbel rum, sowie wunderschöne Gemälde an den Wänden.
Zeke läuft in Richtung eines Fahrstuhles.
Ich hoffe einfach mal, dass der nicht vorhat damit zu fahren. Erstens, weil der schon über 200 Jahre oder älter ist und ich zweitens in solchen Gefängnissen Platzangst bekomme. Und das panische.
Mir fiel es schon bei den Ken schwer damit zu fahren, weil wir ausgerechnet ganz oben wohnen mussten!