Abschied

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Pov. Mika

Um mich auf andere Gedanken zu bringen, waren Karl und ich ins Kino gegangen. Wir hatten uns den neusten Horrorfilm angesehen. Dieser hatte mich tatsächlich abgelengt und unterhalten.
Am Abend redeten mein Bruder und ich mit dem Rest unserer Familie per Skype.

Es war das reinste durcheinander. Meine Mutter freute sich natürlich das es uns allen gut ging. Karl tat mir den Gefallen und verriet nicht, dass es bei mir gerade drunter und drüber ging.
Ich erfuhr das Amy eine Beförderung erhalten hatte. Und Lilly mit ihrer Frau ein Kind erwartete. Die Beiden hatten nach langer suche einen Spender gefunden. Und nun war Lilly schwanger. So wie ich es verstand, waren Lilly und er sogar mal auf der selben Schule. Natürlich freute ich mich für sie. Die Beiden hatten es schon zwei Monate geheim gehalten, was meine Mutter, wie sollte es auch anders sein, nicht so toll fand. Ich sollte also in ca 7 Monaten Onkel werden.

Es war schön mal wieder zu hören wie es allen ging. Wir redeten ganze 2 Stunden lag und ich musste meiner Mom versprechen jede Woche mindestens ein mal mit ihr zu telefonieren oder wenigstens zu schreiben.

Als es wieder Abend wurde, tat Karl alles damit ich nicht, so wie er es sagt, so deprimiert gucke. Das ging leider nicht immer, aber zumindest sorgte er dafür das ich nicht wieder komplett besoffen einschlief.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, saß mein Bruder mit dem Kopf auf den Tisch da. Er schien mich noch nicht bemerkt zu haben.
Ich trat in meine Küche uns sagte : "Morgen Karl."
Karl erschreckte sich und wäre fast vom Stuhl gefallen, hätte er nicht im letzten Moment sein Gleichgewicht wiedergefunden.
"Du meine Fresse, hast du mich erschreckt", sagte er und ließ seinen Kopf auf den Holztisch fallen. "Aua..."

"Alles klar?", fragte ich und sah ihn besorgt an.
"Mmmhh... Mein Boss hat angerufen...", brummte er.
"Und? Hast du was angestellt?" Ich ging mit einer Tasse bewaffnet zum Kaffeeautomaten und drückte den Startknopf.
"Nein. Aber ich muss heute Abend noch zur Arbeit aufkreuzen*seufz*. Die Deppen haben Mist gebaut und ich soll sehen ob man es noch richten kann."

Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. "Und wann willst du zurück fahren? Hast du schon nach dem Plan geguckt?"
Er sah zu mir und nickte. "Ja...ich muss in knapp drei Stunden am Bahnhof sein..." Karl musterte mich kurz. "Glaubst du, dass du dich aufs Fahren konzentrieren kannst? Ich meine zum Bahnhof könnte ich ja noch fahren, aber du musst ja auch zurück. Und.Ins.Krankenhaus."

"Jaja das schaff ich schon", sagte ich und trank einen Schluck Kaffee.
"Jaja heißt: Leck mich am Arsch."
"Nein lass mal, ich verzichte." Ich konnte mir durch den Blick den er mir zuwarf ein amüsantes Grinsen nicht verkneifen. Er sah mich mit einem "Bist du dir da ganz sicher?" Blick an.

Karl stand auf. "Na dann, ich geh mal eben duschen." Mit diesen Worten ging er aus der Küche in Richtung Bad.
In der Zeit in der mein Bruder im Bad war, ging ich zu meinen Terminplaner.

In dem stand ' Tina treffen 19 Uhr Lindner Str. 34'
Nein, Tina war nicht in mich verknallt und nein das war kein Date. Tina und ich waren in den letzten drei Monaten so was wie Freunde geworden. Als ich sie zum ersten mal traf hätte ich damit überhaupt nicht gerechnet.
Ich brachte ihr etwas mehr über die menschliche Psyche bei und sie mir was über Krankheiten et cetera.
Ich sollte heute Abend zu ihr nach Hause kommen, weil sie mir was sagen wollte.

Was genau? Keinen Schimmer.

Wie auch immer, als Karl im Bad fertig war, ging ich rein. Und währenddessen ich duschte, packte er.

Mit der Morgenhygiene und packen fertig, setzten wir uns an den Tisch und frühstücken.
"Ich werde dich jetzt schon vermissen Kleiner." Karl lächelte.
"Du bist doch noch nicht mal am Bahnhof."
"Na und."
Ich musste lachen. "Karl Wolfram 30 Jahre alt, vermisst seinen Bruder am Tag seiner abreise schon am Frühstückstisch, wenn dieser vor ihm sitzt."
Er trat mir leicht gegen's Bein. "Ja, dir gehst schon besser du Depp."

Zeitsprung am Bahnhof

Der Zug fuhr ein und Karl sah etwas traurig zu mir. Er umarmte mich. "Machst gut Kleiner und pass gut auf dich auf."
Ich erwiderte seine Umarmung. "Mach ich. Du aber auch."
Wie lösten uns von einander.
"Du weiß du kannst mich anrufen, wenn was ist. Und dann machst dus auch!"
Ich lächelte. "Alles klar. Wir sehen uns ja zu Weihnachten wieder. Bey Karl."
"Halt die Ohren steif!" Mit diesen Satz lächelte er mich noch ein letztes mal an und stieg in den Zug.

Als ich aus dem Bahnhof raus war, nahm ich mir eine der Zigaretten und zündete sie an. Als ich an ihr zog, musste ich an meine Mutter denken und an ihren Satz den sie immer sagte, wenn ich geraucht hatte. "Mika! Gott hat dich nicht erschaffen damit du deinen Körper schändest!"

Dann dachte ich jedes mal. Ich dachte du und mein Vater hattet Sex, lernt man zumindest in Sexualkunde.

Meine Mutter war religiöse, ganz im Gegensatz zum Rest meiner Familie, wir wurden zwar alle getauft und mussten immer bevor wir mit ihr zusammen aßen ein Tischgebet sprechen aber sonnst nicht wirklich religiöses. Ach ja, und hielt uns predigten, wenn wir laut ihrer Meinung etwas taten was, Gott nicht gewollt hätte, oder will. Auch war sie keine der Christen, die es hasste wenn sie auf Leute stießen diese nicht den selben Glauben hatten. Sie nahm es einfach hin.

Ich sah in den von Wolken verdeckten Himmel.

Und jetzt ins Krankenhaus...
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So mal etwas Familenstory von Mika.
Hoffe es gefiel euch und ihr lasst mir einen Stern da.
Ich freu mich immer wenn ihr Kommis schreibt.

Bb eure Bluepuma👒

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