Alles vorbei?

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,, Rose...", krächzt er und sieht mich traurig an. ,, Eric." Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ob ich schreien, weinen oder ihn einfach schlagen soll. Vor mir steht wirklich Eric. Der den ich glaubte geändert zu haben, der zu dem ich all mein Vertrauen aufbauen konnte. Der, der meinen besten Freund dazu übereden will, mir auch in den Rücken zu fallen.
,, Bitte hör mir zu, es ist nicht so, wie du denkst.", sagt Eric und will auf mich zu kommen, doch ich gebe ihm ein Handzeichen, dass er stehen bleiben soll. Ich will ihn gerade echt nicht nah an mir dran haben. ,,Du brauchst mir gar nichst zu erklären! Ich bin nicht taub und auch nicht blöd!", fauche ich. Heiße Tränen sammeln sich in meinen Augen und mein Gesicht verkrampft sich. ,,Ich habe dir vertraut.", krächze ich und wische mir meine Tränen weg. ,,Ich hatte keine andere Wahl..." Oh wow! Das kann ich auf jedenfall verstehen. Immerhin hatte er keine andere Wahl. Ich schaue zu Peter, der einfach nur da steht und mit einem schuldigem Blick auf den Boden schaut. ,, Peter?" Er schaut auf und sieht mich entschuldigend an. Doch bevor er ansetzen kann, um etwas zu sagen, stoppe ich ihn. ,, Wir können später reden... lass uns bitte allein.", sage ich ruhig. ,, Aber..." ,, Nein... wir müssen das alleine klären." Er zögert zunächst, dreht sich dann aber um und läuft schnell weg. Er muss das nicht mitbekommen. Ich bin gerade in einem Zustand wo ich für nichts garantieren kann...

Als er hinter der nächsten Ecke verschwunden ist, richte ich meinen Blick wieder auf Eric. Obwohl ich etwas Reue in seinen Augen erkennen kann, steht er da, als hätte er nichts getan. Arme verschränkt, angespannter Kiefer, starrer Blick. ,,Warum tust du sowas?!" Ich verschränke ebenfalls meine Arme und sehe ihn abwartend an. ,,Damit der Frieden bewahrt werden kann. Ich habe einen Eid abgelegt. Du verstehst das vielleicht nicht, aber die Altruan gefährden alles, was die Gründer der Stadt aufgebaut haben." ,, Hörst du dir eigentlich selber zu?! Der Frieden kann nicht mehr gerettet werden, wenn ihr das durchzieht! Ihr macht den selben Fehler, den die Menschen damals schon gemacht haben. Ihr tötet euch gegenseitig!" Doch anstatt, dass er seinen Fehler einmal einsieht, rollt er nur mit den Augen. ,,Ich wusste, dass du es nicht vertstehen würdest, deswegen..." ,, Deswegen hast du mich angelogen? Mein Vertrauen missbraucht? Reife Leistung, Eric Coulter!", gifte ich. Es folgt eine lange Pause. Keiner von uns sagt etwas. Wir schauen uns einfach nur an, mit leeren Blicken. Ich weiß auch nicht warum ich nichts sage, immerhin gibt es so viele Dinge zu sagen.

,,Du hast gesagt, dass wir das gemeinsam überstehen. Du würdest alles tun, um mich nicht zu verlieren, um mich zu beschützen. Ich dachte keiner weicht von der Seite des anderen. Ich dachte... wir können uns vertrauen. Waren das alles nur irgendwelche Worte, damit ich nicht meinen Mund aufmache?!", mit jedem Wort wird meine Stimme immer brüchiger. ,,Das war alles nicht gelogen! Ich liebe..." ,,NEIN! Das einzige was du liebst bist du selber. Egal was du tust, wie sich andere Menschen fühlen ist dir scheiß egal! Hauptsache dem feinen Herr geht es gut.", schluchze ich. Mir schießen die Worte von Kyra durch den Kopf... ich bin ja so naiv. Aufgrund meiner dummen Naivität, muss ich lachen. Natürlich musste ich auf seine Masche reinfallen. Ich spüre gerade die ganzen Blicke der von Eric abgeschossenen Ladys, die nur so ausdrücken 'Du-Bist-Nicht-Die-Erste'. Doch weil Eric meine Gedanken natürlich nicht lesen kann, guckt er mich an, als wäre ich verrückt. ,,Was ist so komisch?!", knurrt er und ballt seine Hände zu Fäusten. Doch ich lache einfach weiter. Ich weiß auch nicht warum, aber ich kann nicht aufhören. ,, Hör auf zu lachen!", schnauzt er mich nun an, woraufhin ich sofort aufhöre. ,,Hey, ganz schlechter Zeitpunkt um Forderungen zu stellen!" Ich sehe ihn warnend an. Er verschränkt seine Arme. ,,Was ist so lustig?", fragt er noch einmal, aber nicht so schorf. ,, Ich musste Lachen, weil ich so naiv war! Mich haben so viele Menschen gewarnt vor dir, doch ich wollte nicht hören. Ich habe gesagt du wärest nicht so, wie alle glauben. Das du nicht nur der kaltherzige Anführer bist, das du ein Herz besitzt." Ich gehe ein paar Schritt auf ihn zu, bis ich ganz nah vor ihm stehe. ,, Aber dich kann man nicht ändern. Du bist immer noch kaltherzig. Egoistisch. Ignorant. Überheblich. Narzisstisch." Mit jedem Wort schubse ihn leicht nach hinten.

shattered souls// Eric FF//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt